43 ꟾ Long Way Back From Hell

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Liana's Sicht

Dienstag, 16. April 2019


«Außer dir hat niemand die Nachricht gesehen, oder?» Tristan und ich lagen nach wie vor im Bett und nachdem ich aufgewacht war, hatten wir einfach nur die Nähe zueinander genossen. Vor einiger Zeit war Gabriel hier gewesen und hatte mir eine neue Infusion verpasst und mir zusätzlich Schmerzmittel gespritzt, wodurch es mir erneut um einiges besser ging. Es war das erste Mal seitdem das Tristan die Stille um uns brach und irritiert über genau diese Frage sah ich ihn an. «Nein, nur ich und als ich sie losgelassen habe, ist sie zu Staub zerfallen. Wie habt ihr das überhaupt gemacht?» Die Neugierde in meiner Stimme war durchaus herauszuhören und leise lachend sah er mich nun an. «Magie.», zuckte er mit seinen Schultern, als wäre es das normalste der Welt. «Mom und Rebecca wollten einen Lokalisierungszauber sprechen, was allerdings nicht funktioniert hat. Danach hatten sie die Idee mit der Nachricht und dadurch konnten sie dich ausfindig machen, auch wenn es mehr Zeit in Anspruch genommen hat als mir lieb war.», murmelte er gegen meine Schläfe gepresst und hauchte anschließend einen hauchzarten Kuss darauf.

«Wieso hat der Lokalisierungszauber nicht funktioniert?», fragte ich interessiert nach und runzelte die Stirn. «Deine Ohrstecker waren schuld. Hämatit lässt keine körperliche Magie zu, somit konnten wir dich so nicht finden. Die Nachricht welche wir dir zukommen ließen war die einzige Chance, auch wenn niemand wusste ob es wirklich funktionieren würde.» Ich ließ diese Worte auf mich wirken und versuchte es zu verarbeiten, doch da redete Tristan bereits weiter. «Du bist in meiner Welt nicht sicher.», seufzte er schließlich schwer. «Selbst Menschen wagen es uns zu bedrohen, wenngleich sie Hilfe von einem Vampir hatten.», setzte er nach und augenblicklich kroch eine eisige Kälte durch meine Adern. «Was meinst du? Willst du mich verlassen?», hauchte ich zittrig und löste mich vorsichtig etwas von ihm, um in seine Augen sehen zu können, welche sich augenblicklich weiteten. «Niemals, bist du völlig verrückt? Selbst wenn ich wollen würde, so könnte ich dich nicht gehen lassen.», gab er mir eindringlich zu verstehen und dies beruhigte mich zutiefst.

«Du bist meine Seelengefährtin, Liana. Wie oft muss ich dir das noch sagen, hmm? Ich bin viel zu selbstsüchtig dich gehen zu lassen um dir ein Leben zu ermöglichen, welches weit weg von all der Dunkelheit ist, die mein Leben mit sich bringt.», beschwichtigte er mich weiter und zaghaft schmiegte ich mich erneut an ihn. «Allerdings wirst du keinen Schritt mehr alleine vor die Tür setzen. Anthony kümmert sich bereits darum und rekrutiert seine besten Männer, um einen geeigneten Personenschutz für dich zu finden. Wenn ich nicht bei dir bin, wird einer dieser Männer es sein.» Die Eiseskälte in seiner Stimme ließ mich unweigerlich zusammenzucken und ich brauchte einige Sekunden, um seine Worte richtig zu verstehen. «Das will ich nicht, Tristan. Ich will mich frei bewegen können und das ohne Sicherheitspersonal.», murmelte ich gepresst, da mir dieser Gedankengang seitens ihm überhaupt nicht zusagte. 

«Das kannst du trotzallem, aber du hast keine Wahl, Darling. Noch einmal lasse ich nicht zu, dass du mir genommen wirst.» Leise seufzte ich da ich ahnte, dass ich ihn im Moment so oder so nicht umstimmen konnte seine Meinung zu ändern. Des Weiteren hatte ich auch keine Kraft dazu mich auf diese Diskussion einzulassen, also ließ ich es bleiben. «Es war nicht Rebecca's oder Louisa's Schuld, falls du das denkst. Die beiden wurden völlig überrumpelt und ich habe das ganze erst mitbekommen, als es längst zu spät war.» Mein Gesagtes ließ ihn lächeln und sanft strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. «Ich gebe ihnen nicht die Schuld daran, denn niemand konnte vorhersehen das so etwas passieren würde.» Dies brachte mich dazu erleichtert aufzuatmen, denn ich hatte wirklich Sorge gehabt, dass er seiner Schwester und seiner Schwägerin die Schuld an allem gab. Wieder kehrte Stille zwischen uns ein und unweigerlich rauschten Bilder durch meinen Kopf, welche ich nur vergessen wollte. Erneut kamen mir die leblosen Augen des Mädchens in den Sinn und sofort spannte ich mich an. 

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