elf.

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Jungkook

"Wow, wie schneidest du denn die Hühnerbrust?"
Entgeistert sehe ich zu Taehyung, der anscheinend versucht das arme Tier noch in seinem Tod zu demütigen. "Das sind keine Fleischsstücke mehr sondern... dafür gibt es nicht mal einen Vergleich!", beschreibe ich das Gemetzel auf dem Schneidebrettchen.

Schnell legt Taehyung das Messer zur Seite und sieht mich aus seinen großen Augen an. "Naja, es sollte ja mundgerecht werden..." "Mundgerecht für Ameisen?", ziehe ich ihn weiter auf und kann mir das Lächeln aber nicht verkneifen.

"Komm, wasch du weiter den Reis und ich schneide", biete ich an und wir tauschen Plätze. Für mich ist es ein Leichtes, denn was ist schon Hühnchenfleisch im Gegensatz zu dem Knochen eines Menschen?

Taehyung wäre definitiv ein miserabler Fingersammler. Er würde vermutlich Jahre brauchen, bis er auch nur einen sauber abgetrennten Finger hätte.

"Und was machst du sonst gerne so in deiner Freizeit? Außer Kochen?", fragt mich der süße Student und ich starre gebannt auf seine Finger, während er den Reis wäscht.

"Ach, dies und das. Ich gehe gerne ins Fitnessstudio und sonst erfreue ich mich einfach an den schönen Dingen des Lebens. Wie dir zum Beispiel. Und du?", weiche ich ihm geschickt aus und zwinkere ihm zu.

"Charmeur", lacht er und spritzt mich mit seinen nassen Händen etwas ab. "Ich mache total gerne Kunst und liebe es zu Fotografieren. Ich kann dir später einige Fotografien zeigen", schlägt er vor und ich nehme den Vorschlag gerne an.

Wir kochen weiter und unterhalten uns dabei. Immer wenn der Jüngere nicht hinschaut, gehe ich nochmal ganz genau das Rezept durch und es fällt mir schwer, meine eigene Handschrift auf die Schnelle zu entziffern. Aber mehr bleibt mir wohl nicht übrig, wenn ich möchte, dass Taehyung weiterhin denkt ich hätte eine Ahnung von dem, was wir hier tun.

"Wow, also das sieht gar nicht so übel aus", kommentiere ich unser vollendetes Werk und der Student sieht mich ungläubig an. „Nicht übel? Das ist bombastisch! Ich stelle dich als meinen persönlichen Koch ein!"

„Na, noch hast du es nicht probiert," dämpfe ich seinen Enthusiasmus etwas. Wir decken den Tisch und setzen uns einander gegenüber. Als wir endlich den ersten Bissen probieren ... ausbaufähig, aber wirklich lecker. Ich bin relativ zufrieden und Taehyung hält mich für einen wahren Master der Küche. Ein Glück, dass ich den Schein nicht ewig aufrechterhalten muss.

„Du hast da was", meine ich und beuge mich etwas vor. Mit dem Daumen wische ich ein bisschen Curry von Taehyungs Mundwinkel und lecke anschließend meine eigene Fingerspitze ab.

„Ist weg", informiere ich ihn und er wird rot im Gesicht. Schnell nuschelt er ein »danke« und stopft sich verlegen mehr Reis in den Mund.

„Bedank Dich indem du mit mir später in dein Zimmer gehst", grinse ich und zwinkere ihm zu. Der Student verschluckt sich heftig und beginnt etwas zu husten, während er gleichzeitig die Lippen fest aufeinanderpresst um den Reis nicht über den Tisch zu verteilen.

„Um mir deine Fotos zu zeigen, natürlich. Also, vorerst."

The CollectorOnde histórias criam vida. Descubra agora