Kapitel 43

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„Wenn dir nicht wohl dabei ist, dann musst du das ni-"
„Nein, alles gut!", versicherte ich meinem Bruder und setzte mich in einen Schneidersitz.
Es war endlich so weit. Morgen finden die Schlacht am Müllplatz statt. Und ich werde mich nicht zurücknehmen, wenn ich meinem Team helfen kann. 

„Vieles habt ihr ja schon am eigenen Leib erfahren müssen. Die Nekoma ist nicht nur in der Abwehr hervorragend. Auch ihr Angriff kann sich sehen lassen. Nicht nur Yaku, fast alle Spieler sind super im annehmen. Außer Lev, doch wie und ob er sich die letzten Monate verbessert hat kann ich euch leider nicht sagen. In Acht nehmen müsst ihr euch vor allem vor Kenma, mit seinen Blicken versucht er die Angreifer in die Irre zu führen. Seine Strategien und die darauffolgende Umsetzung sind herausragend. Er ist nicht umsonst Nekoma's Hirn. Und dann gibt es noch Tets- Kuroo.." Nach der kurzen Verschnaufpause sah ich vor allem zu Tsukishima.
„Es gibt weit und breit niemanden der so gut blocken kann wie er. Er hat mir erzählt, dass er dir einige Tipps gegeben hat. Also ist es deine Aufgabe.. ihn zu übertreffen. Sonst werdet ihr es kaum an ihm vorbei schaffen." Mit einem Tze wandte er den Kopf ab.

Aus dem werde ich wohl nie schlau..

. . .

„Da bist du ja Kitty!" Bokuto und Akaashi gesellten sich zu uns.
Heute fand das Spiel in einer anderen Halle statt, somit konnten wir direkt am Rand stehen und mussten nicht von einer Tribüne aus zusehen.
Ich war total nervös und wusste mir nicht zu helfen. Hitoka ging es ähnlich.
„Sag mal wem gönnst du es mehr", traute sich Bokuto zu fragen.
„Du Idiot, natürlich ihrem eigenen Team" -  „Aber Akaashi, sie ist doch mit Kuroo zusammen", warf er beleidigt ein.
„Also gönnen würde ich es beiden Teams, keine Frage. Aber anfeuern werde ich meins", grinste ich beide an.

Als Tetsu meinem Bruder die Hand zur Begrüßung reichte, kribbelte es in meiner Magengegend. Es war so aufregend und beängstigend zugleich. Aber irgendwie freute ich mich auf das Match heute.

„Es geht los", murmelte Hitoka verängstigt.

. . .

„Wow.. Lev hängt sich ja voll rein", bemerkte ich. „Ja stimmt, die Bohnenstange kann langsam ziemlich gut zu schlagen" - „Da muss ich Bokuto ausnahmsweise mal Recht geben."
Ich sah weiterhin dem Spiel wie gebannt zu und konnte meine Emotionen kaum verbergen. Bei jedem Punkt fieberte ich mit.
„Kitty du sollst deinen Adonis nicht so verliebt ansehen - der hieß doch so, oder Akaashi?", ertappt zuckte ich zusammen. 

Mist..

Dass mich ausgerechnet die Eule beim Starren erwischt, hätte ich niemals gedacht. Sonst ist er zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Aber wer konnte es mir verübeln? Tetsuro sah einfach verdammt heiß in seinen Shorts und dem Trikot aus. Er ist so muskulös und wenn er sich den Schweiß abwischt, rutscht das Trikot ein wenig hoch und zeigt einen Einblick auf seine definierten Bauchmuskeln.
„Du fängst gleich an zu sabbern", lachte Bokuto neben mir.
„Lass mich doch, er sieht halt gut aus.."

Kenma strotzte nur vor Motivation. Er gab zwar immer sein Bestes, so lange er sich nicht allzu sehr bewegen musste. Doch dieses Mal war es anders. Er rannte regelrecht den Bällen hinterher, damit sie keine Punkte einbüßen mussten. Sie meinten es wirklich ernst. Alle beiden Teams.
Den ersten Satz hatten wir verloren, doch die Jungs waren immer noch Feuer und Flamme. Sie wollten die Katzen um jeden Preis schlagen.

. . .

Abpfiff..

„Ist.. Ist das gerade wirklich real- auu"
Ich rieb mir den Oberarm, in den mich Bokuto gezwickt hatte. Doch böse war ich ihm nicht. Im Gegenteil. Dadurch bewies er mir, dass es kein Traum war.
Wir. Wir hatten gewonnen.
Ich konnte es kaum fassen. Dem Rest des Teams ging es wohl genauso wie mir.
Ich rannte auf meinen Bruder zu, der auf dem Boden lag und es ebenso wenig realisierte.
Ohne etwas zu sagen schmiss ich mich auf ihn und die Jungs taten es mir gleich.
Nachdem ich ihnen gratuliert hatte, löste ich mich von ihnen und sah zum Team der Nekoma rüber.

