⋆·˚ ༘ * 09. 𝔏𝔲𝔠𝔦𝔲𝔰 𝔐𝔞𝔩𝔣𝔬𝔶

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Für Chocomarii
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Ich habe noch nie ein beeindruckendes Gebäude als Hogwarts gesehen. Dann bin ich von Draco, über die Ferien ins Malfoys Manor eingeladen worden und mir wurde klar, dass die düsteren Mauern mein schwaches Herz schneller schlagen lassen.

Das Anwesen ist riesig. Perfekt, um sich zu verlaufen. Die Wände sind kalt, genauso wie die Herzen derer, die in ihnen wohnen. Einzig Narzissa ist, wie ihr Name, die strahlende Blume zwischen dieser Mauer. Doch auch sie verwelkt allmählich unter der kalten, tristen Umgebung.

Draco und ich sind noch nicht lange zusammen, doch so lange genug, dass er mich mit nach Hause genommen hat. Nicht, dass er es gewollt hätte, denn am liebsten trifft er sich mit mir hinter verschlossenen Türen, aber als seine Mutter erfahren hat, dass wir zusammen sind, wollte sie mich unbedingt kennenlernen.

Man kennt den Namen meiner Familie, doch anders als ihnen ist mir egal, ob man Reinblut, Halbblut, oder Muggelblut in seiner Haut hat – nur darf keiner wissen, dass ich das so sehe. Ich bin für meine Eltern das perfekte Vorzeigemädchen. Selbst die Beziehung mit Draco ist nahezu perfekt. Doch allmählich kriege ich das Gefühl, dass es nicht das ist, was ich will oder brauche.

Schlaflos und mit nackten Füßen laufe ich auf dem kalten Marmorboden entlang. Nur das schwache Licht des Mondes erzeugt Helligkeit, dass ich zumindest ein paar Umrisse des Flures sehen kann.

Alles in diesem Anwesen strotzt nach Macht, Geld und Dunkelheit – all das, was mich anzieht, wie die Motte zum Licht und all das, was die Malfoys sind.

Mein kühles Nachthemd schmiegt sich an meinen Körper, als ich ein Geräusch hinter mir höre. Ich verharre auf der Stelle, während mein Herz unnatürlich schnell schlägt. Ob es einer der Elfen ist, die den Malfoys dienen?

Plötzlich erhellt sich der Flur und ich kann meinen Schatten direkt vor mir sehen.

»Y/N.« Lucius Malfoys Stimme ist kalt und schneidet sich tief in meine Seele. Wie immer, wenn er spricht, hat er keinen Ausdruck in ihr, fast so, als wäre ihm alles egal.

»Sir«, erwidere ich ergeben, drehe mich auf der Stelle um, aber schaffe es nicht, meinen Kopf zu heben und ihn direkt anzusehen.

Er strahlt so eine unglaubliche Macht aus, die mein Herz schneller schlagen lässt und meine Knie in Pudding verwandelt. Ich darf nicht so fühlen. Nicht für ihn, doch mein Herz ist schwach und fühlt sich gerade von so einer Macht angezogen.

»Was machst du hier?«, will er wissen. Seine dunklen Schuhe fallen mir ins Blickfeld, als er einen Schritt auf mich zumacht. Selbst diese sehen edel aus, so wie alles an ihm.
»Antworte!«, sagt er harsch und ich spüre seine kalten Finger unter meinem Kinn. Er drückt mein Gesicht nach oben, sodass ich gezwungen bin in seine eiskalten Augen zu blicken, die alles in mir zum Kochen bringt.

Mein Körper reagiert ganz anders auf ihn als auf Draco. Zu Draco fühle ich mich hingezogen, doch wenn ich in Lucius Nähe bin, spüre ich etwas viel Stärkeres. Etwas, was mir eine verdammte Angst macht. Doch wie Drogen, macht mich diese Angst süchtig nach mehr.

»Ich konnte nicht mehr schlafen«, erwidere ich mit zittriger Stimme und halte seinem stechenden Blick stand. Trotz der Kälte sind seine Augen wunderschön. Sie sind wie ein eiskalter See, der zugefroren ist und auf die frühlingshafte Sonne wartet, die ihn auftaut.

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