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Las Vegas

Jay

Mein Herzschlag pocht in meiner Brust wie ein verdammter Schlagzeughammer, je näher ich ihr komme. Das Geräusch meines Pulses dröhnt in meinen Ohren, während Hitze in meinen Venen pulsiert. Jede Faser meines verdammten Wesens ist bereit sie von diesem verfickten Roulettetisch zu ziehen und sie mit mir zu nehmen. Sie diesem schrecklichen Ort zu entreißen und sie als meine verdammte Gefangene einzusperren. Als meine verdammte Prinzessin in meinem abgefuckten Schloss.

Und was dann, Jay?

Ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass ich sie genau in diesem Moment brauche. Dass ein Teil in mir von dem ich längst geglaubt habe, dass er gestorben ist, wieder zum Leben erweckt wurde.

Meine Schritte werden nun größer, während ihre verdammten schönen grünen Augen über mich gleiten, wie ein Mensch in der Wüste, der zum ersten Mal Wasser sieht. Durstig nach dem ersten Geschmack.

Ich auch, Sweetheart. Ich auch.

Mein Atem geht schneller, als ich erneut einen Fuß vor der anderen setze, obwohl ich kurz davor bin, mich vor sie zu knien. Sie anzubetteln zu mir zurückzukommen. Ihr zu sagen, dass ich es mir anders überlegt habe und ich versuchen würde für sie ein Prinz zu sein. Ihr abgefuckter, kranker Prinz.

Ich bin fast bei ihr. So nah. So nah, dass ich schwöre ich kann ihr süßes Parfüm riechen. Ein zittriger Atem verlässt meine Lippen. Meine Augen gleiten langsam über ihre sexy, trainierten Oberschenkel und ich stell mir augenblicklich vor wie sie ihre Schenkel um mich schlingt. Wie sie sich an mir festhält, während mein Mund über ihre warme, weiche Haut fährt und ich mich tief in ihr vergrabe. So nah wie sich zwei Menschen nur kommen können.

Ein Körper schiebt sich in mein Sichtfeld. Direkt vor ihren Roulettetisch und verdeckt mir den schönsten Anblick seit Monaten.

FUCK! NEIN!

Ich sauge einen scharfen Atemzug ein, gefolgt von einer Aneinanderreihung von Worten, die über die Musik an mein Ohr dringen.

„Nette Narbe, Nolan. Gibt dir endlich den Calico Look", ein rauchiges, tiefes Lachen folgt, während mich ein weiteres paar grüne Augen durch eine rosafarbene Sonnenbrille mustert.

Grüne Augen von denen ich nicht gemustert werden will, denn es gibt nur ein paar grüne Augen von denen ich will, dass sie mich anblicken.

Ein schweres, kaltes Gewicht setzt sich in meinem Magen fest. Verlust.

„Obwohl der andere Schönling da noch eine Prügelei gebrauchen könnte, um sein Gesicht ebenfalls zu entstellen", gackert der Mann nun erneut, während seine ringbesetzte Hand nun auf Cian zeigt, der jetzt neben mir steht. „Wie wärs, wenn ich dir die Nase breche, Cian?"

„Verpiss dich, Vincente!", spuckt Cian augenblicklich aus.

Vincente lacht erneut auf, als hätte Cian den größten Witz der Welt gerissen.

„Ich sehe du bist angriffslustig wie eh und je", er lacht erneut auf und zupft dabei unsichtbare Fussel von seinem Leopardenmantel. „Lamia hat mir gesagt, dass ihr hier seid, um Geld einzusammeln und ein paar Schlampen mitzunehmen?", kommt er sofort aufs Geschäft zu sprechen. „Ich als Zuhälter und ihr beide als Stripper. Was für ein Zufall!", fügt er wieder lachend hinzu, als sei er auf Drogen, seine goldbesetzen Zähne kommen diesmal zum Vorschein.

„Ja", bestätigt Cian für mich die Frage, während kalte Übelkeit sich in meiner Magengrube festsetzt.

Sie ist hier.

The one who splits my soulWhere stories live. Discover now