Kapitel 26: Teddybär

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Author's Note:

Danke für eure lieben Kommentare bis hierhin. Anscheinend Sorgen sich einige von euch um die Zukunft der beiden. Zu Recht würde ich behaupten 😂, aber die zwei Turteltauben haben einige Krisen bereits überwunden und werden alles was da noch so auf sie zukommt schon irgendwie wuppen.

Heute gibt es nochmal ein entspanntes Kapitel. Die Ruhe vor dem Sturm sozusagen. Viel Spaß beim Lesen!


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Reagan


Wie es immer so mit Ella war, zeichnete sich schon nach zwei Tagen ein gewisser Alltag ab. Während sie nach dem gemeinsamen Frühstück ihren Lehrgang besuchte, machte ich mich daran mein Arbeitszimmer aufzupäppeln. Mit jedem weiteren Tag schmolz mein Erspartes dahin, weil ich nicht umher kam mir die teuerste und leistungsfähigste Technik anzuschaffen. Wenn ich so weiter mache, würde ich mich wohl doch schneller als mir lieb war um einen neuen Job bemühen müssen. Aber zumindest aktuell erfreute ich mich noch an der Freiheit ungestört meinen eigenen Projekten nachgehen zu können.

Irgendwann gegen sechs kam Ella wieder heim. Das Erste was sie tat, war sich über die Belanglosigkeit ihres Lehrgangs aufzuregen. Das Seminar, das man ihr aufbrummte, war im Großen und Ganzen vollkommen unbrauchbar für Agenten im Außeneinsatz. Es stand außer Frage, dass sie aus diesen zwei Wochen fachlich nichts mitnehmen würde, doch als Disziplinarstrafe funktionierte es gut. Ella wird sich in Zukunft zwei Mal überlegen, ob sie eine derartige Zeitverschwendung nochmals über sich ergehen lassen würde.

Ihren Frust vergaß sie jedoch schnell, denn abends brachte ich sie auf andere Gedanken. Ich zeigte ihr meine Heimatstadt, besuchte meine Lieblingsorte oder meine Lieblingsmenschen. So lernte sie auch rasch meinen Dad kennen, der mit seiner Frau ebenfalls hier in San Francisco wohnte.

Jeden Tag ließ ich sie tiefer eintauchen in mein Leben, ließ sie Teil davon werden. Ich denke es gefiel ihr, auch wenn es teilweise sehr überstürzt wirkte. Mir ging das alles ebenfalls ein Ticken zu schnell, aber so sehr ich mich auch in unserem gemeinsamen Glück verlor, Walkers mahnende Worte waren noch immer in meinen Hinterkopf. Sechs Wochen gab er mir und fast die Hälfte dieser Zeit war bereits aufgebraucht. Dementsprechend eilig trieb ich diese Beziehung voran.

In ein paar Tagen würde Ella wieder zurück nach Washington reisen, daher nahm ich mir für den heutigen Tag vor unsere Zukunft als Paar zu besprechen. Hierfür plante ich ein Date auf dem Jahrmarkt, aus dem einfachen Grund, dass es sich deutlich einfacher gestaltete ernstere Gespräche mit Ella außerhalb der Wohnung zu führen. Zu Hause tendierte sie dazu mich mit Küssen und Zärtlichkeiten mundtot zu machen, aber das würde ihr heute Abend nicht gelingen.

„Stehst du auf so ein Zeug? Karussells, überteuertes Popcorn und Dosenwerfen?", fragte Ella, die unseren Rummelbesuch kritisch hinterfragte.

„Klar, macht doch Spaß."

„Ich habe immer mein komplettes Taschengeld bei solchen Buden gelassen. Das war schrecklich", berichtete sie. Das hörte sich für mich allerdings nun doch danach an, dass ihr dieses Zeug durchaus gefiel.

„Kenne ich nur zu gut, aber im Notfall bin ich zu meinem Dad gerannt und habe ihm um Taschengeld gebeten. Der Vorteil ein Scheidungskind zu sein: doppelte Weihnachtsgeschenke und doppeltes Taschengeld." Die Nachteile überwogen leider trotzdem. Obwohl sich meine Eltern sehr bemühten die Scheidung gesittet über die Bühne zu bringen, änderte das doch nichts daran, dass ich meinen Vater deutlich seltener sah.

„Wenn das so ist, kannst du mich heute einladen", überlegte Ella mit einem breiten Grinsen.

„Als ob du das nötig hast. Ich dachte du verdienst gut."

Hacking a HeartWhere stories live. Discover now