Kapitel 18

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Als wir den Fairy Club betraten dröhnte mir schon die laute Musik in die Ohren sowie die tausend Stimmen der ganzen Menschen dort. Der Fairy Club war ein echt großer, angesehener und teurer Club.

Wir begaben uns zu Nick und Karl, die bereits auf uns zu warten schienen. Sofort kamen sie auf mich zu und schlossen mich in eine feste Umarmung, während sie mir gratulierten.

Es dauerte nicht lange, da kam auch schon der erste bestellte Alkohol auf uns zu.
,,Wie könnt ihr euch das alles leisten?'' fragte ich verwundert.
,,Mach dir darüber keinen Kopf und genieß deinen Geburtstag'' entgegnete mir Nick augenzwinkernd.

Mir wurde ein Becher angereicht, der nach allem möglichen roch.
,,Runter damit!'' forderte mich Karl auf, was ich anschließend auch tat.
Doch es blieb nicht nur bei einem Becher, sondern es wurden gleich drei.

Ich bemerkte, dass ich gerade noch so klar denken konnte, wenn auch nur echt wenig, doch ich wollte mich nicht sofort komplett abschütten. Die Nacht war immerhin noch jung.

Während Stunden, Minuten und Sekunden vergingen hatte ich seit langem echt wieder Spaß und das verdankte ich nur meinen Freunden.

Als mein Blick über die Menschenmenge schweifte, sah ich einen großen, schwarz gekleideten, dunkelblonden Typen in die Männertoilette laufen und dieser Typ sah genauso aus wie Clay.

Es war unmöglich, dass es einen weiteren gab, der ihm ähnlich sehen konnte. Er musste es einfach gewesen sein.
,,Ich verschwinde kurz aufs Klo'' rief ich den anderen zu, während ich aufstand und dabei fast wieder auf meinen Arsch flog.
,,Soll ich dich dahin begleiten?'' fragte Caden, doch ich schüttelte nur meinen Kopf und lief los.

Als ich durch die Türe der Männertoilette lief war es still, eigentlich schon zu still. Auf den ersten Blick war niemand zu sehen, bis ich meinen Kopf nach rechts drehte und diesen Typen am Pissoir stehen sah, der sein gutes Stück gerade wieder am Einpacken zu sein schien.

Er drehte sich um und als er mich anschaute und auch ich sein Gesicht nun deutlich sehen konnte stockte es mir den Atem, denn es war Clay. Das konnte doch aber nicht sein. Wieso heute? Wieso jetzt? Wieso hier?

Auch er schien überrascht zu sein, mich zu sehen. Er kam mit langsamen Schritten auf mich zu und stand nun vor mir, während er mich musterte.
,,Happy Birthday'' sagte er, woraufhin ich aus irgendeinem Grund Gänsehaut bekam.

,,Du weißt, dass ich heute Geburtstag habe?'' entfuhr es mir murmelnd.
Er strich mir die im Gesicht hängenden Haare nach hinten und verweilte mit seiner Hand an meiner Wange.
,,Klar'' entgegnete er.

Mein Magen drehte sich in Kreisen, doch nicht wegen des Alkohols, sondern Clays Hand, die noch immer an meiner Wange lag. Normalerweise hätte ich diese schon wahrscheinlich längst von mir weggeschlagen, doch der Alkohol intus in mir gewann - zusammen mit meiner Sehnsucht nach ihm.

,,Ich versteh es nicht...'' fing ich an zu murmeln.
,,Erst wolltest du so dringend mit mir reden und dann kam nichts mehr von dir...wieso?''
,,Ich habe lange über uns nachgedacht, über dich'' fing er nun an.
,,Mir ist klar geworden, dass du glücklicher ohne mich bist - wenn auch mit dieser billigen Kopie von mir'' spottete er Caden gegenüber beinah schon wieder.
,,Caden...'' nuschelte ich den Namen daraufhin.

,,Schau mich an, George'' sagte er, als ich meinen Blick auf den Boden gerichtet hielt.
,,Liebst du ihn?'' fragte er mich ernst.
,,Ich...ich weiß es nicht...'' antwortete ich und war von mir selbst überrascht.

Die ganze Zeit war ich der festen Meinung für Caden etwas zu empfinden, doch tief in mir galt all meine Liebe noch immer Clay. War Caden vielleicht wirklich nur ein Zweck, um ihn zu vergessen? Ich hatte keine Ahnung, schließlich war mein Körper mit Alkohol vollgetankt.

,,Hast du mit ihm geschlafen?'' fragte er nun.
Wieso wollte er das wissen? Ging es ihn überhaupt etwas an?
,,Nein...ich konnte es nicht...'' erzählte ich ihm dennoch, obwohl es eine private Sache zwischen Caden und mir war.
,,Wieso nicht?''
,,Weil er nicht du ist...'' gab ich zu.

Wir schauten uns viel zu intensiv in die Augen.
Mein Herz pochte und pochte, während ich diese Anspannung nicht mehr aushalten konnte und meine Lippen auf seine presste. Sofort erwiderte er den Kuss.

Wie es das Schicksal wollte öffnete sich im selben Moment die Toilettentüre und Caden kam zum Vorschein, der uns mit einem nicht begeisterten Blick anstarrte.


Oh oh 👀

Neighbor 2Where stories live. Discover now