A (Gay) Christmas Carol- Part 2

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Als ich am nächsten Morgen aus meinem unruhigen Schlaf erwachte, dachte ich zunächst, dass ich die gestrigen Ereignisse wohl geträumt hatte.

Aber nachdem ich Damian zusammen mit seinem süßen Sohn eingekuschelt auf meiner 40.000 Dollar Couch schlafen sah, kam ich wohl endgültig zu der Erkenntnis, dass dies gestern nicht meinen abstrusen Gedanken entsprungen war.

Obwohl es wohl leicht fahrlässig war, einen wildfremden Mann zusammen mit seinem Kind am Weihnachtsmorgen in meiner Wohnung einfach so allein zu lassen, schnappte ich mir mein Sportzeug und ging erst einmal eine Runde um den Block joggen. Natürlich in Begleitung von Jack, welcher schon unruhig gebellt hatte, da er dringend seine Blase erleichtern musste.

Selbst wenn mir beiden (was ich Damian jedoch aus meinem aktuellen Erkenntnisstand insgeheim zutrauen würde) innerhalb kürzester Zeit die Bude ausräumen würden....

An Geld mangelte es weder mir noch meinen Eltern...Miranda und Joseph konnten mir notfalls noch eine Wohnung in Manhattan kaufen.
Und tatsächlich half mir das Laufen in der kalten Luft den Kopf zumindest für einen kurzen Moment freizukriegen. Mit einem großen Teddy in einer Hand, den ich an einem Stand im Central Park gesehen hatte und einfach mitnehmen hatte müssen, mit einer Pappschachtel von Starbucks in der anderen schloss ich vorsichtig und leise die Wohnungstür auf, um weder Damian noch Liam damit zu wecken.

Jack trottete langsam wieder in die warme Wohnung und er schüttelte sich leicht, bevor er sich wieder in seinem Körbchen niederließ und wohl noch ebenfalls für einen kurzen Moment die Augen schloss.

Leider war ich wohl mit meinem Verhalten mäßig erfolgreich, denn kaum ich meine Schlüssel in der kleinen Schale an der Garderobe abgelegt, regte sich der Schwarzhaarige schon auf dem Sofa und seine hellgrauen Augen blickten mich müde an.

„Morgen...", murmelte er immer noch leicht verschlafen, während er seinen kleinen Sohn ein wenig enger an sich zog und diesem kurz liebevoll über die dunklen Haare streichelte.

„Guten Morgen... und einen frohen Weihnachtsmorgen...", meinte ich ebenfalls leise zu ihm, um Liam nicht auch noch zu wecken und Damian nickte kurz: „Das wünsche ich dir auch, Jason..."
Für einen kurzen Augenblick kam mir das unmissverständliche Angebot des Schwarzhaarigen in den Sinn und so wandte ich mich hastig ab, um den heißen Kaffee auf der Theke abzustellen.

„Ich bin dir immer noch so dankbar, Jason...dafür, dass wir heute Nacht in einem warmen Bett schlafen durften...", wisperte Damian daraufhin leise und ich rollte leicht mit den Augen: „Ach komm...das hätte doch jeder getan, wenn er sich in meiner Position befunden hätte..."

„Nein...es hätte eben nicht jeder so gehandelt...", die Stirn des Schwarzhaarigen zog sich dabei in Falten und ich stellte mir in Gedanken die Frage, ob er damit auf ein Ereignis in seiner Vergangenheit anspielte.

„Und das weißt du auch, Jason... dafür danke ich dir..."

„Danke angenommen...", grinste ich nun leicht unbehaglich und ich räusperte mich: „Ich wäre ohnehin allein gewesen...also hatten wir beide dadurch einen Nutzen daraus..."

Wenn es auf Damian angekommen wäre und ich sein Angebot der gestrigen Nacht angenommen hätte, dann wäre ich wohl auch nicht in meinem Bett in sexueller Hinsicht allein gewesen, aber so dreist wäre ich dann nicht gewesen.
Und als ich den Schwarzhaarigen unauffällig von der Küchentheke beobachtete, wie er so liebevoll seinen kleinen Sohn im Arm hielt, ging mir insgeheim das Herz auf....

Er würde wohl alles für sein Kind machen.... Hatte er das gestern wohl schon öfters gemacht und schlief er mit fremden Männern, um einen warmen Schlafplatz für die beiden zu erbetteln?
Meine Gedanken drifteten immer mehr in diese Richtung ab und bevor ich mich aber noch mehr den Kopf darüber zerbrechen konnte, regte sich Liam in Damians Armen leicht und er flüsterte leise: „Pappa?"

A (Gay) Christmas Carol #LGBT Gay RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt