♦ Special ♦

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Total erschöpft ließ ich mich in den Sitz fallen und startete den Motor. Es ist echt lange her, dass ich als letztes die Agentur verließ. Die beste Entscheidung die ich treffen konnte, war es Hitoka als persönliche Assistentin einzustellen, sie hatte bereits erste Erfahrungen im Design sammeln können und unterstützte mich vor allem bei organisatorischem. Allein durch ihre Unterstützung fand ich mehr Zeit mit meiner Familie, die leider die letzten Wochen viel zu kurz getreten ist. Immerhin stand bald die nächste Fashionweek an und wir werden die Gastgeber sein.

Es wunderte mich zwar, dass sie unbedingt heute etwas früher gehen musste. Sie hatte verdächtig oft auf die Uhr gesehen.

Vielleicht hat sie ja ein Date?

Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, immerhin hat sie sich den kurzen Arbeitstag ohne Zweifel verdient.

Als ich endlich in unsere Einfahrt parkte, stand bereits Tetsuro an dem Türrahmen gelehnt.
Auch all die Jahre später sah er immer noch so unverschämt gut aus.
„Da bist du ja endlich, Kätzchen", verführerisch grinste er mich an und ich schlang meine Arme um seinen Rücken, dabei bettete ich meinen Kopf auf seine Brust und genoss einfach den Moment. Ich war verdammt ausgelaugt. Das mit dem Kätzchen, hatte er bis heute beibehalten. Dafür musste ich mich in einigen Interviews rechtfertigen, doch ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefiel. Die Leute waren so aus dem Häuschen, als ich ihnen sagte dass er mich zu Schulzeiten so nannte und es seitdem immer noch tat.

„Geh dich doch schon mal umziehen, ich habe eine Überraschung für dich" - „Überraschung?", verwirrt sah ich ihn an. Es war nicht so, dass er mir keine Überraschungen machte oder etwas romantisches plante. Es war viel mehr so, dass wir gerade kaum Zeit dafür fanden. Ich war froh wenn wir abends zusammen auf der Coach kuschelten, für andere Unternehmungen hatten wir weder Zeit noch Kraft.

Ich schlüpfte aus meinen Highheels und tapste zu den Treppen.
„Du hast doch nicht vergessen was heute ist?" - „Doch nicht unser Hochzeitstag oder? Tetsu es tut mir so-" - „Oi, jetzt bin ich aber enttäuscht.. wir hatten unseren Jahrestag doch erst", er schmunzelte nachdem er bemerkte, dass ich auf dem Schlauch stand.

„Happy Birthday, jetzt hat mein Kätzchen auch endlich die 3 vorne", grinste er mich frech an.

Wow..

Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich meinen eigenen Geburtstag vergessen hatte und dann noch einen Runden. Er teilte mir noch schnell mit, dass er mir bereits Kleidung raus gelegt hätte und verschwand dann wieder auf der Terrasse. Wahrscheinlich war er mit den Kindern am spielen.

Kuroo's Sicht:

„Sie müsste jeden Moment kommen", versicherte ich den Gästen, die sich vorbildlich still im Garten aufhielten. Es tat mir zwar leid, sie an ihrem Geburtstag so lange arbeiten zu lassen, doch musste ich Yachi darum bitten, denn sonst hätte die Planung vorne und hinten nicht funktioniert. Osamu hatte sich glücklicherweise um das Catering gekümmert und Yachi dekorierte mit den Kindern den Garten.

„Ich gönn Kuroo zwar sein Glück, doch dass er eine Milf abbekommt ist schon bisschen unfair" - „Du sprichst mir aus der Seele, mit 30 und zwei Kindern ist Mira immer noch verdammt heiß", hörte ich Yaku und Yamamoto reden.

Diese miesen Penner.

Ich wollte gerade meine Schimpftirade beginnen als mich Sota unterbrach.
„Du Papa", fragte mein sechsjähriger Sohn. „Ja mein Großer?" - „Was ist eine Milf?"
Erschrocken sah ich den Jungen an und bemerkte auch die fassungslosen Blicke der zwei Schuldigen. „Du hast dich nur verhört", meldete sich nun auch unser jüngstes Familienmitglied zu Wort. „Nein, das habe ich nicht Yuu", antwortete er etwas patzig seiner jüngeren Schwester.
„Die meinten bestimmt Milch", meinte Yuuka. Kinder konnten so unschuldig und gutgläubig sein, dass ließ mich kurz schmunzeln.
„Ganz bestimmt hat der da", mit dem Finger zeigte er auf Yaku. „unsere Mama nicht als Milch bezeichnet, du Dummkopf", nach dieser Beleidigung schmollte unsere Tochter und Sota fing sich einen bösen Blick ein.
„Na schön, wenn du es mir nicht sagen willst frage ich halt Onkel Daichi" - „BLOSS NICHT!", ermahnte ich den Erstgeborenen.

Als Mira endlich an der Terrassentüre stand, hörte die bescheuerte Diskussion auf.
Vor lauter Milf – Gespräche, vergaß ich komplett, sie vorher zu empfangen.
„HAPPY BIRTHDAY", riefen sie alle im Chor und meine Frau konnte ihren Tränen kaum zurückhalten. „Es sind ja fast alle da..", schluchzte sie in meinen Armen. Ich hatte es tatsächlich geschafft, das komplette Team der Nekoma und der Karasuno einzuladen. Die Spieler der MSBY waren auch anwesend. „Iwaizumi kommt auch gleich, er bringt eine Überraschung mit", grinste ich. Auch wenn es mir nicht gefiel, die letzten Jahre hatte ich mich daran gewöhnt dass mein Kätzchen, fast nur Männer um sich herum hatte. „Wie noch eine Überraschung?", sie sah mich so an als würde sie an meiner Existenz zweifeln, woraufhin ich laut lachen musste.

„..-olltest du lieber deinen Vater fragen", misstrauisch sah ich zu Kenma, der sein Handy in der Hand hielt, sich aber mit Sota unterhielt. Die beiden hatten ein ungewöhnlich gutes Verhältnis, was vielleicht daran lag dass Sota immer die neuesten Spiele austesten durfte. Zudem war Kenma auch noch sein Patenonkel, da waren Mira und ich uns einig als wir das beschlossen hatten.

„Komm schon Onkel Kenma.. er sagt es mir nicht" - „Was sagt dir dein Papa nicht?", Mira mischte sich in das Gespräch mit ein und nippte an einem Cocktail, den ihr der Eulenbastard gereicht hatte.

„Was eine Milf ist", sprudelte es aus Sota heraus, als würde er über seinen Nachtisch sprechen.
Das Getränk, spuckte Mira augenblicklich aus, nachdem sie sich daran verschluckt hatte.
„BITTE WAS?" - „Papa's Freund hat dich so genannt" - „YAMAMOTO ICH BRING DICH UM", sie lief bereits in seine Richtung, doch wurde er von Tanaka beschützt. „E-Er hat das nicht gesagt", der Beschuldigte nickte eingeschüchtert und zeigte auf den wahren Übeltäter, der nun genauso ängstlich schaute.

„Ist die Party etwa schon vorbei?", kam es amüsiert vom Gartentor, indem Iwaizumi und Oikawa standen.

Mira's Sicht:

Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Toru spielt seit Jahren in Argentinien, weshalb ich ihn niemals hier vermuten würde. Umso mehr freute ich mich ihn endlich wieder zu sehen.
„Toru", rief ich als ich auf ihn zu rannte. Er umarmte mich und hob mich dabei an.
„Du bist immer noch so wunderschön", hauchte er mir ins Ohr. „Hör doch auf damit", tadelnd schlug ich ihm auf die Brust, damit er mich runter ließ.
„Onkel Hajime, hast du den Mann mitgebracht", Yuuka zog an Hajimes Ärmel.
„Ja der Mann hier ist mein bester Freund, seit dem ich so alt war wie dein Bruder und außerdem ist er auch ein guter Freund deiner Mama, auch wenn er immer in sie verknallt war", letzteres sagte er zwar leiser doch ich verstand alles. So wie meine Tochter.
„IIIHH", machte sie wegen des verknallt seins.. Kinder..
Nun kam auch Sota angerannt und sprang auf Hajime um ihn zu begrüßen. Die Kinder liebten ihn. Immerhin sahen sie ihn häufig, da er viel mit Tetsu zusammen arbeitete.

Als wir mit den Neuankömmlingen zu dem Rest stießen, hielt Sota komischerweise Toru am Handgelenk. Skeptisch sah ich zu beiden rüber.
„Die anderen wollen es mir einfach nicht sagen, könntest du mir vielleicht sagen was eine Milf ist?"
Toru's Augen weiteten sich und trafen auf meine. Beschämt hielt ich mir die Hand vors Gesicht.
„Sota", mahnten Tetsu und ich ihn zeitgleich.
„Schon gut", winkte Toru ab und lächelte unseren Sohn an.

Er wird es ihm doch nicht erklären.. oder?

„Weißt du Sota, dieses Wort ist eigentlich kein schöner Begriff, darum sollte man ihn eigentlich nicht benutzen. Vielleicht wollte dich deshalb niemand aufklären. Es heißt aber so viel wie.. hm..", er dachte angestrengt nach. „Es heißt einfach, dass eine Frau die bereits Kinder hat, immer noch sehr gut aussieht" - „Hää, das ist doch gar nicht so schlimm, warum tut ihr dann alle so?", genervt wandte sich Sota wieder ab und spielte derweil mit den Kindern von Kiyoko und Tanaka.

„Gut umschrieben", lobte ich Oikawa und alle anderen die dem Schauspiel beiwohnten, nickten anerkennend. „Lass mich raten, das Miyaarschloch hat dich so genannt?", fragte er mich mit verzogener Miene. „Immerhin steht er seit Jahren auf dich, würde mich also nicht wundern", fügte er hinzu. Seine Direktheit ließ mich mit offenem Mund da stehen. „Du etwa nicht?", angeschuldigter warf mir den Arm um meine Schulter und musterte den argentinischen Spieler argwöhnisch. Mit einem tze wandte er den Blick von uns ab. „Und außerdem würde ich unsere Mira nie so nennen, auch wenn sie definitiv eine ist" - „Atsumu!", empört schlug ich seinen Arm weg. „Meine Kinder müssen so etwas nicht hören", schimpfte ich ihn aus.

Im Großen und Ganzen war es ein gelungener Tag, zu dem alle beigetragen hatten. Allen voraus natürlich Tetsuro.. ich konnte mich nicht glücklicher schätzen..

Lovestory - Kuroo & OCWhere stories live. Discover now