TAG 8 .ೃ࿔ a june wedding • 𝐭𝐡𝐫𝐨𝐮𝐠𝐡 𝐭𝐡𝐞 𝐥𝐞𝐧𝐬𝐞

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— 08. APRIL: SARAH
💐🕊️💍

„ i like shiny things,
but i'd marry you with paper rings "


„ i like shiny things,but i'd marry you with paper rings "

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MÜNCHEN. frühling 2024. Mit einem frisch gekochten Kaffee in der Hand sitzt Charly in einem der Korbstühle mit den blau-weißen Sitzauflagen auf der Terrasse in Sarahs und Leroys Garten und gibt sich alle Mühe, nicht allzu entsetzt auszusehen. Entsetzen ist in diesem Zusammenhang vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Irritation trifft es wohl eher. Wobei — wenn sie ganz tief in sich hinein horcht, stimmt nicht einmal das. „Diesen Sommer? Wollt ihr beiden schon heiraten?" Die Blondine holt einmal tief Luft. „Wow, das ist—" „Schnell? Ja, ich weiß." Sarah, die ihr gegenüber sitzt und sich vorhin in der Küche ein Glas Wasser eingegossen hat, nickt. „Vielleicht liegt es daran, dass wir so lange getrennt waren und uns jetzt unter keinen Umständen wieder voneinander entfernen wollen." Ihre ehemalig direkte Kollegin zuckt mit den Schultern.

„Oder... eigentlich will ich mich gar nicht vor dir rechtfertigen und ich weiß auch, dass du das nicht von mir verlangen würdest.Wir wollen einfach so schnell wie möglich heiraten." Sarah lehnt sich zurück und schaut Charly abwartend an. „Erstens, natürlich musst du dich nicht vor mir rechtfertigen. Du hast Leroys Antrag angenommen und ihr wollt heiraten. Das ist alles, was zählt. Auf der anderen Seite weiß ich jetzt nicht so wirklich, was du gerade von mir erwartest?" Charly lächelt unsicher. „Ich freue mich unfassbar dolle für euch, natürlich. Auch drüber, dass du mir direkt von euren konkreteren Plänen erzählst." Ihr Herz flattert ganz aufgeregt. Sarah ist in kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Personen in ihrem Leben geworden und sie möchte einfach nur das Beste für ihre Freundin; dass sie glücklich ist. Und mit Leroy an ihrer Seite ist sie das.

„Naja, ich will schon, dass du ehrlich bist, wenn du Zweifel hast." Sarah stellt ihr Glas auf dem Terrassentisch vor ihr ab. „Ich weiß, dass ich Leroy liebe und dass er mich auch liebt. Über alles. Das Zusammenwohnen klappt super, obwohl ich mir da am Anfang nicht so sicher war. Unsere Familien sind so verbunden miteinander, wie man es sich nur wünschen kann." Als Charly sieht, dass in Sarahs Augenwinkeln kleine Tränen glitzern, muss sie sich zusammenreißen, nicht auch mit dem Weinen anzufangen. „Ich will nicht sagen, dass alles perfekt ist, aber es kommt verdammt nahe ran. Und daran will ich festhalten." Sarah Mundwinkel zittern, als sie Charly ein kleines Lächeln zuwirft. „Und mir ist natürlich absolut bewusst, dass eine Hochzeit keine Garantie dafür ist, dass alles so bleiben wird, wie es gerade ist." Charly muss unvermittelt an einen Film denken, den sie als Kind immer bei ihrer Oma und ihrem Opa geschaut hat, wenn sie in München zu Besuch war. Manchmal stelle ich mir vor, dass man eine so eine schöne Zeit wie jetzt einfach in ein Marmeladenglas stopfen kann. Und wenn's einem später mal schlecht geht, dann öffnet man es... und riecht daran. Aber Marmeladenglasmomente gibt es nicht. Nicht wirklich. Nur die Erinnerung, an der man festhalten kann.

„Und trotzdem... ich habe das Gefühl, dass ich das gerade brauche. Um mir selbst zu beweisen, dass das alles mit Leroy nicht nur ein Traum ist, aus dem ich jeden Moment wieder aufwachen könnte und er ist einfach... weg. Das schaffe ich kein zweites Mal." Charly nickt. Hastig steht sie auf, läuft um den Gartentisch herum und kniet sich vor den Stuhl, auf dem ihre Freundin sitzt. Sie nimmt Sarahs Hände in ihre und drückt sie ganz fest. „Sarah, du bist einer der wundervollsten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte. Und Leroy genauso. Alles was dazu dient, an eurem Glück festzuhalten, kann ich nur gutheißen." Sarah lacht. „Ich weiß gar nicht, warum ich so tue, als wäre heiraten etwas schlechtes. Ich will es ja wirklich." Schniefend zieht sie die Nase hoch. „Es gab eine Zeit, da hatte ich es komplett abgeschrieben. Den Gedanken daran, dass ich wirklich irgendwann mal jemandem an meiner Seite habe, den ich auch für immer dort haben möchte. Und jetzt ist es einfach passiert. Ein zweites Mal. Mit dem gleichen Mann. Auch wenn wir ja eigentlich das erste Mal noch Kinder waren, wenn man es ganz genau nimmt." Leise lacht die Brünette.

„Sari." Charly zieht sie in eine enge Umarmung und hält sie ganz lange fest. Dann löst sie sich vorsichtig wieder aus der Umklammerung ihrer Freundin und schaut ihr tief in die Augen. „Wir freuen uns alle unendlich für euch. Und wir wollen, dass der Tag unvergesslich wird." „Ich brauche ja nicht mal eine unendlich aufgebauschte Feier mit hunderten Gästen. Ich will einfach, dass alle da sind. Alle Menschen, die ich liebe. Und die mir wichtig sind." Charly nickt verstehend. „Gut, okay. Das bekommen wir alles hin, auch wenn die Zeit knapp ist. Ich helfe dir natürlich. Wir machen direkt einen Plan, was wir noch alles besorgen müssen und—" „Apropos.", unterbricht Sarah den Tatendrang ihrer Freundin. „Ich möchte dich da etwas fragen. Vielleicht kannst du es dir auch schon denken." „Natürlich frage ich Jamal, ob er auch—" „Das meinte ich gar nicht.", wird sie erneut unterbrochen.

Charlys Atmung zittert ganz kurz ein wenig, dann hat Sarah ihren nächsten Satz auch schon ausgesprochen. „Ich möchte dich darum bitten, dass du meine Brautjungfer wirst." Die Hände der beiden, die wieder ineinander liegen, zittern unmerklich. „Lia hat schon zugesagt und Nele wollte ich als Trauzeugin dabei haben, weil sie ja alles von Anfang bis hierhin miterlebt hat und immer an meiner Seite war. Da würdest nur noch du fehlen, die ich unbedingt ganz nah bei mir haben möchte, abgesehen von Mama und Papa." Abwartend schaut Sarah Charly an. Und obwohl diese sich etwas anderes vorgenommen hatte — fängt sie in diesem Moment an zu weinen. „Natürlich." Unter Tränen nickt Charly mehrmals heftig und schließt erneut die Arme um ihre Freundin.























— a/n
kinda crazy, dass ich schon seit einer Woche hier Kapitel poste, fühlt sich nämlich null danach an

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