Mit Druck besser klarkommen

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„Ruhe im Innern, Ruhe im Äußern

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„Ruhe im Innern, Ruhe im Äußern. Wieder Atem holen lernen, das ist es."

Bestimmt kennst du dieses beklemmende Gefühl, wenn du eigentlich weiter auf dein Ziel zusteuern willst, doch etwas in dir bremst dich. Fast so, als würdest du mit angezogener Handbremse losfahren wollen. Dein Auto bewegt sich zwar, doch alles geht sehr viel zäher von der Hand und du hast dabei alles andere als gute Gefühle. Das Tückische an dieser Situation ist, dass wir oft gar nicht genau situieren können, wo dieses blockierende Gefühl herrührt. Und genau das führt dazu, dass wir uns hilflos fühlen und manchmal sogar ins Zweifeln kommen, ob wir überhaupt zu etwas fähig sind. Wir sind von sind gehemmt und kommen im schlimmsten Fall in eine neue Schreibblockade. Und dann machen wir uns Druck, weil wir eben weiter an unserem Buch schreiben wollen.

Wie geht man mit diesem Druck um?

Was sind gute Strategien, mit denen man diesen im Griff hat?


Sei verständnisvoll mit dir selbst

Wenn wir uns von etwas überwältigt fühlen, achten wir oft nicht darauf, wie wir mit uns selbst sprechen. Selbstdruck ist ein hausgemachtes Problem.

Ja, Du hast richtig gelesen: Für die meisten Drucksituationen bist du selbst verantwortlich.

Stress geht mit negativen Gedanken einher:

Was ist, wenn ...?

Was passiert, wenn ich es nicht schaffe ...?

Geben wir uns im Stress den Gedanken hin, entwickeln diese schnell eine Eigendynamik. Ehe wir uns versehen, schaukeln wir uns tiefer in diese Gefühlswelten hinein und verzweifeln.

Meine Oma sagte mal zu mir:

,,Die Qualität deiner Sprache mit dir selbst, bestimmt die Qualität deines Lebens.''

Sei also verständnisvoll mit dir selbst und atme einmal ganz tief durch. Alles mit der Ruhe. Deine Leser werden es verstehen, wenn man kein neues Kapitel kommt. Es ist vollkommen okay, wenn du diese Woche nichts geschrieben hast. Du hast schon so viel geleistet und kannst stolz auf dich sein.

Wann ist mein Buch fertig?

Woher weiß ein Autor, wann sein Text fertig ist oder der Künstler, wann kein Pinselstrich mehr fehlt?

Er entscheidet irgendwann, dass sein Werk fertig ist – in dem Wissen, dass es nicht vollendet ist und mit dem Gefühl, dass es nur für den Moment fertig ist. Jedes Werk ist unvollendet, denn an jedem Text und jedem Kunstwerk ließe sich immer wieder etwas verändern oder verbessern. Irgendwann kommt der Punkt, an dem du es so sein lässt, wie es ist. Die Kunst besteht darin, diesen Moment zu finden. Höre auf deine innere Intuition und versuche den perfektionistischen Teil in dir kurz auszuschalten. Dein Bauchgefühl wird dir sagen, wann genau dein Buch fertig ist.

Vergleiche dich nicht

Schon öfter habe ich den Satz gehört oder gedacht: „Dieses Buch hätte ich gerne selbst geschrieben!"

Ja, ich kann den Gedanken nachfühlen, doch weißt du was?

Das geht nicht. Du kannst nicht die Geschichten eines anderen erzählen, sondern immer nur deine und das auf deine Weise. Lass dich von fremden Texten nicht einschüchtern. Kein Text klingt wie der andere. Jeder Autor bringt andere Voraussetzungen, Erfahrungen, Prioritäten und Ziele mit. Vergleichen ist zwecklos. Mir hat es geholfen, mich an all den anderen Texten zu erfreuen und zu denken: „Dein Weg ist nicht mein Weg." Nur weil andere in meinem Alter schon ihre ersten Werke veröffentlicht haben, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch muss oder genauso vorhabe.

Nimm dir die Zeit, die du brauchst

Manchmal brauche ich sehr lange, bis ich überhaupt fünf Wörter für ein neues Kapitel geschrieben habe. Ich möchte, dass diese zu mir und meinen Charakteren passen. An anderen Tagen wiederum sprudelt mein Gehirn vor Ideen und ich habe ziemlich schnell ein neues Kapitel geschrieben.

Ob du aktiv jeden Tag etwas schreibst, oder nur an Tagen, wo du wirklich Lust hast, bleibt dir selbst überlassen. Du musst für dich selbst herausfinden, was am Besten funktioniert.

Wenn etwas für dich funktioniert und du es gerne auf diese Weise angehst, dann lass dir nicht einreden, dass es anders sein muss oder du etwas tun musst, um schneller voranzukommen. Für jeden von uns passt eine andere Arbeitsweise. Es ist egal, wie lange du für ein Kapitel oder ein ganzes Buch brauchst. Du schreibst beides in deinem eigenen Tempo.

Niemals vergessen, was du schon geschafft hast

Vergiss niemals die kleinen Dingen, die du bereits geschafft hast. Mach dir klar, dass auch der größte Plan aus mehreren kleinen Checkpoints besteht und brich deine großen Ziele auf kleine Etappenziele runter. Oft haben wir nämlich den Impuls, nach Erreichen der ersten Hürde den Blick schon auf die nächste zu werfen.

Wir blicken weit nach vorne und fragen uns:

Okay, was kommt als nächstes?

Mit so einem ständigen Blick in die Ferne behältst du zwar den Fokus auf deinem Ziel, doch das Gefühl, ihm nicht näherzukommen, kann auf Dauer demotivierend sein. So steigt auch der Selbstdruck allmählich weiter oder er lässt einfach nicht mehr nach.

Die Lösung?

Dreh dich auf deinem Weg auch mal um! Richte den Blick auf das, was du schon alles erreicht hast, und würdige das.

Eingrooven

Schreiben ist wie Musikmachen: Viele müssen sich erst einmal eingrooven. Bevor du den eigentlichen Text setzt, kann es helfen, einen Spontantext zu schreiben. So überwindest du zumindest die Angst vor der leeren Seite. Beginn mit einem völlig neuen Text und finde erst so in deinen Schreibrhythmus. Wenn du dann zum eigentlichen Text übergehst, fließen die Worte deutlich leichter.

Anderen Autoren geht es so wie dir

Du bist nicht allein. Doch leider denken das viele Autoren zuerst und versinken im Selbstmitleid. Ich persönlich kenne keinen Autor, der sich selbst noch nie bewusst oder unbewusst Druck gemacht hat. Und irgendwie hat mich genau das beruhigt und aufgemuntert. Es hat mir gezeigt, dass es anderen ab und zu wie mir ergeht. Aus diesem Grund sollten wir uns gegenseitig unterstützen. Lasst uns für einander da sein und uns aus diesem Teufelskreis helfen. Motivierende Worte können wahre Wunder bewirken (vor allem für Autor sind diese ungemein wichtig). Wir sind hier auf Wattpad schließlich nicht umsonst eine Gemeinschaft, die Bücher und das Schreiben über alles lieben.


Wie immer hoffe ich, dass dieser Beitrag hilfreich für euch war. Das hier beschriebene Thema beschäftig mich schon eine ganze Weile. Um ehrlich zu sein, hat genau das mir in der letzten Zeit leider etwas die Lust am Schreiben genommen. Aber ich gebe nicht auf und bleibe dran.

Liebe Grüße

Natalia

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