𝖋𝖔𝖚𝖗𝖙𝖞𝖘𝖎𝖝

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Es war komisch, wenn das Leben einfach so weiterlief, ohne Angst vor dem Tod zu haben. Es war schon so ein normaler Bestandteil von Allisons kleiner Welt geworden, weshalb Frieden sich komisch anfühlte. Nicht, dass Allison es nicht mochte, im Gegenteil, sie brauchte nur noch etwas Zeit, um in die Normalität zurückzukommen.

„65.23£", kam es monoton von der Verkäuferin des kleinen Ladens, woraufhin Allison die zerknitterten Geldscheine aus ihrer Tasche kramte, die Rechnung entgegennahm und die restliche Ware in ihren vollen Einkaufswagen legte. Sie verabschiedete sich, bevor sie den Wagen aus dem Geschäft schob, in Richtung ihres Autos, das nur ein paar Meter von dem Supermarkt entfernt war. Sie suchte nach dem Schlüssel in ihrer Jackentasche und ließ ihn, als die Polizistin ihn gefunden hatte, beinahe fallen, doch sie konnte ihn gerade noch festhalten und entsperrte das Transportmittel. Sie schob den Einkaufswagen zum Kofferraum  und  öffnete diesen.

Vorsichtig legte Allison die ganzen Lebensmittel in den Stauraum, bevor sie ihn wieder schloss und leise summend den Einkaufswagen zurückstellte. Sie schritt erneut zu ihrem Auto und stieg ein, bevor sie sich anschnallte und den Motor startete. Ein schneller Blick durch die Rückscheibe ließ sie erkennen, ob sie ausparken konnte, woraufhin sie genau das machte und auf die Straße fuhr.

Normalerweise wäre dieser Tag ein Arbeitstag, aber Allison hatte frei bekommen, um etwas runterzukommen. Nun konnte sie es endlich genießen, woraufhin die Frau die Chance gleich genutzt hatte, um allerlei zu erledigen. Es war schon Abend, als Allison durch die Londoner Straßen fuhr, was bewies, dass ihr Leben auch außerhalb der Arbeit vollgepackt war. Alles, was sie im Stress aufgeschoben hatte, kam jetzt wieder auf die Polizistin zurück und verlangte eine Abarbeitung, was Allison nur ungern machte. Doch länger konnte sie sich nicht mehr drücken.

Es dauerte nur ein paar Minuten, bevor Allison ihr momentanes Wohnhaus erreicht hatte. Es blendete perfekt mit den anderen Häusern in ihrer Nachbarschaft ein; rote Ziegel, schlank, ein kleiner Vorgarten. Allison atmete tief durch, sah sich automatisch etwas um. Sie war sich die erhöhte Polizeipräsenz so gewohnt, dass es komisch war, keinen einzigen ihrer Kollegen in ihrer Siedlung zu sehen.

Die Frau stieg aus dem Auto aus, griff nach ihrem schwarzen, kleinen Rucksack, den sie seit ein paar Tagen besaß und schloss die Autotür, bevor sie zum Kofferraum schritt und nach den Körben griff, in denen sie ihren Einkauf verstaut hatte. Allison hob die Körbe über die Schwelle des Kofferraums und entschied sich dazu, ihn offen zu lassen, da sie in einer Minute wieder zurückkommen würde. Sie trug diese zur Haustür und sperrte diese auf, bevor sie ins Innere des Hauses schritt und die Tür mit einem kräftigen Kick schloss. "Mum, ich bin zuhause!"

Leise summend stellte Allison die Körbe in der Küche auf der Theke ab, bevor sie sich umsah, als sie keine Antwort von ihrer Mutter vernahm. Vielleich schlief sie einfach, die Zeit war ja auch anstrengend für sie gewesen.

Allison wollte gerade wieder aus der Tür schreiten, als sie plötzlich einen dumpfen Aufprall vernahm. Sie blieb wie versteinert sehen, drehte sich um. Was war das?

"Mum, alles okay?", rief Allison durch den Raum, doch keine Antwort war zu vernehmen. Langsam kam ihr die Situation komisch vor; sie ging durch den leeren Gang, schaltete derweil einige Lichter an, während sie in verschiedenen Räumen nach ihr suchte. "Mum, wo bist du?"

Allison vernahm einen Schmerzenslaut aus dem ersten Stock, woraufhin sie nach dem nächstbesten Gegenstand griff, mit dem sie sich verteidigen konnte, was einen Regenschirm darstellte.

Langsam ging Allison die Treppen hinauf, sah sich um. Sollte sie Verstärkung rufen? Doch was, wenn es ein Fehlalarm war? Vielleicht sollte sie zuerst einmal selbst auf Nummer sicher gehen.

Es dauerte nicht allzu lange, bis sie im ersten Stock stand und nach dem Schema, das in ihr Gedächtnis eingehämmert wurde, die Türen öffnete. Sie fand niemanden dahinter vor, was ihr nur noch die Möglichkeit ihres Schlafzimmers gab. Ihr Puls raste, ihre Lungen brannten, da sie sich zwang, leise zu atmen. Wollte sie wirklich wissen, was hinter der Tür vorging? Allison war sich nicht sicher.

Sie atmete tief durch, bevor sie langsam die Türschnalle nach unten drückte. Ihre Hände schwitzten und sie rutschte beinahe ab, doch im Endeffekt bekam sie die Tür doch noch auf.

Ihr Blick glitt in den Raum. Zuerst konnte sie nichts Auffälliges entdecken, jedoch blieb ihr die Luft weg, als sie ihre Mutter an einen Stuhl gefesselt sah. Blut lief über ihre Stirn, ihre Augen waren geweitet, als sie Allison im Türrahmen erkannte.

Die junge Frau öffnete den Mund, um etwas zu sagen, ihr Körper verfiel in eine Starre, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich hörte. "Endlich habe ich die Chance, dich zu treffen! Hat auch lange genug gedauert."

Allison hatte keine Chance, irgendetwas zu tun, da die Person hinter ihr ausholte und ihr mit einem Eisenrohr gegen den Schädel schlug. Ein Schmerzenslaut kam über ihre Lippen, als sie das Bewusstsein verlor und unkontrolliert zu Boden fiel.

Es war doch noch nicht vorbei.

~~
Uhm ... rewind? Hatten sie den Täter nicht schon geschnappt? Was geht hier vor sich?

Vorschläge, Anregungen und konstruktive Kritik - ab damit in die Kommentare. (:

Alles Liebe,
Laura x
[827 Wörter]

The Whiterose Murderer | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt