5. Kapitel

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Lina saß mit der immer noch zitternden Amy auf der Matratze. Sie hatte ihre Arme um sie gelegt und versuchte sie zu trösten.

"Warum sind Männer so?", fragte Lucy, welche sich ebenfalls zu ihnen gesetzt hatte. "Ich weiß es nicht.", antwortete Lina.

Nachdenklich blickte sie zu Kate. Diese kauerte mit leblosem Blick auf dem Sofa, eingehüllt in ihre Decke. Sie hatte kein Wort mehr von sich gegeben, nachdem die Jungs sich verzogen hatten.

"Ich weiß nur, dass wir ihnen gehorchen müssen.", versuchte Lina ihren Gedankengang fortzusetzen. "Aber warum denn eigentlich?", hakte Lucy weiter nach.

Lina sah die Angst in ihren Augen. "Rafael hat nie so etwas schmerzhaftes verlangt.", fügte sie hinzu. "Du bist ja auch noch jünger als wir.", antwortete Lina.

Sie war nicht zufrieden mit ihrer Antwort, konnte Lucy im Moment aber auch keine bessere bieten. "Normalerweise wird dir nicht weh getan, wenn du brav bist.", meinte sie dann. "Ja, das weiß ich...aber was hat Amy denn getan?". Lucy wurde leiser, denn Amy war in Linas Armen eingeschlafen.

"Ich weiß es doch auch nicht.", flüsterte Lina und ließ den Kopf hängen. Sie schob Amy von sich runter und deckte sie behutsam zu. Wann die Jungs wohl wieder kommen würden?

Sie tappste zur Tür des Wohnwagens und drückte vorsichtig die Klinke runter...nichts. Sie war verschlossen.

Sie blickte sich um und entdeckte ein kleines Fenster, welches trotzdem groß genug war, um sich hindurch zu quetschen. Lucy kam angelaufen und drehte den Griff. Das Fenster ließ sich tatsächlich nach außen hin öffnen.

Die Mädels wechselten die Blicke. "Was, wenn sie uns erwischen?", meinte Lucy verunsichert, lugte jedoch neugierig hinaus.

"Das würde richtig Ärger geben. Ich will sie nicht noch aggressiver machen.", antwortete Lina. Sie sah zu Kate hinüber, welche die Situation im Stillen beobachtete.

Bevor sie ihren Plan weiter überdenken konnte, zog Lucy das Fenster mit einem mal wieder zu. *Klack*. Amy schreckte auf und Lucy sprang zu ihr auf die Matratze.

Lina horchte...Es waren Schritte zu hören. Lina setzte sich schnell zu den anderen beiden, als die Tür des Wohnwagens auch schon aufgeschlossen wurde.

Max trat ein, er war alleine. Er hatte einen Rucksack dabei, den er Lina zu warf. "Klamotten für euch, beeilt euch bitte.", meinte er.

Lina wühlte in dem Rucksack herum und zog einen Pack Pullis heraus. "Danke, Sir.", kam es aus ihrem Mund und sie verteilte die Pullis an die anderen Mädchen.

Max sah sie mit schiefem Kopf an als würde er versuchen schlau aus ihr zu werden. "Woher kommt ihr?", fragte er schließlich.

Lina überlegte. Die einzige Stadt, dessen Namen sie wusste war die, wo sie damals mit Ferdinand war. "Mainz?", antwortete sie fragend.

Kate ergriff das Wort. "Rafael hat uns nach Mannheim gebracht, dort wird er uns suchen." Woher wusste sie das nur, fragte sich Lina.

"Es tut mir Leid, was hier passiert ist.", fing Max an. "Ich hätte da niemals mitmachen sollen."

"Ich bringe euch zurück, wenn ihr wollt...Eigentlich bin ich euch viel mehr schuldig."

Amy versuchte aufzustehen. Ihre Knie gaben nach und sie sakte auf den Boden. Max hob sie auf und stützte sie auf den Weg nach draußen.

"Los, Beeilung, bevor die anderen wieder kommen.", rief er den anderen Mädels zu und Lina hüpfte ihm hinterher aus dem Wohnwagen.

Am Waldrand stand ein grauer Wagen an dessen Steuer ein älteres Mädchen saß. Max platzierte die Mädels und nahm Amy zu sich nach vorne auf den Schoß.

Einmal Kitten, immer Kitten - Teil 2Место, где живут истории. Откройте их для себя