Kapitel 1: Ärger am Morgen bringt Kummer und Sorgen

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Leben und Sterben in Tokyo

Kapitel 1: Ärger am Morgen bringt Kummer und Sorgen

"Juhu!"

Der Schrei der Kudo-Zwillinge war von Freude erfüllt.

Aber ihr Vater war darüber nicht gerade glücklich.

Es war frühmorgens, sein Wecker, den er auf sechs Uhr gestellt hatte, hatte noch gar nicht geklingelt. Shinichi dürfte eigentlich noch gar nicht wach sein, trotzdem war er es. Müde richtete er sich auf und sah zu seiner Frau, die immer noch schlief.

"Ran?"

Sie regte sich langsam und stöhnte anschliessend leise.

"Du bist dran", sagte sie mit schlaftrunkener Stimme.

"Es ist mitten in der Nacht, Ran."

"Eben. Du bist dran, Meisterdetektiv. Vor sieben Uhr morgens sind es deine Kinder, also bitte."

Shinichi stöhnte laut hörbar auf.

"Schon gut, schon gut. Jetzt bin ich wenigstens wach."

Seufzend stand der zweifache Familienvater auf und machte sich auf den Weg ins Kinderzimmer. Als er es betrat, mussten sich seine Augen erst an die Helligkeit gewöhnen, erst dann sah er die Zwillinge, die beide am Fenster standen und aufgeregt hinausstarrten.

"Kinder, warum schlaft ihr nicht? Es ist mitten in der Nacht."

"Aber es schneit, Daddy!"

"Zurück ins Bett, aber etwas plötzlich."

"Daddy! Es schneit! Können wir rausgehen und einen Schneemann bauen?"

Shinichi schaute seinen Nachwuchs mit ungläubigem Gesichtsausdruck an.

"Seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Es ist vier Uhr morgens! Natürlich könnt ihr nicht raus. Ihr geht jetzt sofort wieder ins Bett, sonst ist der heutige Ausflug in den Park gestrichen!"

Die vierjährigen Zwillinge schauten ihren Vater mit grossen und erschrockenen Augen an, doch sie sagten nichts mehr. So schnell sie konnten rannten sie zurück zu ihren Betten und sprangen hinein.

Erfreut über seinen Sieg ging Shinichi erst zu Shinichi Jr. und deckte ihn zu, dann tat er dasselbe bei seiner Tochter Reika. "Sehr ihr, es geht doch."

"Gehen wir heute in den Park?"

"Wenn ihr euch benehmt, ja. Und jetzt lasst den Schnee in Ruhe und schlaft noch ein Weilchen. Und lasst auch euren Daddy schlafen, er muss heute nämlich wieder arbeiten gehen."

"Gehen wir heute in den Park?"

Der Familienvater stöhnte leise. Sein Nachwuchs würde wohl eines Tages wegen Nachtruhestörung verhaftet werden...

"Schlaft jetzt."

Als Shinichi wieder ins Elternbett stieg, seufzte er, als er die wohlige Wärme, die unter der Bettdecke herrschte, wieder spüren konnte. Ran drehte sich zu ihm um.

"Was war denn los?"

"Kinder", sagte Shinichi nur und seufzte erneut. "Kinder."

Ran grinste.

"Welch ein Wunder, bei diesem Vater... Aber ich habe nichts anderes erwartet."

"Was soll das denn jetzt wieder heissen?"

Seine Ehefrau krebste scheinbar zurück.

"Nichts, nichts. Schlaf jetzt, du musst in ein paar Stunden wieder aufstehen."

Leben und Sterben in TokyoWhere stories live. Discover now