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Ich bin seit 6 Stunden damit beschäftigt, die Lücken wieder aufzufüllen.

Kemal ist wirklich ein toller Assistent, doch keine Führungskraft.
Obwohl er eigentlich alles kannte, was ich getan habe, hat er es trotzdem nicht hinbekommen.
Das meiste hat er mir doch sogar beigebracht.
Wie kann das also sein?

Viele unbeantwortete Anfragen, keine Lieferbestätigungen eingeholt, Kontrolle der Finanzen wurde auch nur halb bearbeitet.
Das sind nur ein paar Dinge, die ich sofort erkannt habe.

Seufzend lehne ich mich an meinem Stuhl.
Eigentlich bin ich soweit durch.

„Frau Aslan?", weckt mich die Stimme von Yusuf.
„Ja?"
„Alles ist vorbereitet.", erinnert er mich wieder.
Sofort stehe ich auf.
Kemal hatte ja unsere ganze Truppe zusammengebracht.
„Ich ziehe mich kurz um, dann komme ich.", gebe ich ihm Bescheid.
Er nickt mir zu und wollte gerade gehen, doch bleibt kurz stehen.
„Ich habe Ihre Sachen und Ihre Tiere herbringen lassen."

Lächelnd bedanke ich mich bei ihm und verlasse nach ihm auch mein Büro.
Schnell laufe ich also in mein Zimmer und ziehe mir eine Leggins und ein enges schwarzes Oberteil an.
Kurz richte ich auch meine Haare und laufe dann runter in den Hof.
Sofort sehe ich hunderte Männer aufgereiht stehen.

Sofort überkommt mich ein Gefühl von stolz.
Wie konnte ich vor einem Jahr nur alles aufgeben und mich zurück ziehen? Diese Menschen brauchten mich, ich habe mich um alle gekümmert. Nur weil ich schwach war und getrauert habe, hab ich sie liegen gelassen.

„Hört alle gut zu."
Sofort sehe ich zu Kemal, der angehumpelt kommt. Ich laufe zu ihm und stütze ihn dabei.
Er legt sein Arm um meine Taille und hält sich an mir fest.

„Das letzte Jahr verlief nicht gut für uns, daran bin ich hauptsächlich Schuld.
Nach einer kleinen Pause ist Frau Aslan wieder da.
Hiermit sind die Befugnisse wieder bei ihr, wie es auch eigentlich sein sollte.
Wir werden stärke den je und bauen unser Imperium weiter auf."
Dann mach er das Zeichen.

Seine Linke Hand ballt er zu einer Faust und legt sie auf seine rechte Brusthälfte.
„Bis zum Tod!", ruft er laut.
Automatisch machen die anderen es auch.
„Bis zum Tod!", rufen sie gleichzeitig laut.
Kurz muss ich schmunzeln und muss mir eine kleine Freudensträne unterdrücken.

Das Zeichen hatten wir vorher nur an besonderen Anlässen oder bei feiern gemacht. Doch nach mir hat sich das wohl eingebürgert.
Auch als eine kleine Art von Motivation nach ihren Rückschlägen.
Trotzdem muss ich mich zusammenreißen.
Schließlich sollen sie mich wie davor sehen.
Stark.

„Ihr habt Kemal gehört.
Es wird alles wieder fortgeführt, wie davor. Die nächsten Tage werde ich etwas beschäftigt sein, um mich um wichtiges zu kümmern.
Unter anderem ein Treff mit unseren Geschäftspartnern und vieles mehr.
Ich erwarte Hochleistung von euch, wie davor!
Denkt dran, ihr arbeitet für eine Aslan.
Darauf könnt ihr nur stolz sein.", gebe ich entschlossen von mir.

Ich drehe mich mit Kemal um und will hochgehen, doch eine Sache muss ich noch loswerden.

„Ich habe euch alle vermisst und ich bin froh, wieder hier zu sein."

Als ich zur Seite blicke, sehe ich ein paar Männer lächeln. Kopfschüttelnd laufe ich rein und gehe ins Esszimmer.
„Frau Aslan! Ich habe Ihnen heute Ihr Lieblingsessen gemacht.", begrüßt mich Selma.
Sofort schaue ich zum Tisch.
„Burger und Pommes."
Schmunzelnd nicke ich ihr zu.

Ich helfe Kemal sich hinzusetzen und setze mich dann selbst hin.
Die wichtigsten Männer, die mit im Haus sind, betreten den Raum.

„Azra, nasıl bir göbeğin çıktı be Was für einen Bauch hast du denn bekommen."
Seufzend stehe ich auf und schaue Halit genervt an.
„Du weißt, wie sehr ich deine Kommentare zu meinem Körper hasse, Halit! Außerdem habe ich keinen Bauch bekommen, wo denn bitte?!", meckere ich ihn an.
Lachend drückt er mich plötzlich feste.
„Hab dich vermisst, Stinker."
Sofort drücke ich ihn von mir weg.

„Dein Chef steht vor dir, das weißt du oder?", merke ich jetzt dominanter an.
Er nickt mir zu.
„Schlag mich beim Training und du erhältst deinen Boss-Posten wieder bei mir.", neckt er mich weiter.
Kurz zucken meine Mundwinkel, doch das vergeht schnell wieder.

„Haddi, ich habe Hunger. Setz dich."
Er nickt mir zu und setzt sich an seinen üblichen Platz.

„Wehe einer von euch redet so zu mir! Ihr kennt mich, ich knalle euch ohne zu zögern ab!", spreche ich in die Runde.

Hoffnung Donde viven las historias. Descúbrelo ahora