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POV Kemal Demir

Bei ihrer weinenden Stimme zuckt mein Kiefer automatisch.

Ihr ängstliches Gesicht als sie vom Auto ausgestiegen ist, ist mir nicht entgangen.
Sie fühlte sich unwohl und ich habe ihr angemerkt, dass es ihr nicht gut geht, da ihre Augen leicht glasig geworden sind.

Es ist klar, dass sie das alles nicht freiwillig macht und Angst hat. Sie ist auch sehr jung, gerade Mal 18 Jahre alt.
Ich bin 24 Jahre alt und an die Mafia gewöhnt, da ich damit aufgewachsen bin, doch sie indirekt.

„Ich will das alles nicht!", ertönt ihre Stimme dann.

Seufzend ziehe ich mir mein Oberteil wieder an und laufe schnell in ihr Zimmer.
Da liegt sie. Weinend auf dem Bett.
Ich sollte nicht hier sein, doch sie braucht Hilfe. Fuck!

„Es ist alles gut, Azra."
Ich schließe die Tür und laufe zu ihr. Ängstlich steht sie vom Bett auf.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Hör mir zu: ich weiß, du bist nicht freiwillig hier.
Es ist bestimmt verwirrend für dich hier zu sein, doch bist du es. Wir alle werden dich unterstützen und dir alles beibringen.
Ich mache das hier schon so lange und stand deinem Vater immer nahe, also ich weiß, wie das hier funktioniert."

Sie setzt sich wieder auf das Bett und legt die Hände auf ihre zierliches Gesicht.

„Ich habe Angst, dem allem hier nicht gewachsen zu sein. Die Verantwortung und Lücke meines Vaters nicht füllen zu können.
Ich bin nur noch überfordert.", haucht sie leise.

Da ich nicht weiß, was ich anders tun soll, setze ich mich zu ihr.

„Ich will nichts falsches sagen, aber dein Vater hat keine gute Arbeit geleistet.
Vielleicht ist es endlich mal Zeit geworden, jemand anderes die Leitung zu übergeben. Du wirst das schaffen und viel besser werden als er. Ich bin hier und unterstütze dich. In einem Jahr wirst du ganz anders sein und stärker zugleich.
Am Anfang ist es immer schwer, doch es vergeht."

Sie nickt mir mit einem kleinen lächeln zu.

„Wenn du das sagst. Ich danke dir, Kemal."
Wir bleiben eine Weile so sitzen. Plötzlich schaut sie mich wieder an.

„Kannst du jemanden für mich finden? Oder mir eher gesagt dabei helfen?"
Ich nicke ihr zu. „Wen den?"

„Beliz Aslan, meine Mutter."

Drei Jahre später (beginn vom ersten Kapitel vom ersten Buch)

„Wie ist sie so?", fragt mich Herr Aslan. „Konnte Sie meine Lücke füllen nach drei Jahren?"
Am liebsten würde ich ihn verprügeln. Azra hat mir alles von ihm erzählt, er ist ein Wixxer.

„Sie ist sehr gut in ihrer Arbeit.", antworte ich knapp und bekomme im selben Moment einen Anruf.

„Kemal, ich bin fertig. Komm zum Auto." „Okay."
Ich lege auf und räume die Unterlagen zusammen. „Ich muss jetzt los. Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen."
Ohne auf eine Antwort zu warten verlasse ich den Raum und steige Minuten später in das Auto.

Angekommen sehe ich sie schon ungeduldig warten. Kurz heben sich meine Mundwinkel.
Sie ist stark, sehr stark geworden. Und darauf bin ich sehr stolz.

„Du beeilst dich das nächste Mal. Ich habe Hunger und will dann direkt nachhause. Çabuk Schnell !", zicke sie mich an.

„Tut mir leid. Ich war noch bei Ihrem Vater, da er noch Hilfe zu bestimmten Unterlagen brauchte, und meine Meinung wissen wollte.", erkläre ich ihr.

Wir steigen wie immer gemeinsam in das Auto und fahren los...

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