- 2 -

3.3K 89 15
                                    


A M A Y A

Ich trat vor und die Krankenschwester zog mir die sterilisierten Latex-Handschuhe über die Hände.

»Wann hat sie das letzte Mal was Richtiges gegessen?«, hackte ich nach, um mich zu vergewissern, ob die Narkose wirken wird.

»Vor etwa 6 Stunden hatte sie ihre letzte Mahlzeit, berichteten die Eltern«, antwortete eine der Krankenschwestern.

Der Anästhesist verabreichte Milena anschließend das Narkosemittel.

»Ihre Narkosefähigkeit wurde überprüft?«, fragte ich, was sie mit einem einfach nicken bejahte.

Samuel kann nicht dabei sein, da er auf der Notfallaufnahme bleiben muss. Doch sah ich vorhin noch eine Nachricht auf meinem Handy, bei der er mir viel Glück wünschte, da ich diese Operation leiten werde.

Als 10 Minuten vergangen waren und wir uns vergewisserten, dass sie auch wirklich nichts spürt, fingen wir mit der Operation an.

Kurz betrachtete ich die große Scherbe inmitten ihrer Brust.

»Skalpell bitte«, bat ich und spürte kurz darauf schon das kalte Metall in meiner Hand.

Ich schaute den Schnitt beziehungsweise die Wunde nochmal an, bevor ich das Skalpell ansetzte und den Schnitt erweiterte.

Dies tat ich, damit ich mehr Raum habe, die große Scheibe zu entfernen.

Mit dem Skalpell trennte ich die Haut sowie das Hautgewebe auf, da die Schnittwunde recht tief ist.

Die Blutungen, die auftreten, werden mit dem elektrischen Gerät von den Assistenzärzten abgesaugt.

»Okay, jetzt ist höchste Konzentration angesagt. Zange bitte.«

Einer der Assistenzärzte brachte Schläuche an, um den Körperkreislauf an dem Herzen vorbeileiten zu können.

Diese müssen zwischendurch gründlich entlüftet werden, damit keine Luft in den Kreislauf gelangen kann.

Ab jetzt sorgt die Herz-Lungen-Maschine für die Durchblutung des Körpers, die von einem Herz-Kadio-Techniker überwacht wird.

Milenas Herz spielt gerade eine große Rolle, da es recht langsam schlägt und die Scheibe nah dran sitzt.

Mit der Zange umfasste ich die Scheibe und rückte sie langsam in die Mitte des Schnittes, damit die Scheibe beim Herausholen die Haut nicht weiter einschneidet. Langsam und schwach rüttelte ich die Zange, - bedacht darauf nicht ihr Herz zu treffen - um daraufhin die blutverschmierte Scheibe herauszuholen.

Eigentlich sind solche Operationen die leichtesten, doch ist die Scherbe dieses Mal sehr groß, tief und nah an dem Herzen geschnitten.

Ich legte die Scheibe auf die extra große Nierenschale, die dann von der Schwester weggetragen wurde.

-

Nach einiger Zeit hatte ich alle übergebliebenen Splitter und Reste entfernt und machte mich nun daran, die Wunde zuzunähen -nachdem die blutigen Schläuche entfernt wurde -.

Vorsichtig stach ich mit der Nadel in die Haut ein und nähte somit die Wunde erfolgreich zu.

»Danke für euren Dienst, Leute«, bedankte ich mich für ihre Arbeit.

Es ertönte - wie nach jeder Operation auch -, Applaus wofür ich mich mit einem lächelnden Nicken bedankte und aus dem Operationssaal.

Im Waschraum zog ich mir die Handschuhe aus, um mir daraufhin die Hände gründlich zu waschen.

𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭𝐛𝐞𝐚𝐭 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt