TAG 14 .ೃ࿔ it's been you all along • 𝐜𝐨𝐢𝐧𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲

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— 14. APRIL: SOLEA
🌅🪲🌷

„ and isn't it just so pretty to think
all along there was some
invisible string
tying you to me? "



„ and isn't it just so pretty to thinkall along there was someinvisible stringtying you to me? "

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DORTMUND. 2023. „Hallo mein Liebling, ich bin wieder zurück!" Mit lautem Klimpern landet mein Schlüsselbund auf der dafür vorhergesehenen Ablage im Flur. Die Turnschuhe streife ich mir noch im Gehen von den Füßen und bin schon kurz davor, meinen Koffer einfach im Eingangsbereich stehen zu lassen, bis ich mich im letzten Moment doch noch dagegen entscheide und ihn hinter mir her in Richtung Wohnbereich ziehe. Zum Glück ist das Teil mit vier beweglichen Rollen ausgestattet, hat mir die letzten Tage also weniger Probleme bereitet, als ich es anfangs vermutet hatte. Zugegeben, viel herumziehen musste ich den Koffer nicht; bei meiner Abreise hier am Flughafen in Dortmund hat mein Freund die Arbeit übernommen und als ich in Mailand angekommen war, lies Malick es sich nicht nehmen, mir sofort zur Hand zu gehen.

Auf Socken betrete ich das Wohn- und angrenzende Esszimmer und schaue mich um. Eigentlich müsste Karim schon vom Training zurück sein, auf der anderen Seite konnte er mich genau deshalb vor etwa einer Dreiviertelstunde nicht am Gate abholen. Vielleicht steckt er einfach nur im Stau und kommt wahrscheinlich in wenigen Augenblicken die Eingangstür hinein. Darauf, meinen Koffer direkt auszupacken habe ich wenig Lust, also schlurfe ich erst in Richtung Küche. Unsere Kaffeemaschine habe ich nämlich die letzten zwei Wochen unendlich vermisst, auch wenn Juna extra Hafermilch für mich eingekauft hatte.

Gerade als ich mir meine Lieblingstasse, die wie immer auf ihrem angestammten Platz im Schrank steht, greife und nachsehen will, ob sich noch genug Flüssigkeit im Wassertank der Maschine befindet, fällt mein Blick auf die Küchenplatte. Eine riesige gläserne Vase steht dort; und in ihr ein noch riesigerer Blumenstrauß, bestehend aus gelben Tulpen, weißem Schleierkraut und blauen Kornblumen. Lächelnd betrachte ich das kleine Willkommensgeschenk, das mir mein Freund vorbereitet hat, als eben dieser in T-Shirt und kurzer Trainingshose, mit Handtuch über den Schultern, die Küche betritt. Seine Haare sind noch nass.

Als sein Blick auf mich fällt, stockt er kurz in seinen Bewegungen, nur um dann schnellen Schrittes auf mich zuzugehen und mich in die Arme zu schließen. „Sunny, warum hast du denn nicht gerufen?" Karims Umarmung fühlt sich wunderbar an. Wie nach Hause kommen. So richtig nach Hause kommen. „Hab' ich doch. Ich hab richtig geschrien." Immer noch an seine Brust gedrückt muss ich grinsen. „Tut mir leid, da stand ich wohl noch unter der Dusche und hab dich nicht gehört." Sanft streicht seine Hand durch meine Haare. „Ist doch nicht schlimm, alles in Ordnung. Ich bin nur, ehrlich gesagt, noch ziemlich platt vom Flug und dem ganzen.. du weißt ja wie nervös ich bei sowas werde, wenn ich alleine bin und du halt nicht dabei bist."

„Ich weiß doch, mein Schatz. Ich hab auch wirklich alles versucht, aber die wollten mich einfach nicht gehen lassen." „Ja, ja. Jetzt tu' mal nicht so als wärst du für die unentbehrlich." Spielerisch zwicke ich meinen Freund in den Bauch. „Du bist mir deutlich zu frech, dafür dass du dich jeden Abend bei mir beschwert hast, dass du mich soooo sehr vermisst." Auch Karim grinst jetzt. Ich habe ihn wirklich vermisst. Und jetzt gerade in diesem Moment bin ich so glücklich, wie ich es seit langem nicht mehr war.

