18 ꟾ Sorry For Everything

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Liana's Sicht


Tristan hatte Wort gehalten und hatte mich in seinem Sportwagen zur Schule gebracht. Schon jetzt sah ich die dümmlichen Gesichter meiner Mitschüler vor mir, wenn er mit diesem Wagen auf den Parkplatz vorfuhr. Allerdings spielte es mir durchaus in die Karten das wir etwas früher dran waren, immerhin musste er pünktlich zu seinem acht Uhr Termin erscheinen. Sophia würde Annie abholen und ich hatte die beiden gebeten, ebenfalls etwas früher hier zu sein. Ich wollte reinen Tisch machen und den beiden meinen Zustand der letzten Tage und Wochen erklären. Sie hatten es verdient die Wahrheit zu kennen und Tristan hatte mir versichert, dass den beiden nichts passieren würde. Er erwartete seine Männer in ein paar Stunden hier und auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte das diese etwas ausrichten konnten, so beruhigte mich diese Tatsache zunehmend. Er schien sehr zuversichtlich und so war ich es auch. Ich war mir sicher, dass er Mittel und Wege kannte um zu bekommen was er wollte, denn nicht umsonst war er einer der einflussreichsten Männer der Westküste.

Im Großen und Ganzen ging es mir wesentlich besser und das hatte ich nur Tristan zu verdanken. Obwohl er mir prophezeit hatte nicht viel Zeit bis Freitag für mich zu haben, kutschierte er mich ohne wenn und aber herum und das rechnete ich ihm hoch an. Die Fahrt selbst verlief relativ schnell und keine fünfzehn Minuten später machten wir vor dem Schulgebäude Halt. Zu meinem Glück waren tatsächlich noch nicht allzu viele Schüler hier und die die es waren, starrten wie zu erwarten mit großen Augen, was mich leise aufseufzen ließ. Es war nicht anders zu erwarten gewesen, immerhin saßen wir in keinem 08/15 Auto und auch wenn Mammoth Lakes im Winter von Touristen überrannt wurde, war der R8 kein alltäglicher Anblick, denn es war derselbe tiefschwarze Wagen mit welchem er mich schon vor ein paar Wochen nach Hause gefahren hatte. Es hatte mich durchaus gewundert, dass er die Fahrt von Los Angeles hierher selbst angetreten und nicht mit seinem Helikopter gekommen war. Daraufhin hatte er lediglich gemeint das er Leihwagen hasste, außerdem genoss er die Ruhe der langen Fahrt und ich verstand ihn gewissermaßen.

«Da vorne sind Annie und Sophia.», teilte ich ihm mit und zeigte auf den schneeweißen Volvo meiner dunkelhaarigen Freundin. Geschickt parkte Tristan sich schließlich neben sie in die freie Parklücke und nun kam meine Nervosität mit einem Mal zurück. Meine beiden Freundinnen hatten sich entschieden außerhalb des Wagens auf mich zu warten und es würde nun das erste Mal sein, das die beiden auf Tristan trafen und umgekehrt genauso. War es angebracht das man angespannt war, wenn die besten Freundinnen auf den eigenen Freund trafen? «Wenn irgendetwas Ungewöhnliches passiert oder dir etwas merkwürdig vorkommt rufst du mich auf der Stelle an, okay, Baby?» Tristan hatte sich seine Ray Ban aus dem Gesicht gezogen und sein Blick spiegelte die Ernsthaftigkeit wider, die seine Stimme preisgab. Automatisch nickte ich, denn ich würde mich unter allen Umständen davor hüten ihm zu widersprechen. «Mache ich. Du versprichst mir aber im Gegenzug dich auf deine Arbeit zu konzentrieren, schließlich bist du deshalb hier.» Er schenkte mir ein durchaus anerkennendes Lächeln, als ich ihm bei meinen Worten keck zuzwinkerte. 

Es tat wirklich unheimlich gut diese Unbeschwertheit endlich wieder zu haben, denn viel zu lange hatte ich darauf verzichten müssen. Ein Blick auf die Mädels verriet mir, dass diese unheimlich gespannt waren was sich hier drinnen abspielte. Durch die getönten Sicherheitsscheiben konnten wir sie zwar sehen, die beiden uns jedoch nicht. Kichernd verabschiedete ich mich von meinem Freund, drückte ihm einen Abschiedskuss auf die rechte Wange und stieg ohne ein weiteres Wort aus. Tristan's Blick brannte sich förmlich in meinen Rücken, dass konnte ich fühlen und dies ließ mich noch mehr grinsen. Es war schon komisch wie sehr sich mein Gemütheitszustand innerhalb von ein paar Stunden geändert hatte und es war beinahe schon unheimlich. Annie und Sophia schien es ebenfalls sofort aufgefallen zu sein, denn ihre Blicke waren skeptisch und lautlos flüsterten meine Lippen ein nachher um ihnen zu verdeutlichen, dass ich zwar bereit war mit ihnen zu sprechen, nur nicht jetzt sofort. 

Dangerous LiaisonsWhere stories live. Discover now