Bad Beat - Verspielt

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Nachdem Liam uns verlassen hat, will auch ich gehen. Mich jetzt noch einmal ganz auf das Spiel zu konzentrieren und alles andere auszublenden, ist mir nicht möglich. Es klingt vielleicht seltsam, aber auch ich muss mit dieser unerwarteten Wendung erst einmal klarkommen. Also verabschiede ich mich von den Übriggebliebenen.

„Wie jetzt? Ihr könnt noch nicht gehen! Wir könnten doch noch so viel Spaß zusammen haben", versucht Simon Peters uns aufzuhalten. Dabei zieht er dein seidiges Höschen aus dem Whiskeyglas und schwenkt damit herum. „Das hier kann doch nicht alles gewesen sein...!?"

Ich sehe ihn streng an. „Du weißt einfach nie, wann du genug hast. Geh heim zu deiner Frau und deinen Kindern. Sie vermissen dich bestimmt schon."

„Und was hast du jetzt vor mit ihr?", fragt mich Lukas argwöhnisch.

„Das interessiert mich allerdings auch", stimmt Simon ihm zu, klingt dabei aber weitaus euphorischer. Und auch die Glupschaugen des stillen Gernot stieren mich erwartungsvoll an.

Ich spiele den Unentschlossenen und mustere dich eine Weile. Ich sehe deinen Kehlkopf zucken, als du trocken schluckst. Allmählich wird dir doch mulmig, jetzt, wo Liam weg ist und damit klar ist, dass es für dich heute nicht in dein trautes Heim zurückgeht.

Nachdenklich kräusel ich die Lippen. „Was schon? Sie mit zu mir zu nehmen! Sie ist mein Pfand. Ich habe nicht vor, auf mein Geld zu verzichten."

Lukas will schon den Mund aufmachen, als ich ihn mit einer Geste aufhalte. „Das müssen wir nicht ausdiskutieren, Lukas. Ich finde auch, dass die Situation, nun ja, etwas grenzwertig ist. Liam ist zu weit gegangen. Und vielleicht hätte ich ihn von dem Deal abhalten sollen. Aber der Kleine lernt nie seine Lektion, wenn wir ihn ständig beschützen. Nicht wahr?" Ich schenke dir ein joviales Lächeln, bevor ich mich wieder Lukas zuwende. „Sie wird es gut bei mir haben! Versprochen! Okay?"

Sein Blick ist voller Argwohn. Mann könnte meinen, dass du nicht mit Liam, sondern mit Lukas verlobt bist. Vielleicht wärst du mit unserem guten Samariter auch besser dran. Er hätte dich definitiv nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt.