Kapitel 10

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Das Schloss wird für jeden Anlass immer sehr schön geschmückt. Immerhin will man bei seinen Gästen einen guten Eindruck hinterlassen. Meine Eltern legen sehr viel Wert darauf einen guten Ruf zu haben. Dass ich mit meinem Verhalten hinter den Kulissen nicht immer dazu beitrage, stört sie etwas.

"Hey Alex, hast du noch die schönen Schuhe vom letzten Mal? Kann ich sie mir ausleihen?", höre ich Lias Stimme und schaue wie sie mit zwei Wachen in mein Zimmer im Schloss kommt. Ich zeige auf meinem Schrank und sie geht lächelnd auf ihn zu.

"Damian möchte gerne mit Ihnen ein Wort wechseln Alexandra. Darf er hinein kommen?", werde ich gefragt und ich nicke, bevor ich den letzten Strich meines Eyeliners ziehe. Damian kommt ins Zimmer gestolpert und schaut zu meiner offenen Schranktür.

"Lia sucht meine Schuhe. Könnte etwas dauern, ich weiß nämlich nicht genau ob sie wirklich dort drin sind.", sage ich und zucke etwas mit meinen Schultern. Damian lacht kurz und lehnt sich dann etwas neben mich an meinem Schreibtisch. Ich lege meinen Lippenstift kurz zur Seite und drehe mich mit meinem Stuhl etwas zu ihm.

"Freust du dich auf heute Abend?",fragt er und ich nicke ihn zuversichtlich zu. Ich weiß nicht in welche Richtung das jetzt geht, aber ich bin gespannt.
"Würde es dir etwas ausmachen mit mir die Eröffnung zu machen?", fragt er und ich merke, dass er etwas nervös ist.

Das kann kein Zufall mehr sein. Ich muss ihn endlich fragen.

"Hast du dich irgendwie mit Mom gestritten? Am Anfang dachte ich, dass du einfach nur Zeit mit mir verbringen willst, aber dreimal ist kein Zufall mehr.", frage ich ihn und er fühlt sich ertappt. Er atmet etwas auf und schaut kurz auf dem Boden, bevor er mich wieder anschaut.

"Ich hab in letzter Zeit mit dem allen hier echt zu kämpfen, deswegen bin ich froh jede Hilfe zu bekommen. Du bist mir echt eine große Hilfe mit dem allen Alexa. Es hat nichts mit Mom oder Dad zu tun.", sagt er und in dem Moment tut er mir etwas leid. Ich hätte vielleicht etwas mehr nachdenken soll, dass das alles nicht leicht für ihn sein muss.

"Tut mir leid, dass du so fühlst. Ich mache es gerne, wenn du es willst.", sage ich und bringe ihm wieder etwas zum lächeln. Ich halte ihn kurz meine Hand hin und er hält diese kurz fest. Er nickt mir nochmal kurz zu und macht sich dann auf dem Weg mein Zimmer zu verlassen. Ich schaue ihn noch kurz nach, bis Lia mit den Schuhen aus dem Kleiderschrank kommt.

"Ich wollte echt nicht lauschen, aber es ging nicht anders. Damian tut mir echt etwas leid. Es muss nicht einfach für ihn sein. Er kann froh sein, dass er dich an seiner Seite hat.", sagt sie und setzt sich auf mein Bett um die Schuhe anzuziehen.

Ich bin auch froh ihn zu haben.

* * *

Es gibt mehrere Arten von Bällen bei uns im Haus. Königliche Bälle werden nicht von Außenstehende besucht und es sind nur royale Personen geladen. Galabälle sind gut für die Publicity des Landes und es werden viele wichtige Personen aus Corneria und Umgebung eingeladen. Der Ball heute, ein normaler Ball kann von jeden besucht werden. Heute sind aber die meisten aus Damians und meiner Altersklasse anwesend. Meine Eltern sind zum Beispiel nicht anwesend, was aber daran liegt, dass sie gerade auf Reise sind.

Der Ablauf der Bälle ist eigentlich immer der gleiche. Die Gäste werden hinein gelassen und sobald die meisten drin sind, eröffnet Mom oder Damian den Ball. Danach kann man es sich wie eine Party vorstellen, die im Rahmen gehalten wird. Es gibt einen Dresscode, aber sonst gibt es Tische zum sitzen, eine Tanzfläche, eine Bar und ein Buffet.

Zu dieser Zeit ist das Schloss geschlossen und niemand, außer Befugte, dürfen den Ballsaal verlassen um das Schloss zu erkunden. Die kleine Außenterasse ist auch geöffnet, aber bei den immernoch kalten Temperaturen geht niemand raus.

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