2. Kapitel

2.5K 35 9
                                    

Frisch geduscht und zurecht gemacht, warteten Lina und Kate auf Rafaels Rückkehr. "Wo wir wohl hingehen werden?", fragte Kate und wackelte unruhig mit den Füßen, während sie auf dem Bett saß.

"Keine Ahnung", antwortete Lina. "Aber es wird bestimmt spannend."

Es war selten, dass die Mädchen mit Rafael selbst irgendwo hinfahren durften. Sie waren es gewohnt von ihren Meistern abgeholt zu werden, daher war die Aufregung bei den beiden sehr groß.

Kate trug ein rotes Dessou und farblich abgestimmte Stiefel mit Absatz dazu. Sie war ohnehin schon größer als Lina und die Schuhe verleihten ihr -wie Lina fand- eine noch schlanker wirkende Figur, als sie eh schon war.

Lina hatte auf Kate gehört und dasselbe Dessou in pink angezogen. Sie war gerade mit ihren Strapsen beschäftigt, als die Tür aufging.

Zwei junge Mädchen stürmten quietschend hinein, sie hatten sichtlich gute Laune und eilten zu den Schränken.

"Hey Mädels," rief Lucy, während sie sich ihre Kleider vom Leib riss. "Wir kommen auch mit."

Lina und Kate wechselten einen genervten Blick. Lucy und Amy waren zwei quirlige 14 jährige Mädchen, die noch sehr unerfahren waren.

Lina wusste nicht mal, wie weit die beiden schon gegangen waren. Mit ihren schwarzen kurzen Haaren und den schmalen Augen, konnte man sie für Schwestern halten.

Weder Lina noch Kate wussten allerdings, woher die beiden kamen.

Es rasselte vor der Tür. Ein älterer Herr mit dunklen Haaren kam mit vier Ketten in der Hand rein.

Lina mochte ihn nicht, sein Geruch biss immer so merkwürdig in der Nase.

Trortdem lief sie mit den anderen, willig sich anketten zu lassen, auf ihn zu.

Kurze Zeit später wurden sie in einem kleinen LKW im Hinterhof verfrachtet. Neben ein paar Holzkisten lagen auf dem Boden unter anderem auch ein paar Decken.

Amy und Lucy quatschten aufgeregt drauflos, als der LKW aus dem Hof fuhr. Lina und Kate hingegen, wollten die Ruhe noch ein wenig genießen. Die beiden wussten, dass sie, wenn sie ankommen würden, kaum noch Ruhe haben werden.

Sie rollte sich auf einer der Decken zusammen, wie ein junges Kätzchen und schloss die Augen.

Lucy riss sie aus dem Schlaf und Lina blinzelte ihr verschlafen entgegen. "Ich glaub wir sind da.", flüsterte sie.

Es war still. Der LKW schien zu stehen. Lina lauschte, denn in der Ferne waren Stimmen zu hören. Es waren dunkle Männerstimmen, die wie ein dumpfes Summen klangen und im Inneren des LKWs kaum zu erkennen waren.

Die Tür wurde geöffnet, es war bereits dunkel, doch Lina erkannte Rafaels Gesicht.

Er wies die Mädchen aus dem LKW und nahm ihre Leinen in die Hand. Wie scheue Tiere sahen diese sich um. Sie waren auf einer Straße, mit Laternen und einzelnen, großen Häusern.

Direkt vor ihnen stand ein leuchtendes Haus. Lichterketten hingen in den Büschen und ein schmaler Kiesweg, führte durch einen Torbogen aus Rosen in Richtung Eingang.

Rafael marschierte schnurstracks darauf zu und zog die Mädchen, wie ein paar Hunde an der Leine mit sich.

Lina bewunderte seine stolze Haltung und seinen Gang. Sie dachte dabei an einen König, vor dem man nicht anders kann, als nieder zu knien.

Rafael führte sie in das Gebäude hinein, neben zwei großen Männern vorbei, die an der Tür standen.

Diese schauten ihnen nach, als wäre an Linas Gedankengang mit dem König doch etwas wahres dran.

Einmal Kitten, immer Kitten - Teil 2Where stories live. Discover now