Kapitel 25

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Dano

Fassungslos starrte ich auf mein Handy.
«Fabi musste eingeliefert werden.»
Fuck.
In meinem Kopf wirbelten jegliche Gedanken. Wieso hatte ich nicht auf ihn aufgepasst? Wieso hatte er überhaupt erst wieder angefangen? Wut und Verzweiflung überkamen mich.
„Ist dir so heiß, dass du kein Shirt an hast?", fragte meine ängstliche Sozia. Mir war ihr leicht geiender Blick natürlich nicht entgangen. Sie starrte. Sie musterte mich ganz genau. „Was starrst du so?", fragte ich sie direkt und versuchte meine Gefühle für's Erste zu unterdrücken. Nova fühlte sich ertappt. „Man sieht seinen Lehrer nicht alle Tage halbnackt vor sich stehen", lächelte sie. Na klar. Ich begleitete auch nicht jeden Tag eine heiße Frau mit in den Untersuchungsraum und gab mich als ihren Freund aus. Ich legte mein Handy beiseite. „Und das hat keine anderen Gründe?", fragte ich und stellte mich direkt vor sie.
So nah.
„Das ist der einzige Grund, den ich nennen kann."
Der Drang, sie einfach an ihre Taille zu packen und zu mir zu ziehen, damit ich sie endlich küssen konnte, wuchs immer mehr. Alleine wie sie mich ansah. Mit diesen Fick-mich-Augen.
Warte ab. Das kommt noch.
Bevor ich etwas Unüberlegtes tat, breitete ich meine Arme aus und wartete, bis sie mich in ihre Arme schloss.
Ihre Nähe. Ein einziges Paradies.
Was ich bei ihr fühlte, hatte ich schon lange nicht mehr gefühlt. Diese Gebundenheit. Diese Nähe. Einfach alles an ihr zu lieben und zu wertschätzen, obwohl ich sie nicht mal richtig kannte.
Sie legte ihre Arme um meinen Hals und ich zog sie näher an mich. Ich konnte ihr gar nicht nah genug sein. Und wie sie roch. Ich atmete tief ein, um möglichst viel von ihrem Geruch aufzunehmen. Sofort entspannte sich alles und ich beruhigte mich ein wenig.
Das hielt allerdings nur kurz an, denn schon kurz darauf schossen mir wieder die Sorgen in meinen Kopf.
Was, wenn er es nicht schafft?
Ich vergrub mein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Der Versuch, meine Tränen zu unterdrücken scheiterte kläglich und ich seufzte tief. Sofort drückte Nova mich weg. Ihr besorgter Blick. Ich wollte ihr das nicht antun. Sie sollte sich keine Sorgen um mich machen. Nach kurzer Überlegung erzählte ich ihr von der Einweisung meines Bruders. Eigentlich wollte ich kein Mitleid von ihr. Ich wollte auch nicht vor ihr weinen. Nicht wegen sowas.
Ich setzte mich aufs Sofa. Sie legte ihr Kinn auf meiner Schulter ab. Normalerweise war sie diejenige, die geweint hatte. Aber sie war eine gute seelische Stütze.
Nachdem ich ihr alle meine Sorgen gebeichtet hatte, lagen wir nebeneinander auf dem Sofa und kuschelten. Ich hätte sie so gerne abgeknutscht und andere Dinge getan, damit ich alles einfach vergessen konnte. Aber das ging nicht. Ich war ihr Lehrer. Und sie wahrscheinlich viel zu schüchtern, um mit ihrem Lehrer zu knutschen.
Sie versuchte mir ein wenig Mut zuzusprechen, aber das wollte ich nicht hören. Ich wollte, dass sie keinen weiteren Gedanken an meinen dämlichen Bruder verschwendete. Am liebsten hätte ich ihr den Rücken massiert, bis sie einschlief.
Nach kurzer Zeit wurden meine Augenlider schwer. Ich wollte ihnen eine Auszeit gönnen und schloss meine Augen. Anders als gedacht, schlief ich sofort ein.

Teachers Pet (Lehrer x Schülerin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt