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Kapitel 9

"Wie siehst du denn aus? Dein Kleid ist total zerknittert und deine Haare schauen hinten heraus.", begrüßt mich meine Mutter und will sich an meinen Haaren zu schaffen machen, als ich sie im letzten Moment noch davon abhalte.

"Einen guten Morgen auch an dich. Mir geht es soweit gut, danke für die Nachfrage.", sage ich und lächel sie etwas an. Sie antwortet nur mit einem strengen Blick.
"Du hast fünf Minuten das wieder hinzubekommen.", sagt sie und richtet sich wieder etwas auf, bevor sie die kleinem Treppen hinunter läuft. Ich verdrehe kurz meine Augen und spüre Hände in meinen Haaren. Ein kurzer Blick über meine Schultern verrät mir, dass Damian mir hilft.

"Danke.", bedanke ich mich kurz bei ihm und versuche mein kurzes blaues Kleid etwas gerade zu biegen. Damian macht die letzte Nadel in mein Haar und stellt sich daraufhin neben mich hin.

"Wann wirst du endlich König? Dann muss ich Mom nicht mehr so gestresst ertragen.", sage ich ironisch und bringe Damian kurz zum lachen.
"Das dauert noch etwas Schwesterherz.", antwortet er und hält mir seinen Arm hin, sodass ich mich bei ihm einhaken kann.

Damian hat darauf bestanden, dass ich ihn nach draußen begleite und nicht Mom. Ich hätte mir dabei nicht viel gedacht, aber es ist nun schon das zweite Mal, dass Damian mich an seiner Seite haben will. Irgendwann muss ich ihn mal fragen, ob etwas zwischen Mom und ihn vorgefallen ist.

Damian und Ich gehen die kleinen Treppen hinunter und uns werden die Türen geöffnet. Dadurch, dass wir es Freitag haben, sind vor dem Schloss mehr Leute anwesend als sonst. Egal was wir machen. Wir haben immer Einwohner vor dem Schloss, die uns begrüßen wollen und mit uns reden wollen.

Ich finde das immer wieder aufs neue süß und würde liebend gerne mit allen reden, aber leider haben wir nie so lange Zeit.

"Prinzessin Alexandra, Sie sehen heute wieder wunderschön aus.", begrüßt mich eine ältere Dame und hält mir ihre Hand hin. Ich bedanke mich kurz bei ihr und schüttel kurz ihre Hand. Zwei Personen weiter werden mir Blumen in die Hand gedrückt.

"Wie geht es Ihnen heute?", fragt mich ein älterer Herr und er ist einer der einzigen, der mich das heute gefragt hat.
"Mir geht es sehr gut, danke, dass Sie gefragt haben. Wie geht es Ihnen? Hatten Sie einen schönen Tag bis jetzt?", frage ich ihn lächelnd und bleibe kurz bei ihm stehen. Er nickt mir kurz zu und ein kleines Lächeln kommt selbst von seinen Lippen.

"Vielen Dank, dass Sie sich immer Zeit nehmen. Ich schätze das sehr.", bedankt er sich und mein Lächeln wird wieder größer.
"Ich muss mich bei Ihnen bedanken. Vielen Dank, dass Sie hier sind.", ich verabschiede mich bei ihm und bekomme die nächsten Blumen in meine Hand gedrückt.

"Die Blumen sind wirklich sehr schön. Vielen Dank.", bedanke ich mich herzlich bei der jungen Frau, die gar nicht glauben kann, dass ich mit ihr rede. Sie nickt mir einfach nur lächelnd zu und hält sich kurz ihr Herz fest.
"Ich danke Ihnen.", bekommt sie nur heraus und hat einige Tränen in den Augen. Ich schüttel kurz ihre Hand und werde im nächsten Moment von einen Wachen wieder zu Damian gelenkt, der mich anlächelt.

"Die Leute lieben dich sehr. Mehr als mich wahrscheinlich.", sagt er und lacht etwas. Ich schüttel lächelnd mit meinem Kopf und übergebe Elia die Blumen, bevor ich mich neben Damian auf die Treppen stelle.
"Ist das was gutes?", frage ich ihn ironisch und stelle mich gerade neben ihn. Er lächelt mich kurz von der Seite an und schaut dann gerade aus.
"Ja. Sehr sogar."

* * *

Man muss sich wichtige Termine im Schloss so vorstellen: Vor der Tür mit der Anwesenheit der Öffentlichkeit werden die Hände der Gäste geschüttelt. Man geht zusammen herein, isst ein echt leckeres Essen und dabei wird schon etwas über Politik geredet. Nach dem Essen geht es meistens in den Teesaal und da wird alles noch ausführlicher erzählt. Nach dem Essen ist eigentlich immer mein Zeichen zu gehen, aber Damian hat es wohl heute auf mich abgesehen, denn dort soll ich nun auch teilnehmen.