x 💦 Schleudergang 💦 x

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Gerade hatte ich mich noch, im Traumland befindend, behaglich auf die Seite gedreht, als mir mit einem Ruck etwas unter meinem Körper weggezogen wurde und ich halb die Couch runterrutschte. Verschlafen blinzelte ich ins helle Tageslicht und als mich gleich darauf unsanft ein Kissen seitlich am Kopf traf, konnte ich nicht anders als aufzustöhnen. Sobald der Schleier der Müdigkeit von meinen Augen verschwunden war, sah ich meine bessere Hälfte, mit einem Berg an Klamotten in den Armen, an mir vorbeirauschen. Mit einem Mal war ich hellwach und das schlechte Gewissen meldete sich unangenehm zurück.

Scheiße, dachte ich mit einem Blick auf die Uhr, schon so spät.

Ich hatte eigentlich vor ihm aufstehen wollen, um ihm, als Entschädigung für den gestrigen Abend, Frühstück ans Bett zu bringen, aber ich war einfach nur todmüde ins Bett gefallen. Genauer gesagt, war ich auf die Couch verbannt worden, denn ich fand nach meiner Heimkehr die Tür zu unserem Schlafzimmer verschlossen und mein Bettzeug auf dem kleinen, unbequemen Möbelstück im Wohnzimmer vor. All meine Bemühungen meinem Liebsten ein Wort zu entlocken, um mich so doch noch ins Schlafzimmer mogeln zu können, waren kläglich gescheitert.

Ich rappelte mich auf und machte mir nicht einmal die Mühe mein Shirt zu suchen, um es anzuziehen. Dabei stolperte ich fast über die auf dem Boden liegende Decke und hastete hinter ihm her. Im Abstellraum fand ich ihn schließlich, wo er die mitgebrachten Wäschestücke in den Toplader legte und anschließend den Deckel der Waschmaschine schloss. Für einen Außenstehenden hätte er wie die Ruhe selbst wirken können, aber ich kannte ihn gut genug, um die zackig ausgeführten Bewegungen, mit der er den Deckel zugeklappt hatte, als untrügliches Zeichen für seine noch nicht verrauchte Wut zu deuten. Mir entging auch sein verkniffen eingezogener Mund nicht. Hatte ich bis dato noch gehofft, dass er nicht mehr allzu sauer auf mich sein würde, so hatte mich sein Verhalten eines Besseren belehrt.

Ich trat näher heran und wollte nichts lieber, als meine Arme um ihn zu legen, um seinen schlanken Körper fest an mich zu drücken und meine Nase in seinem Nackenhaar zu vergraben. Er sah einfach unfassbar hinreißend in dem XL-Hemd, welches luftig seinen Körper umschmeichelte, und den kurzen Shorts aus, welche seine langen, entblößten Beine perfekt zur Geltung brachten. Der Umstand, dass es sich dabei um mein Hemd handelte, ließ mich zuversichtlich die ersten Worte, auf meinem Weg des Buße tuns, an ihn herantragen.

>>Du siehst heute Morgen einfach bezaubernd aus<<, begann ich, woraufhin mir nur eisiges Schweigen begegnete. Ich nagte, geplagt von Gewissensbissen, an meiner Unterlippe herum. Stumm beobachtete ich, wie mein Augenstern Waschmittel in die klitzekleine Schublade der Maschine einfüllte und diese mit einem Ruck schloss.

>>Tae<<, begann ich von neuem, als er, mich weiterhin ignorierend, an mir vorbeigehen wollte. Ich versperrte ihm den Weg und kühl blickte er mich unter schweren Lidern an, was mich unwillkürlich schlucken ließ. Diesen Blick kannte ich. Oh ha, er war noch sehr sauer. >>Es tut mir wirklich sehr leid<<

>>Das hast du gestern schon gesagt<<, bemerkte er frostig und verschränkte die Arme vor der Brust, was die aufgeknöpften Ärmel des Hemdes über seine Unterarme gleiten ließ und diese, mitsamt seiner filigran-geflochtenen Armbänder, preisgab. Ich wollte gerade nichts sehnlicher, als ihn zu berühren. Ich hasste es einfach, wenn er wütend auf mich war, aber immer hin redete er wieder mit mir.

>>Ich hab dich in der Nacht vermisst<<, gestand ich und legte so viel schmachtendes Süßholzgeraspel in meine Stimme, wie ich nur aufbringen konnte, in einem Versuch, ihn somit milde zu stimmen.

>>Das hast du verdient<<, antwortete er bissig.

>>Ja... ja, das hab ich wohl<<, gab ich kleinlaut zu >>Aber ich musste doch für meinen Kollegen so unvermittelt eine Streife übernehmen<<

Durch Raum und ZeitDove le storie prendono vita. Scoprilo ora