House of The Dragon - The Dragon Knight

Kapitel 10 - Zuflucht in eine neue Welt

Es war keine schwere Aufgabe für die Prinzessin das Schloss zu verlassen. Unbemerkt schlich sie sich durch die dunklen Ecken der Gänge, an den Wachen vorbei. Ein leichtes schmunzeln entwisch ihren Lippen als sie die frische Abendluft roch. Sie hatte es hier raus geschafft. Nun musste sie nur noch durch die Stadt laufen, um zu Daemon und Caraxes zu gelangen. Die junge Prinzessin konnte ihre Aufregung nicht wirklich verbergen, denn es war alles nach dem sie je hätte wünschen können. Sie wusste mit ihrem Onkel würde es abenteuerlich werden, denn wie Viserys so oft sagte, die beiden ähnelten sich sehr in ihrem Charakter. Wahrscheinlich war dies auch der Grund wieso beide sich gegenseitig verstehen konnten. 

Während die Welt gegen sie zu sein schien, verstanden beide wieso der andere tat was er tat. Alles hatte einen bestimmten Grund und diente nicht nur dazu um den König zu verärgern. "Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen" meinte der Prinz, dieser lehnte an dem Flügel seines Drachens, dessen Aufmerksamkeit sofort zu Daenys ging, als sich diese näherte. "Nun es tut mir leid, aber man muss eben geschickt sein um den Augen der Wache zu entkommen" schmunzelte sie, als sie sich dem Drachen näherte und kurz vor ihm halt machte. 

Der rote Drache näherte sich mit seinem Gesicht langsam der Prinzessin, während diese vorsichtig ihre Hand ausstreckte und Caraxes genau beobachtete. Daemon währenddessen kletterte langsam auf den Rücken seines Drachens hinauf. Vorsichtig berührte sie mit ihrer Hand die schnauze des Drachens, der sonst sehr abgeneigt von anderen Menschen war, als dieser seine Schnauze leicht gegen ihre Hand drückte und leicht die Augen schloss. "Passt auf, ich denke sonst klaue ich euren Drachen noch" scherzte die Prinzessin, als sie sanft die Wange des Drachens entlang streichelte. 

"Bildet euch nicht zu viel ein, er hat lediglich eine Vorliebe für hübsche Damen" Daenys verdrehte leicht die Augen, als sie Caraxes einen letzten Klopfer auf den Hals gab, um danach selbst auf den Drachen hinauf zu klettern. Der Tagaryen Prinz half ihr dabei, als sie danach ebenfalls einen Platz auf den Sattel fand. "Es tut gut mal wieder auf einem Drachen zu sitzen" meinte die Tagaryen, als sie anfing zu lächeln. Hier gehörte sie hin. In dem Sattel eines Drachens. 

Daemon schmunzelte leicht, bevor er Caraxes dazu brachte sich in die Lüfte zu erheben. Niemand schien zu bemerken das Daemon nicht alleine von Königsmund flog...oder vielleicht interessierte es niemanden? Wer sollte auch ahnen das es die Prinzessin selbst war, die mit ihm auf Caraxes über das Meer hinweg flog. Doch Daenys machte sich keine Gedanken darum. Sie ließ all das hinter sich. Sie wollte endlich leben....die Freiheit einatmen können. Doch ein Gedanke plagte sie schon, seitdem Daemon ihr das Angebot gemacht hatte mit ihr von Königsmund zu verschwinden. "Was wird aus meinen Drachen? Er ist immer noch in Driftmark...verletzt" murmelte sie, als sie nachdenklich in die Tiefe sah. 

Die Sterne des Abendhimmels spiegelten sich auf der Meeresoberfläche wieder, samt dem großen Schatten des Drachens. Der Tagaryen blickte seine Mitreiterin an, als er leise schmunzelte. "Lasst euch überraschen Prinzessin, ich stecke voller Überraschungen" meinte er nur, als Daenys sich verwirrt zu ihm umdrehte. Was meinte er damit? Doch sie wusste das sie aus ihm keine Informationen herausbekommen würde, wenn er ihr diese nicht Sagen wollte. 

"Onkel...ich habe eine Frage.." fing sie an, als ruhe zwischen den beiden herrschte. Fragend blickte er ihr über die Schulter, als die Prinzessin leise seufzte. "Vater wollte es mir nicht Erzählen, aber an dem Tag als Ignyras und ich verletzt wurden....da griffen uns Schiffe an mit einem Hauswappen das ich noch nie zuvor gesehen habe und auch in keinen aus den Büchern in unserer Bibliothek gefunden habe...ein geköpfter Drache und-" "Ein Schwert...ich kenne diese Familie...jedenfalls aus den alten Geschichten. Das sie noch existiert, wusste ich selbst nicht...denn man sagte sich, dass sie vor langer Zeit ausgelöscht wurden...von Maegor...doch wie es aussieht, haben sie es geschafft dem Tod zu entkommen...wie Maden" zischte er, als seine Miene finster wurde.