„Mach dich nicht über mich lustig, sonst gebe ich das dir gegenüber nie mehr zu." Mit der Zeit ist es mir immer leichter und leichter gefallen, mich ihm wieder zu öffnen. Und die Entscheidung, uns beiden als Paar eine zweite Chance zu geben, habe ich seitdem keinen Tag bereut. Natürlich gab es Auf und Abs, aber in welchen Beziehungen gibt es die nicht?

Mittlerweile haben Karim und ich voneinander ablassen können und während er wieder ins Bad zurückkehrt um dort seine dreckigen Sportklamotten einzusammeln und in den Wäschekorb zu befördern, genehmige ich mir endlich meinen wohlverdienten Kaffee. Am Küchentisch sitzend und die dampfende Tasse in der Hand betrachte ich die Vase vor mir, als mein Freund wieder den Raum betritt. Er setzt sich auf den Platz mir gegenüber und schaut mich einen Moment lang einfach nur an. Dann räuspert er sich.

„Alles okay bei dir? Du wirkst so angespannt.", komme ich ihm zuvor. „Ich... ja, eigentlich ist alles okay. Ich freue mich, dass du wieder da bist." Karim lächelt, aber es wirkt irgendwie nervös. Außerdem kippelt er ganz leicht mit dem Stuhl; das macht er auch nur, wenn er angespannt ist. „Aber nur eigentlich?" Vorsichtig greife ich nach der Hand meines Freundes und drücke sie leicht. „Was stimmt denn nicht?"

„Ich hab mir geschworen, dich nie wieder anzulügen. Und dir immer direkt alles zu erzählen — und das mache ich jetzt. Weil ich will, dass du mir vertraust und ich weiß, wie schwer es für dich war, die Sache damals zu verarbeiten und hinter dir zu lassen. Und... es ist nichts Schlimmes. Ich weiß nur nicht so wirklich, wo ich anfangen soll. Und wie ich es richtig formuliere, manchmal da... ich will's einfach kein zweites Mal kaputt machen." Ich will es gar nicht, aber mein Herz fängt bei seinen Worten an, schneller zu schlagen. „Ich weiß nicht so wirklich, was genau ich dir antworten soll. Weil ich nicht verstanden habe, worum es dir gerade geht — ich meine, ist denn etwas passiert? Du kannst mir das sagen, ich—"

„Wie gesagt, es ist nichts passiert.", werde ich unterbrochen. „Also schon und ich will's dir ja auch erzählen." „Ich verspreche dir, dass ich mir Mühe geben werde, es nicht falsch zu verstehen, falls das deine Sorge sein sollte." Abwartend schaue ich Karim an, der anscheinend immer noch mit sich hadert. „Ich weiß, dass ich mir da bei dir keine Sorgen machen muss. Wie gesagt, nichts Schlimmes. Wir waren doch feiern mit den Jungs, weil wir einmal frei hatten. Davon habe ich dir ja schon am Telefon erzählt." Ich nicke.

„Ja, und da kam halt eine auf mich zu." Ich nicke wieder. „Aber ich hab direkt abgeblockt, ich hab ja dich. Und weil ich ja sowieso mit den Jungs da war, als nichtmal an einer Unterhaltung oder so interessiert." Ich drücke Karims Hand, die ich immer noch halte, erneut. „Und da hattest du das Gefühl, dass du mir was beichten musst?" Erst zuckt er mit den Schultern, dann nickt er doch. „Irgendwie schon, ja."

„Karim." „Ja?" „Ich vertraue dir." Und dieser Satz scheint vorerst auszureichen.


























— a/n
ich hab morgen wieder uni und kann's noch gar nicht so richtig fassen, weil ich vor wenigen Stunden erst ausm Urlaub wieder zurückgekommen bin

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