Sie wollten den Sieg genauso sehr wie wir. Doch sie trauerten nicht. Im Gegenteil.
„Das hat Spaß gemacht", kam es von Kenma der mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden lag. „Bist du etwa krank?", belustigt legte ich ihm meine Hand auf die Stirn, woraufhin er nur weiter vor sich hin grinste.
„Danke..", kam es nun von ihm.

Huh.. was meint er denn?

Er richtete sich auf und sah zu seinem Kapitän.
„Danke, dass du mich dazu gebracht hast Volleyball zu spielen-"
Okay, er ist wirklich krank.

Alle. Wirklich alle aus dem Nekomateam, sahen den Setter mit großen Augen an.
Nachdem sie sich wieder gefasst hatten, vor allem Tetsuro, gaben sich die Rivalen die Hand.
Daichi und Tetsu fielen sich in die Arme. Dieser Anblick ließ mein Herz dahin schmelzen.
„VIELEN DANK", riefen die Katzen verbeugend in Richtung Herrn Nekomata.
Ich stellte mich neben diesen und sah das Team freudestrahlend an.
„Das war ein sehr gutes Spiel Jungs. Ich bin stolz auf euch!"
Ich lächelte in die Runde und sah wie sich bei einigen die Tränen über die Wangen bahnten.
„M-MIRAAAAA", schluchzten sie und so verfielen wir in eine Gruppenumarmung.
Als ich mich von ihnen löste, warf ich meinem Freund einen Blick zu. Seiner war bereits auf mich gerichtet und er musterte mich mit seinem schiefen Grinsen.
Ich sprang ihn an und grub mein Gesicht in seine Halsbeuge, während er die Hände an meinen Schenkeln hatte, damit ich nicht herunter fiel.

„Ich bin so stolz auf dich Tetsu!", den Kopf hob ich langsam an und sah ihm in die Augen, bevor ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gab. Leider löste ich diesen zu schnell, was auch ihn zum knurren brachte, doch wir waren nun mal nicht alleine.
„Auf den Puddingkopf bin ich auch stolz, hast du gesehen wie er gerannt ist", lachte ich immer noch in seinen Armen.

„Es.. Es tut mir leid für euch", beschämt wich ich seinen Augen aus.
„Das muss es nicht, wir hatten unseren Spaß", er ließ mich wieder runter und hob stattdessen mein Kinn an, damit ich seinem Blick nicht entfliehen konnte.
„Das hier hatte heute wohl keine Wirkung", hob seinen Talisman unter dem Trikot heraus, den er sich um den Hals gelegt hatte.
„Daichi hatte auch einen."
Verwundert sah er mich an. „Von dir? Das wäre ja gemein.." - „Nein, nein. Von seiner... Liebsten."
Wie hätte ich sie sonst beschreiben sollen. Immerhin waren sie nicht Freund und Freundin, doch mir war schon länger klar, dass die Kapitänin des Mädchenvolleyballteams ein Auge auf meinen Bruder geworfen hatte.

„Dann liebt sie ihn wohl mehr, als du mich", empört über seine Aussage schlug ich ihm auf die Brust. Er lachte nur und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Danach lief er schon zu seien Freunden.

. . .

Das Turnier war vorbei. Leider hatten wir es nicht geschafft gegen die Kamomedai Oberschule zu siegen. Was vielleicht auch daran lag, dass Hinata ausfiel. Doch mit voller Zuversicht werden wir weiter trainieren, damit wir das Nationale Oberschulturnier nächstes Jahr gewinnen werden.
Denn Karasuno kann wieder fliegen. Da könnte niemand mehr etwas anders behaupten.

„Ich hoffe doch du kommst zu meiner Abschlussfeier, nächsten Samstag", riss mich Tetsu aus meinen Gedanken. Das Team war bereits im Bus. Wir wollten gerade den Heimweg ansteuern.
„Das würde ich gerne.." - „Das klingt nach einem aber.." - „Daichi hat nächste Woche auc-" - „Ist schon gut, unsere wird am morgen stattfinden. Wie sieht es bei euch aus Kuroo?"
Mit seiner großen Hand, tätschelte er mir meinen Kopf.
So gerne ich auch bei Tetsu's Feier dabei sein wollte. Familie hatte Vorrang und das wussten sie beide.

„Bei uns fängt die Zeremonie am Nachmittag an und hinterher die Feier" - „Wenn dein Kätzchens ich beeilt, schafft sie es zumindest zur Feier", grinste Daichi und ließ mich bei dem Kosenamen erröten. Wieso musste ihn auch jeder benutzten..

„Dann freue ich mich darauf, mein Kätzchen", mit einem sanften Kuss verabschiedeten wir uns und stiegen ebenfalls in unsere Busse.

Lovestory - Kuroo & OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt