Kapitel 6: HappyEnd auf Raten

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Kapitel 6: HappyEnd auf Raten

Shinichi war der kalte Schweiss ausgebrochen.

Schon seit einer Ewigkeit suchte er seine Schokolade, aber er konnte sie einfach nicht finden.

Es war ein Geheimtipp, diese kleine Konditorei am Stadtrand, denn dort gab es die beste weisse Schokolade des östlichen Japans, und genau dort hatte Shinichi seine White Day-Schokolade für Ran gekauft. Doch jetzt durchwühlte er all seine Verstecke schon zum zwanzigsten Mal, aber das Ergebnis blieb dasselbe. Die Schokolade war nicht mehr aufzufinden.

"Shinichi? Kommst du bitte mal?"

Rans Stimme.

Er richtete sich erschrocken auf und schluckte trocken. Kam er jetzt in die Höhle des Löwen? Am liebsten würde er dort bleiben, wo er war, aber Rans Ruf ignorieren konnte er nicht, ohne ihr auf den Schlips zu treten.

Als der Detektiv die Küche betrat, wo Ran am Herd stand und das Abendessen kochte, sah er ihren fröhlichen Gesichtsausdruck und wusste, dass sie sich schon auf ihr White Day-Geschenk freute. Am Valentinstag hatte sie ihm die beste Schokolade geschenkt, die sie hatte finden können, und heute erwartete sie die Gegenleistung dafür.

"Du hast gerufen?"

Sie sah hoch.

"Oh, ja. Könntest du bitte die Kinder holen? Sie sind noch oben in ihrem Spielzimmer."

"Ja, klar."

Als Shinichi sich umdrehen wollte, fügte Ran noch ein paar Worte hinzu.

"Ich hoffe, die Schokolade, die ich heute von dir bekomme, schmeckt gut."

Shinichi erstarrte innerlich, doch er gab sich nach aussen hin cool und gefasst.

"Woher willst du wissen, dass es eine Schokolade ist?"

"Weil es immer eine Schokolade war, seit wir verheiratet sind", antwortete Ran und stellte gleich eine Gegenfrage. "Warum sollte es dieses Jahr anders sein?"

Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. "Bekomme ich sie gleich?"

Shinichi liess die Katze aus dem Sack, es brachte ja sowieso nichts.

"Ja, es ist eine Schokolade, und ich würde sie dir jetzt gerne geben. Aber ich finde sie nicht."


Bamm.

Ran blinzelte.

"Bitte?"

"Ich kann sie nicht finden."

Seine Frau verzog das Gesicht.

"Du veräppelst mich."

"Nein, das tue ich nicht."

"Du hast die Schokolade versteckt und findest sie nicht mehr?"

"Ja."

Ran hob eine Augenbraue. Und so jemand soll ein Detektiv sein?

"Das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?"

Shinichi seufzte genervt.

"Es ist aber so! Aber weisst du was? Ich hole jetzt die Kinder, und wir reden nach dem Mittagessen darüber, okay? Vielleicht gibt's eine ganz einfache Erklärung dafür."

Ran verengte ihre Augen zu Schlitzen.

Ade Schokolade, hallo Streit. Und das ausgerechnet heute.

"Na gut."

Sie hob drohend den Kochlöffel. "Aber wehe..."

Shinichi verschwand aus der Küche und ging die Treppe hoch. Sicher war sicher.

Leben und Sterben in TokyoOn viuen les histories. Descobreix ara