fünfundzwanzig.

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Jungkook

Ich merke eindeutig, wie Taehyung mit sich hadert. Vermutlich ist es dem süßen Studenten unangenehm, beim Sex erwischt zu werden.
„Einfach nicht beachten", murmele ich und verteile Küsse an seiner Haut, um ihn abzulenken.

Aber er wirkt trotzdem nicht mehr richtig bei der Sache und schaut immer wieder in Richtung Flur und Haustür. Ich seufze etwas und verfluche innerlich Hoseok. Denn ganz ehrlich, wer sollte sonst auch schon bei mir klingeln?

„Ist es nicht unhöflich, nicht aufzumachen? Sollten wir nicht wenigstens schauen, wer dort ist?", fragt Taehyung jetzt und sieht mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Ach komm schon", meine ich nur und lege eine Hand auf seine Leiste, nahe seiner erregten Mitte. „Willst du mir sagen, dass dir in diesem Augenblick Höflichkeiten wichtiger sind, als das hier?"

Provozierend streiche ich einmal über seinen steinharten Schwanz und bemerke zu meinem Vergnügen den nassen Fleck in der Boxershorts.
Doch Taehyung scheint immer noch zu zweifeln. Das gibt es ja nicht. Ist er etwa so unsicher und etwas prüde, dass es ihm in seinem Alter unangenehm ist, wenn andere wissen das er ein Sexleben hat? Oder hat er Angst, dass dort jemand homophobes steht?

„Wenn es dich so stört, mache ich eben auf und schicke die Person weg", lenke ich schließlich leicht säuerlich ein, besinne mich dann aber sofort wieder. „Er oder sie muss dich auch nicht sehen, wenn du nicht möchtest", füge ich lieb und mit Hintergedanken hinzu und Taehyung nickt schließlich.
„Danke dir."

Was man nicht alles für Sex mir jemand Heissem gibt, denke ich innerlich etwas angefressen und rappele mich dann auf, um zur Tür zu gehen. Schnell schnappe ich mir noch meine Hose, auch wenn's bei Hoseok unnötig wäre, der Junge kennt meinen Körper besser als ich meinen eigenen.

Ich öffne die Haustür nur ein kleines Stück, da werde ich bereits zur Seite geschubst und Hoseok schiebt sich an mir vorbei.
„Hat ja auch lang genug gedauert! Was treibst du die ganze Zeit? Ist deine Klingel im Keller kaputt?"

Er will sich die Schuhe ausziehen, aber ich halte ihn an der Schulter fest. „Erstens: Halt's Maul Hobi!", sage ich eindringlich und starre ihn nieder, was ihn bloß verwirrt schauen lässt. „Und zweitens: Heute ist es ganz schlecht", füge ich dann und endlich scheint ihm ein Licht aufgegangen zu sein.

„Oh, hast du einen neuen Träg-" Ich schüttele schnell den Kopf um den Idioten sofort zu unterbrechen.
„Jemand der mir wichtig ist, ist da", lüge ich etwas und er schaut verwirrt drein. In dem Moment höre ich Schritte und Taehyung kommt aus dem Wohnzimmer. Seine Hose hat er wieder an und tatsächlich hat er sich mein Shirt übergeworfen, statt seins. Ich lächele bei dem Anblick etwas.

„Sorry, ich wusste nicht das du noch Besuch bekommst", sagt er zu mir und grinst dann Hobi an. „Hey, nett dich wiederzusehen - ich bin Taehyung."
„Hoseok", stellt sich Hoseok knapp erneut vor und beäugt seinen Gegenüber neugierig. Ach ja, die beiden kennen sich ja aus dem Restaurant.
„Ich bin ganz spontan hier, wollte euch beiden auch echt nicht unterbrechen", grinst er dann und macht einen Schritt rückwärts Richtung Haustür. Er kann sich natürlich sofort denken, wieso Taehyung hier ist.

„Quatsch, du störst nicht", sagt Taehyung schnell. „Wieso bleibst du nicht hier und wir lernen uns alle besser kennen?"
Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf und meine Latte, die sich trotz des Unterbrechung noch wacker auf Halbmast gehalten hat, fällt jetzt endgültig in sich zusammen.

„Es wäre unhöflich, dich einfach wegzuschicken", erklärt sich Tae und ich könnte ihn schütteln. Hallo? Was soll das? Ist es ihm so unangenehm, dass Hoseok uns erwischt hat, dass er sich jetzt gezwungen fühlt ihn zu uns einzuladen?
Ich kann nur beten, dass mein bester Freund versteht wie unangebracht es wäre, wenn er jetzt die Einladung annimmt.

Aber natürlich hat Hobi ähnlich gute Sozialkompetenzen wie ich und beginnt zu strahlen. „Total gerne!"
Jetzt zieht er sich wirklich komplett die Schuhe aus und stiefelt vor ins Wohnzimmer, während ich nur dastehe wie bestellt und nicht abgeholt.

„Sorry", murmelt Taehyung und tritt auf mich zu. „Aber ich wollte ihn nicht wegschicken."
Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und ein halbherziges Lächeln legt sich auf meine Lippen.
„Aber wenn du willst, schlafe ich heute Nacht bei dir und wir machen da weiter, wo wir unterbrochen wurden."

Jetzt lächele ich richtig.

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