Part 2

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„Maya jetzt hör doch endlich auf zu trödeln! Wir haben nur noch ein paar Stunden Zeit bis zur Gala heute Abend und ich muss noch duschen, bevor die Stylistin kommt", Lilly sieht mich genervt an, während ich meinen Blick im Park einfach nochmal schweifen lasse. Der heutige Sommertag ist einfach zu schön um sich wegen einer ollen Gala, auf die wirklich niemand Lust hat, zu stressen. Meine beste Freundin Lilly sieht das aber wohl anders. Sie lebt für Abende wie heute.

„Du brauchst gar nicht die Augen zu verdrehen. Nur weil du sowas für aufgeblasen und total versnobt hältst, weißt du genau, dass ich es liiiieeebe!!! Und ich will gut aussehen. Ich muss gut aussehen!" „Du siehst auch so schon gut aus, Blondie. Es muss nicht immer das unfassbar teure Designerkleid, drei Tonnen Make up und Haarspray sein. Manchmal reichen auch an der Luft getrocknete Haare, Sommersprossen und Sonnenschein", ich drehe mich mit ausgebreiteten Armen einmal im Kreis und strahle sie an. „Nur weil du aktuell deine rebellische Phase hast und alles was deine Eltern vorschlagen scheiße findest, muss ich das nicht auch tun. Ich mag Designerkleider, furchtbar teuren Schmuck, Make up und Haarspray. Keine Ahnung was ich ohne machen soll", meine blonde Freundin stemmt die Hände in ihre Hüften und ich seufze ergeben.

„Jaja, ist ja schon gut. Wenn ich zu spät komme, macht Mum mir wieder die Hölle heiß und nach diesem schönen Tag kann ich das wirklich nicht gebrauchen", ich lasse meine Hände fallen und zucke mit den Schultern. Lilly legt einen Zahn zu, aber als wir um die nächste Ecke kommen, werde ich wieder langsamer. Uns kommt ein junger Kerl in Sportklamotten entgegen. Eigentlich wollte er wohl joggen, aber er humpelt eher, will dann erneut anfangen, stoppt aber direkt wieder und geht zu Boden. Er hält sich schmerzverzerrt den Knöchel und ich kann aus irgendeinem Grund nichts dagegen tun, als ihn anzusehen. Er sieht... anders aus. An den Seiten kurz geschorene Haare, ein Tattoo und Ohrringe kann ich auch erkennen. Lilly würde wahrscheinlich einen großen Bogen um ihn machen, weil er eben so anders ist, aber für mich ist eigentlich genau das der Grund warum ich meine Schritte jetzt wieder beschleunige und auf ihn zugehe.

„Maya stopp!", Lilly hält mich an einer Hand fest und sieht mich ernst an, „Das kann nicht dein Ernst sein! Wirklich! Rebellion ist als Teenager normal, aber der Kerl da ist sozialer Selbstmord! Also lass es lieber gleich sein. Wenn du deinen Eltern eins auswischen willst, kannst du das auch anders haben. Aber doch nicht mit dem. Schau ihn dir doch mal an, der sieht total durch aus und du... du bist eine vollkommen andere Liga. Also lass es einfach, das gibt nur wieder Ärger und am Ende landest du doch noch im Internat." „Ich werde bald 18, Lilly. Dann kann mich niemand mehr dazu zwingen in ein Internat zu gehen, also hör auf mir Angst machen zu wollen", genervt verdrehe ich die Augen und will weiter gehen, aber Lilly stellt sich mir nochmal in den Weg. „Wer weiß was der Kerl für Sachen hat! Der sieht wirklich fertig aus und ich mach mir echt Sorgen um dich, Maya. Du machst das nur, damit deine Mum wieder wütend wird."

„Hast du mal drüber nachgedacht, dass ich Dinge mache, weil ich sie eben gern tue? Ich will mich nicht ständig mit meiner Mutter streiten und erst Recht nicht mit meinem Vater, aber... sie wollen Dinge von mir, die ich nicht will. Das, alles was du so toll findest, mag ich nicht! Ich will dieses Geld nicht, es engt mich ein und ich will... Ich will noch so viel machen, sehen und erleben! Und das geht eben nicht in diesem Korsett in das mich alle seit ich klein bin zwängen wollen."

Lilly hebt ergeben beide Hände und schaut zwischen dem, immer noch am Boden sitzenden, Typen und mir hin und her. „Von mir aus. Leb dich aus, tu was du nicht lassen kannst, aber ich warne dich, wenn du heute Abend nicht pünktlich bist, reiß ich dir den Arsch auf!", damit marschiert meine beste Freundin mit wehenden Haaren davon und lässt mich auf dem Weg stehen. Nachdem ich sicher bin, dass sie weg ist, gehe ich mit schnellen Schritten auf den blonden Kerl zu.

Forever us?Where stories live. Discover now