Nur wir?

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Mit ihm reden. Das sagte nicht viel aus. Naruto fühlte sich, als würde er ständig in unruhigen Gewässern schwimmen. Ob er wohl eines Tages darin ertrinken wird?

„Über was?"

Hinata zuckte mit den Schultern und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Buch in ihren Händen, als ob es interessanter wäre einen der Absätze mit grünem Leuchtstift zu markieren, als diesem Gespräch zu folgen. Sie hatte es doch überhaupt erst ins Leben gerufen.

„Ich glaube, er will Frieden mit dir schließen."
Naruto öffnete den Mund, ohne genau zu wissen, was er überhaupt sagen wollte, bevor Hinata wieder weitersprach und ihn unterbrach. „Ich denke, du solltest wirklich mit ihm reden."

„Bitte?" Naruto setzte sich wieder aufrecht in seinen Stuhl, dabei wirbelte er einige der umherliegenden Notizzettel auf. „Wieso sollte ich das tun? Damit würde ich ihm doch nur einen Gefallen tun."

„Und dir selbst auch."

Er streckte sich leicht über den Tisch und hoffte den Blick seiner Freundin zu erwischen.
Sie war immer zu süß, wenn sie mochte, dass Naruto seine Probleme löst und genau das wollte der der Blonde jetzt hören. Er brauchte nun jemanden, der ihm sagt, dass er nicht verbrennen wird, wenn er sich Sasuke nähert.
Jemanden, der ihm Mut gibt, sich dem Uchiha zu stellen.
Jemanden, der ihm einen sanften Schlag in die Realität gibt und seine dummen Gefühle vergessen lässt.

Hinata sah ihn nicht an.

„Du machst wohl Witze. Du warst doch diejenige, die mir gesagt hat, ich soll mich von ihm fern halten. Dass das, was ich mit ihm hatte, ein Fehler war."

Mit einem leisen Seufzen legte die junge Frau endlich das Buch ab und sah Naruto mit ihren lavendelfarbenen Augen an, so als ob er sie mit seinen Worten verärgert hätte.
„Ich habe nicht gesagt, dass es ein Fehler ist, ich habe gesagt, dass es einseitig ist, du dir nur selber weh tun und er dich verletzen wird."
Sie hielt kurz inne, um ihre Lippen mit ihrer Zunge zu benetzen. „Naruto, es gibt Situationen, die, wenn sie nicht endlich geklärt werden, einen ewig nicht in Ruhe lassen. Ich habe gesehen, wie du in den Hallen vor Sasuke weggelaufen bist und er scheint wirklich fest entschlossen zu sein, mit dir zu reden. Ich glaube nicht, dass es noch etwas bringt, sich vor ihm und dieser Sache zu verstecken. Dabei meine ich nicht, dass du weitermachen sollst wie vorher und mit ihm redest, als wäre nie etwas geschehen. Nein. Du sollst ihm sagen, dass du nicht willst, dass er dich noch länger heimsucht. Er soll zu seiner Freundin gehen und dich in Ruhe lassen. Kläre es, dass du endlich inneren Frieden findest."

Und da war er, der süße Schlag ins Gesicht, auf den Naruto gewartet hatte. Nur fühlte er sich nicht beruhigend an, sondern eher wie ein Pflaster, das ruppig von einer Wunde entfernt wurde, die eigentlich noch heilen muss. Seine Brust fühlte sich schwer an und er war nicht sicher, ob er das konnte. Könnte er denn mit Sasuke reden?

Es gab so viele Dinge, von denen er keine Angst hatte—mit Sasuke über seine Gefühle zu reden, stand definitiv nicht auf dieser Liste.
Er war nie in der Lage es zu tun und er war sich nicht sicher, ob er dieses Mal den Mut finden wird, derjenige zu sein, der ihrer nicht existierenden Beziehung ein Ende setzt.
Er konnte nicht einmal sagen, ob Sasuke ihn überhaupt lassen würde.

———

Es war bereits später Nachmittag, als Naruto mit seinen Aufgaben endlich fertig war und er beschloss Shikamaru eine Nachricht zu schreiben , ob er ihn mit nach Hause nehmen würde. Er wollte nicht alleine sein und außerdem wollte er die Meinung seines Freundes über die ganze Sasuke-Sache hören. Mit Shikamaru zu sprechen war immer so beruhigend.

Falling for you. - SasuNaruWhere stories live. Discover now