Eisige Aussichten

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Der restliche Schultag verging nur schleppend.
Ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren, denn zu sehr drehten sich meine Gedanken um mein Gespräch mit Professor Snape.
Das ich abwesend war, merkte auch mein Vater.
Unsere letzte Stunde war Pflege der Magischen Tierwesen und immer wieder sah er besorgt zu mir, denn normalerweise war dies einer meiner besten Schulfächer und ich beteiligte mich hier besonders viel am Unterricht.
Doch nicht heute.

Als die meisten Schüler freudig den Unterricht verließen, kam er zu mir und nahm mich beiseite.
"Ist alles ok? Du wirkst heute bedrückt."
Ich sah zu ihm auf und drückte mir ein Lächeln aufs Gesicht," Alles ist ok, keine Sorge".
"Bist du dir sicher?"
"Ja wirklich, keine Sorge".
Er sah mich erleichtert an, obwohl ich genau wusste das er mir nicht glaubte.
"Sagmal Vater, den Tag nach dem Ball, fahren wir dann nachhause? Es wäre schade dieses Jahr kein Weihnachtsfest zu feiern".
Er beugte sich etwas zu mir runter und ein kleiner funke war in seinen Augen zu sehen.
"Niemals würde ich Weihnachten ausfallen lassen.Deine Mutter würde mich erschlagen, du weißt wie sie es geliebt hat".

Und das stimmte.Weihnachten war ihr liebstes Fest im Jahr.
Wir feierten es stets nach Muggle Tradition und meine Mutter kochte das leckerste Essen für uns.
Jedes Mal freute ich mich auf ihre selbstgemachten Kekse und die vielen Bunten Glaskugeln die wir gemeinsam an den Baum hängten, ganz ohne Zauberei natürlich.
"Das ist schön.Ich hatte schon Angst, Weihnachten in Hogwarts zu verbringen", sagte ich lächelnd.
Tatsächlich fuhren viele meiner Freunde nach dem Ball nachhause um Weihnachten mit ihren Familien zu verbringen und ich fragte mich ob auch Theo und Draco die Weihnachtstage daheim verbrachten.

Ich eilte zurück ins Schloss, denn mir viel ein das ich ja zum nachsitzen mit Professor Snape verabredet war.
Mit einem mulmigen Bauchgefühl, stellte ich mich an die Wand neben dem Klassenraum und wartete auf ihn.
Doch niemand erschien.
Es verging eine ganze Weile und ich hatte mich mittlerweile auf den Boden gesetzt, als er endlich um die Ecke bog.
"Auch wenn ich es bewundere das sie gewartet haben, dürfen sie gehen."
Ich stand auf und sah ihn etwas irritiert an.
Er sah gestresst aus und hatte es anscheinend ziemlich eilig, denn ohne eine weitere Erklärung, eielte er davon und ließ mich unwissend stehen.

Dies wiederum kam mir sehr gelegen, denn hätte ich nachsitzen müssen, wäre meine Trainigsstunde mit Rufus ins Wasser gefallen.
Ohne meinen Mantel zu holen rannte ich hinaus in die Kälte und machte mich auf den Weg zum Wald.
Das der Winter langsam einbrach war deutlich zu spüren.
Es frohr bereits und man roch förmlich das eisige Wetter.
Zu meiner Enttäuschung schneite es jedoch noch nicht, doch man sah bereits wie die vielen Bäume und Büsche zu Glitzern begonnen und die Landschaft sich in ein Eisiges Wunderland verwandelte.

Als ich an unseren Treffpunkt gelangte, blieb ich erschrocken stehen.
Ich riss die Augen auf und war völlig geschockt.
Neben Rufus der bösartig grinste, kniete ein Mann auf dem Boden.
Seine Arme waren hinter seinem Rücken gefesselt und sein Mund schien mit einem Zauber verschlossen wurden zu sein.
Von seiner Stirn hinab, lief Blut über sein Gesicht und tropfte auf den vereisten Boden vor ihm.
Mit langsamen Schritten ging ich auf die beiden zu.
"Was ist hier los? Wer ist das?"
Rufus grinste noch breiter als vorher und zog dem Mann an den Haare zurück, so dass ich in sein Gesicht schauen konnte.
"Ist das wichtig? Er ist für heute unser kleiner Trainingspartner".
Entsetzt sah ich ihn an,"Wie meinst du das?".
Er lachte auf und hockte sich neben dem Mann auf den Boden.
"Willkommen zur nächsten Lehrstunde.Heute lernen wir, wie man einen Todesser richtig tötet".
Ich riss meine Augen weit auf, denn Rufus zog den Ärmel des Mannes hoch und das Zeichen, was ich bereits bei Bellatrix und einem anderen Todesser gesehen hatte, war zu sehen.
"Du willst das ich ihn jetzt töte?", meine Stimme zitterte leicht, während Rufus den Todesser mit einem Ruck vor meine Füße schmiss.
"Falsch.Ich will nicht das du ihn tötest.Ich will das du ihn leiden lässt bis er dich anfleht ihn zu töten".
Meine Augen sahen in Rufus seine.
Ich stand unter Schock und war völlig sprachlos.

Sometimes, the right Place is a PersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt