Komplikationen

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Plötzlich klopfte es an der Tür. Ein lautes, hysterisches und quietschendes Lachen ertönte durch Jacks angenommenen Anruf. Wir erschraken und er legte sofort auf. ,, Was ist das für ein bescheuerter Mensch!?" ,, ich weiß es nicht. Zuerst war nur Stille, dann die Lache" ich sah die Angst in seinen Augen. Das Klopfen wurde lauter. ,, Ich gehe an die Tür" doch Jack war damit nicht einverstanden. ,, Das tust du nicht! Wir wissen nicht, ob es die Täter von deinem Unfall, Gael oder sonst jemand ist" er hatte zwar recht, aber uns wie Mäuse zu verstecken sah ich nicht ein. ,, Ist mir egal, ich geh da jetzt hin. Kannst ja mit kommen" und somit ging ich entschlossen an ihm vorbei, zur Tür und öffnete sie. Meine Mundwinkel fielen sofort hinunter. ,, Was willst du denn!?" Gael lächelte und winkte fröhlich vor sich hin. ,, Hallöööcheeeen meine beiden süßen" Jacks Gesicht sprach Bände. ,, Also, ich will..." ,, Gael!" eine piepsige und schrille Stimme ertönte. Nein oder, dachte ich mir sofort als ich sie sah. Sie lächelte Jack verliebt und gleichzeitig psychotisch an. Ich wollte sie so gerne... okay positive Gedanken. Sonnenschein, was für Sonnenschein!? ,, Hallo Jack" ihre Stimme klang verführerisch, verstörend und zugleich naiv. Mein abgefuckter Blick blieb bei Gael stehen. ,, hast du sie mit gebracht!?" ,, Nein. Ich hasse sie, genauso wie euch" okay, das konnte ich ihm abkaufen. Er war doch irgendwie sympathisch. Sympathischer als damals... obwohl ich ihn immer noch für einen Psychopathen hielt und sein krankes Ich von früher vor meinen Augen sah, seine Hände an Stellen spürte, wo ich es nie wollte und sein Benehmen von den letzten Tagen nicht vergessen konnte. Dieser Ekel und dieses Gefühl verletzte mein Herz, sodass ich ihm nicht weiter in die Augen sehen konnte. Zumindest nicht für heute. Ich trat zurück, Strich über Jacks Schulter, ging ins Schlafzimmer und lies ihn mit den beiden alleine. Es war vielleicht nicht fair, aber notwendig.

Jacks Sicht:
Ich verstand, weshalb Vega sich zurück zog. ,, Ohh... wieso ist sie eigentlich hier?" fragte Lia und klammerte sich an meinen Arm. Ich verzog schmerzvoll das Gesicht, versuchte sie behutsam von meinem verletzten Arm wegzuschieben, und sah von meinem Augenwinkel, wie Gael stolz vor sich hin lächelte. War ja klar, das er Stolz auf sein Werk war und dachte das er mich besiegt hätte. ,, Na wieso wohl dummes Luder"  begegnete Gael genervt zu seiner Schwester. Ich schmetterte über freundlich die Frage ,, Was wollt ihr überhaupt hier?" entgegen. ,, was weiß ich was die blonde Schnalle hier will, aber ich will Kuchen essen" und somit schubste Gael Lia und mich gegen die Tür und ging übermütig in meine Wohnung. Ich schloss kurz genervt meine Augen, um nicht auszurasten. Lia hingegen nahm meine Hand und ging mit mir Gael hinterher.

Vegas Sicht:
,,Vegalein wie geht es dir nach dem Unfall, Mausi?" Ich erschrak. Woher wusste sie von meinem Motorradunfall!? Jack versuchte sie sofort weg zudrücken. ,,Woher weißt du das!?" Lia spielte unschuldig an ihrem blond geflochtenen Zopf herum. ,, stand in der Zeitung..." ,, in der Zeitung!?" ich zeigte ihr einen Vogel. ,, Es stand in den Handynachrichten. Vermutlich hat sie es von da" toll. Jack nahm sie also in Schutz. Wow. Gael suchte währenddessen im Kühlschrank nach essen. ,, Wieso habt ihr kein Kuchen!?'' ,, welcher Idiot bewahrt Kuchen im Kühlschrank auf!?'' entgegnete Jack, sodass ich lachen musste. Lia räusperte sich sofort, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. ,,Jack, ich feiere morgen meinen Geburtstag... willst du vorbei kommen?'' Sie klimperte bescheuert mit ihren Wimpern, um Jack zu verzaubern. Zum kotzen. Gael legte ein Arm um meine Schultern. ,, Unsere Familien treffen sich sowieso, also chill dein Leben. Sie wollte doch schon immer nur ihn'' seine Stimme wurde verführerisch, sein Blick landete auf meinen Lippen und er grinste verstörend. Also nahm ich seinen Arm, schaute ihn angeekelt an, und schubste ihn von mir. ,, Wie wär's wenn ihr jetzt geht!?'' ,, Übrigens...dein Vater ist äußerst sauer auf dich Jack. Er wird dich nachher anrufen und er chillt ganz schön viel mit meiner Mum ab. Sorg dafür das er sich von meiner Mum verpisst. Dreckssack." Gaels Ton wurde aufmüpfig und zugleich gefährlich. ,, Zügel deine Zunge, Gael. Ich muss nicht auf meinen Vater aufpassen. Wenn er etwas mit deiner Mutter zutun hat, dann ist das so. Ich hoffe nur, das wir keine Geschwister werden." und somit schubste Jack Gael hinaus, der einen Brief zu mir warf und mir einen Luftkuss schenkte, den ich natürlich nicht annahm. Lia setzte sich still aufs Sofa, hielt mit ihren Händen ihre Tasche auf ihrem Schoß fest und schaut mich keines Wegs an. ,, Willst du nicht deinen Bruder nach?" ,, Nein" ihre Stimme schien bedrohlich. Sie schaute mich nicht einmal an, obwohl ich es freundlich sagte. Wirklich. Ich setzte mich auf den Boden, wartete auf Jack, der immer noch dabei war Gael aus seiner Wohnung zu schubsen. ,, TSCHÜSs MEINE HÜBSCHE" schrie Gael hysterisches und somit fiel die Tür zu. Jack kam genervt hinein, schaute Lia an und dann mich. ,, willst du was trinken?" bitte was!? Er fragte sie ernsthaft ob sie etwas trinken wollte!? Natürlich antwortete sie mit einem Barbiehaften Ja und ignorierte meinen killenden Blick. Ich atmete tief ein, meine Nägel bohrten sich in den handgewebten weißen Teppich, worauf ich saß und meine Augen füllten sich mit Wut Tränen, die ich hinunter schluckte und mich dem Brief widmete. Er scheint von Gael zu sein, dachte ich mir. Ich öffnete den Brief, und fand einen zusammengefalteten Zettel, wo ein gelber Lamborghini aufgemalt war. Langsam schaute ich von der Zeitung hoch, und sah wie Jack mich verwundert ansah. Ich sah die Bilder erneut vor meinen Augen. Alles was an diesem Tag passierte... aber nicht nur das. Auf der Rückseite des Blattes war eine Botschaft hinterlassen. Jacks Kopf auf einer Zielscheibe und es stand haltet euch raus !!!
Wo verdammt sollten wir uns raushalten???
Wer war das in diesem gelben Lamborghini??? Es konnten nicht die Adas gewesen sein. Er muss mich angelogen haben.
In meinem Kopf  drehte sich alles, Fragen über Fragen und keine Antworten. Ich musste unbedingt mit Jack alleine reden, aber wie werde ich diese blöde Lia los?
Ganz unten stand noch in ganz  kleiner Handschrift eine zweite Drohung:

Das UnbeschreiblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt