Kapitel 15

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An diesen Freitag fahren die meisten Schüler nachhause zu ihrer Familie. Einige kommen nicht aus Corneria und machen sich auf dem Weg in unsere Nachbarländer. Andere kommen aus Corneria und sehen es als Routine am Wochenende nachhause zu fahren. Ein Großteil bleibt aber am Wochenende im Internat, darunter meistens Ich, Carlo und auch Henry. Lia nimmt oft den Weg auf sich um ihre Familie am anderen Ende des Landes zu besuchen. Bei Anlässen wie an diesen Wochenende bleibt sie aber.

"Ich würde euch beiden echt gerne bei den Vorbereitungen helfen, aber ich muss noch meine Sachen für Sonntag packen. Ihr seid aber wirklich nicht sauer auf mich?", frage ich Lia und Carlo, nachdem ich beiden gerade offenbaren musste, dass ich nicht schon heute helfen kann Carlo's Haus für morgen vorbereiten zu können.

"Auch zum zehnten Mal Alex: Alles gut. Es ist ja nur eine kleine Runde und ich brauche keine sechs Hände. Außerdem hat deins Priorität.", sagt er und ich schenke ihn ein kleines Lächeln.
"Ich komme auch erst morgen. Also keine Übernachtungsparty zu dritt.", sage ich weiter und Lia schmollt mich nun etwas an.
"Da muss ich Carlo nun etwas widersprechen: das ist sehr traurig.", sagt sie und packt ihre letzten Sachen in ihren Rucksack.

"Die nächste Übernachtungsparty geht auf mich. Wir machen sie im Schloss.", sage ich und Lia und Carlo stimmen mir sofort zu. Ich weiß genau, wie ich beide immer rumkriege.

"Habt trotzdem nicht zu viel Spaß ohne mich.", sage ich und schaue zu Carlo, der seine Tasche vom Boden aufhebt.
"Du auch nicht. Obwohl....mit wem sollst du schon Spaß hier haben?", sagt er und ich lache etwas nervös mit ihm mit. Ich schenke beiden noch einen kurzen Luftkuss und schließe dann hinter ihnen meine Zimmertür.

Ich kann nicht lange die Ruhe genießen, denn kurze Zeit später gibt mein Telefon schon Laute von sich.

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Henry: Lia und Carlo sind weg?

Kannst du es nicht erwarten mich zu sehen?:Du

Henry: honestly? Nein:)

🙄🙄:Du
Du kannst gleich kommen. Lässt du mir noch etwas Zeit zum atmen?

Henry: Natürlich. Du hast doch das sagen😉

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Ich schließe lächelnd meine Nachrichtenapp und setze mich auf mein Bett. So sehr ich auch wirklich das mit Henry erforschen will: Ich brauche auch mal kurz Zeit für mich. Ich mag es Zeit mit meinem liebsten zu verbringen, aber nach einer bestimmten Zeit brauche ich auch einfach mal Zeit für mich. Ich bin froh, dass alle das soweit akzeptieren und nicht hinterfragen.

Ich lege mich im nächsten Moment mit dem Rücken auf mein Bett und atme etwas durch. Mein Leben hat sich in den gerade mal zwei Monaten des Jahres schon so geändert, dass ich nicht mal Zeit hatte, alles zu realisieren. Mir ist bewusst, dass sich das Leben auf einen Schlag ändern kann, aber das mir das nun so oft passiert? Nein. Es will immernoch nicht in meinem Kopf.

* * *

"Miss Lombardi hat mich sogar gesehen und hat nichts gesagt. Ich wette mit dir, dass sie kurz vor der Nachtruhe doch kommt und mich rausschmeißt.", sagt Henry und dreht die Glühbirne in meiner Nachttischlampe nach, sodass wir nicht das große, helle Zimmerlicht benutzen müssen. Als es funktioniert, macht er das große Licht aus und setzt sich wieder neben mich.

"Ich glaube eher, dass es ihr am Freitagabend sehr egal sein wird. Sie hat am Wochenende für uns keine Aufsichtspflicht. Wir können machen was wir wollen. Wenn was passiert, kriegt sie kein Ärger.", sage ich und zucke etwas mit meinen Schultern.

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