Part 22

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Ich versuche noch meine Gedanken wieder in eine grade Linie zu richten und wieder normal zu atmen. Aber wie schon so oft in dieser Woche habe ich keine Chance das eben zu verarbeiten, denn ich muss zurück. Ich habe eine... eine Aufgabe... oder nicht? Wieso muss es so schwer für mich sein? Wieso kann es mir nicht egal sein? Es wäre alles anders gekommen, wenn ich nicht so... Wieso muss ich mir jetzt Sorgen um Marius machen? Wieso kann ich ihn nicht einfach machen lassen? Er wirft mir hier vor, dass ich nur hinter Geld her wäre und hat ironischerweise sich genau die Frau angelacht bei der das tatsächlich so ist. Vielleicht sollte ich es einfach gut sein lassen. Alles was ich bisher getan habe, hat es doch nur noch schlimmer gemacht. Also muss ich wohl langsam lernen damit abzuschließen, sonst kann ich meine Zukunft endgültig vergessen.

Aber wäre das so schlimm?

Eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf meldet sich, aber ich bringe sie mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. Ich habe mich entschieden. Habe ich doch, oder? Wütend stampfe ich mit dem Fuß auf und laufe dann zurück zur Terrasse.

Lilly steht bei Marius hat beide Hände auf seiner Brust liegen und redet auf ihn ein, während er sie nur überrascht anschaut. Als sein Blick meinen trifft, wird er zu einer wütenden Maske. Was erzählt sie ihm da gerade? Er streicht ihr übers Haar und sie zerrt ihn, an seinem Hemd, zu einem Kuss zu sich herunter. Ich wende meinen Blick ab, kann aber noch aus den Augenwinkeln erkennen, wie er sie von sich schiebt und dann mit schnellen Schritten auf mich zukommt. Was hat er denn jetzt...

„Maya, Prinzessin!", ich bleibe wie eingefroren stehen und starre auf David, der ein paar Meter vor mir mit ausgebreiteten Armen steht und mich anlächelt. Ich blinzele ein paar Mal, bevor ich mich daran erinnere was ich tun muss. Irgendwie schaffe ich es mein Gesicht zu einem ebenso strahlenden Lächeln zu verziehen, wie David mir eines schenkt und laufe ihm entgegen. Seine Arme legen sich um mich und im nächsten Moment küsst er mich zärtlich. Ich warte auf eine Reaktion, etwas, dass mir sagt, dass das hier richtig ist, dass ich hier richtig bin, aber ich fühle einfach nur... nichts. Und das... erschreckt mich für einen kurzen Moment, aber ich lächle weiter. Es fühlt sich eigentlich genauso an wie immer. Wieso ist mir das nicht früher aufgefallen? Dass da wirklich gar nichts ist? Ich habe immer gedacht, dass das was ich empfinde, wenn David da ist, ausreicht. Ausreichen muss, aber jetzt? Nachdem ich Marius wieder getroffen habe, fühlt sich das, was bisher vollkommen ausgereicht hat, nach... nichts an. Und vielleicht... vielleicht ist das besser so. Wo nichts ist, kann man mich auch nicht verletzten.

„Das ist eine Überraschung, oder?", Iris sieht mich wissend an, „Sie hat mich extra gebeten, dir nichts zu sagen, weil sie dich überraschen wollte", David legt eine Hand auf meine Hüfte und zieht mich näher zu sich. Ich schenke ihm ein lächeln: „Das ist euch gelungen. Eine wirklich schöne und vor allem gutaussehende Überraschung." David trägt einen weißen Anzug und ein lichtgraues Shirt darunter, die Haare sind wie immer kurz geschoren und er hat einen drei Tage Bart. Er sieht wirklich gut aus. Genauso wie es sein sollte.

David an meiner Seite lacht und küsst meine Schläfe, während er mir leise: „Du legst die Messlatte beim Wort gutaussehend heute ziemlich hoch. Ich freu mich auf später." „Aber Herr Steinbach was ist denn mit Ihnen heute los?", ich drehe mich zu ihm um und sehe ein freches Grinsen auf seinem Gesicht. Ich erwidere es, fühle aber rein gar nichts. Funktioniere einfach.

„Ich habe dich vermisst und mir sagen lassen, dass du ein ziemlicher Männermagnet bist. Ich muss mein Revier abstecken." Ich ziehe die Augenbrauen hoch und muss einen verärgerten Gesichtsausdruck unterdrücken. Er muss sein Revier abstecken? Sind wir hier im Mittelalter? Was zur Hölle hat mein Schwiegermonster ihm erzählt? „Sie zieht wirklich mehr Männer an, als gut für sie ist", Iris lächelt verbissen und schenkt mir einen wissenden Blick, bei dem mir kalt wird. Sie weiß etwas. Die Frage ist nur was?

Forever us?Where stories live. Discover now