2.Kapitel

321 10 0
                                    

Lou:

Victor hat mich gezwungen, bei diesem blöden Spiel mitzukommen. Versteht mich nicht falsch, ich mag es Eishockeyspiele anzugucken, aber nur wenn Victor selber mitspielt. Dieser jedoch hat es ja geschafft, sich eine Sperre einschreiben zu lassen, weshalb er heute nicht spielt. Warum er diese Sperre hat, will er mir bis heute nicht sagen.

Ich versteh also nicht, warum ich dann mitkommen musste?

Naja jedenfalls sitze ich hier schon über eine Stunde. Die Teams spielen gerade das letzte drittel. In 5 Minuten ist das Spiel zu Ende und es steht immer noch 0:0. Und das bekomme ich nicht allein nur daran mit, weil die große Anzeigetafel es anzeigt, sondern weil Victor seine ganze Wut, auf seine Mannschaft, an mir rauslässt.

Ich bin schon lange nicht mehr glücklich in dieser Beziehung, wenn ich es überhaupt mal wirklich war.

Wir sind fast ein Jahr lang zusammen. Wir haben uns bei einem Eishockeyspiel kennengelernt. Damals bin ich einer Freundin zuliebe mitgekommen, um ihr Gesellschaft zu leisten, während sie sich das Spiel von ihrem damaligen Freund angeguckt hat.

Victor hatte mich nach seinem Spiel angesprochen und wir haben uns unterhalten, zum Ende hin tauschten wir Nummern aus, trafen uns immer öfter, schrieben und telefonierten viel miteinander, bis es irgendwann dazu kam, dass wir zusammen kamen.

Am Anfang der Kennlernphase und in den ersten Monaten der Beziehung, war er ein komplett anderer Mensch. Ich erkenne ihn kaum wieder. Er war liebevoll, fürsorglich, für mich da und vieles was man sich von seinem Freund wünscht.

Nach 2 Monaten hat er sich jedoch so abrupt verändern, dass ich den Menschen, von vor einem Jahr, nicht wieder erkenne.

Ich bin so froh, wenn das Spiel hier gleich vorbei ist und ich endlich wieder nachhause fahren kann. Ich freu mich endlich mal auf eine Autofahrt, weil ich dann endlich erstmal von Victor befreit bin.

Victor und ich gehen nämlich nicht auf die selbe Uni und sehen uns deshalb nicht oft. Er geht auf eine Uni in San Francisco, während ich auf eine Uni in Los Angeles gehe.

Er hat nie Zeit für mich. Das ist auch eine weitere Sache, die sich an ihm verändert hat. Früher hat er sich oft Zeit genommen, auch wenn er wenig Zeit hatte, aber heute...Heute  nimmt er sich höchstens alle 2-3 Wochen mal für mich Zeit.

Ich war so in Gedanken, dass ich überhaupt nicht mitbekam, dass ein Tor gefallen war.

Alle Fans von der UCLA University jubelten. Es waren die Fans von der Mannschaft, von meiner Uni. Ich konnte allerdings nicht mitjubeln, da ich eigentlich für die Solar bears sein sollte. Ich sitze also eigentlich grundsätzlich auf der falschen Seite. Und das liegt wiederum, daran dass mein Freund auf die USF geht und ich mit auf seiner Seite sitze.

,,So ein Wixer" fluchte Victor neben mir. Seine Wut wurde immer größer.

Das Tor wurde in einer Wiederholung auf der großen Anzeigetafel angezeigt. Ich habe zwar wenig Ahnung von Eishockey, aber ich muss sagen, dass das Tor ziemlich gut aussah.

,,Meinst du den Typen, der das Tor geschossen hatte"

Sobald ich diese Frage ausgesprochen hatte, bereute ich sie sofort. Ich mein, hallo? wen sollte er sonst meinen.

Ich hatte gehofft, ihn etwas beruhigen zu können, aber natürlich funktionierte das 0,0%.

,,Natürlich meine ich den Typen. Ich hasse ihn, wie kein anderen. Das wäre alles nicht passiert, wenn ich mitgespielt hätte." schrie Victor mich nun an.

Mich würde es nichtmal mehr wundern, wenn er mich jetzt schlagen würde. Es kommt zwar nicht so oft vor, dass er mich schlägt, aber hin und wieder kommt es vor. Allerdings hat er es noch nie in der Öffentlichkeit getan, weshalb ich vermute, dass er es hier auch nicht tun würde, zumindest hoffte ich das.

I fell in Love with my enemy's girlfriendTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang