Kapitel 1: Ella Wright

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Author's Note

Hey Leute,

lange hat es gedauert, doch nun kann ich euch (mit Stolz) mein nun schon drittes Buch präsentieren. Es wird - wie die Zusammenfassung vielleicht vermuten lässt - zeitweise etwas actionlastiger werden, aber die Romantik kommt nicht zu kurz, denke ich. Bin echt gespannt, wie ihr diese (teils abstruse) Story finden werdet 😅

Zum Schluss nochmal das übliche Gelaber. Habt Spaß beim Lesen und scheut euch nicht davor Likes oder Kommentare dazulassen 😊


***


Ella


Pfirsich, mintgrün oder doch lieber himmelblau? Welch herrlich klingende Farbe sollten die Tischläufer haben? Eigentlich war es mir egal. Wer achtete bei einer Hochzeit schon auf solch Kleinigkeiten? Ah genau, meine Mutter achtete darauf. Und ich möchte nicht, dass sie mir an meinem großen Tag vorwarf die Tischläufer würden nicht zur Blumendekoration passen.

„Schon für eine Farbe entschieden?", fragte Joel. Genervt warf ich ihm das Hochzeitsmagazin zu.

„Entscheide du."

„Seit wann ist das denn Aufgabe des Bräutigams?" Er war ebenso wenig scharf darauf diese elementar wichtige Entscheidung treffen zu müssen. Noch konnte meine Mutter ihn gut leiden und ihm lag viel daran, dass sich daran nichts änderte.

„Seit wir im 21. Jahrhundert leben und die klassische Rollenverteilung von Mann und Frau kritisch hinterfragen. Also sei ein braver Verlobter und such dir eine Farbe aus", bat ich.

Joel musterte die Seite mit den Tischläufern. Tiefe Denkfalten formten sich auf seiner Stirn, denn das war es was er immer Tat. Denken. Entscheidungen mit seinem gesunden Menschenverstand treffen.

„Grün finde ich ganz nett."

„Du meinst wohl mintgrün", verbesserte ich ihn mit einem schelmischen Grinsen.

„Mein Fehler. Mintgrün natürlich." Er klappte das Magazin zu und schmiss es auf den Couchtisch vor uns. „Wir hätten jemanden für die Planung engagieren sollen", fügte er müde hinzu. Da gab ich ihm recht.

Uns lag Romantik nicht sonderlich und wir besaßen kein Gespür für hübsches Design. Wir waren pragmatischer veranlagt, aber Gäste auf einer Hochzeit denken sich eben nicht ‚Oh, wie praktisch Ellas Hochzeitskleid geschneidert ist. So viele nützliche Taschen und dieser großartige Schnitt, der dafür sorgt, dass sie ohne Bedenken atmen kann'. Nein, ein Hochzeitskleid sollte nur einen Zweck erfüllen: gut aussehen. Der Rest war Nebensache.

„Wolltest du dir nicht heute einen Anzug kaufen?", erkundigte ich mich.

„Ja, Chris holt mich gleich ab. Was hast du geplant? Musst du wieder ins Büro?" Wie normal sich das immer anhörte. Ins Büro. Mein Job ließ mich an vielen Orten sein, aber Büros waren selten darunter. Doch so war das eben, wenn man für den Geheimdienst der Vereinigten Staaten arbeitete. Die Familie glaubte einen im Büro oder auf einer belanglosen Geschäftsreise, während man irgendwo auf der anderen Erdhalbkugel streng geheime Informationen beschaffte und versuchte nicht abgeknallt zu werden.

„Nein, heute braucht mich mein Chef nicht. Chloe wollte vorbeikommen. Ich denke wir gehen irgendwo was essen und heute Abend bin ich beim Training, also wunder dich nicht, wenn es später bei mir wird", informierte ich ihn über meinen Tagesablauf. Nickend nahm er das Gesagte zur Kenntnis.

Besonders viel Zeit verbrachten Joel und ich aufgrund unseres stressigen Alltags nicht miteinander. Er war lange arbeiten, ich war oft auf Auslandsmissionen oder beim Boxen. Man sah sich manchmal wochenlang nicht und trotzdem funktionierten wir. Keiner von uns hatte den Anspruch möglichst jede freie Minute miteinander zu verbringen. Uns reichte das, was wir hatten.

Hacking a HeartWhere stories live. Discover now