Kapitel 7

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JUVIA POV

,,Was ist denn los?", fragte ich ihn, doch er blieb still, bis wir wieder in unser Zimmer waren.
,, Die dunkle Gilde...", japste er.
,, Ich weiß was sie vorhaben"
Ich fühlte wie ein elektrischer Stoß durch meine Glieder fuhr. Bevor ich meinen Mund aufmachen konnte fuhr Gray fort: ,, Ich hab mich alleine auf dem Weg gemacht, weil ich mehr über diese Gilde herausfinden wollte.
Ich bin der Wegbeschreibung ded Bürgermeisters gefolgt und hab 30 Minuten von hier ihren Unterschlupf gefunden. Es war ein Wunder dass sie mich nicht bemerkt haben, so nah ich wie ich ihnen gekommen bin."
,, Wieviele von ihnen gibt es denn?"
,, Ich sah nur 15 Männer, aber ich möchte wetten, dass es noch viel mehr von ihnen gibt. Von meinem Platz aus konnte ich nicht wirklich erkennen, wer von ihnen der Gildenmeister ist, aber ich glaube seine Stimme gehört zu haben, als sie sich gerade darüber unterhielten, was sie als nächstes tun wollen. Es hat einige Zeit gebraucht, doch schließlich gelang es mir, die Gesprächsfetzen zusammenzufügen und ihr Plan zu erkennen. Ihr Meister besitzt anscheinend die Fähigkeit, Wasser aus allem zu entziehen und verdunsten zu lassen. So kann er auch das Klima kontrollieren und hat die Macht über das Wasser dieser Insel."
,,Das heißt sie sind für dieses extreme Wetter verantwortlich!"
,, Genau, es gehört zu ihrem Plan. Indem sie die einzigen sind, die die Insel mit dem Wasser, den Grundbaustein allen Lebens. versorgen können, wollen sie sie unter ihrer Kontrolle bringen und sie beherrschen."
,, Das werd ich nicht zulassen!", rief ich empört und stand auf.
Auf Grays Gesicht zeigte sich ein kleines Lächeln. ,, Bevor wir irgendwas tun brauchen wir einen Plan. Sie haben den Regen mit hoher Wahrscheinlichkeit bemerkt und werden sich ihren Teil denken, doch wir haben immernoch den Überraschungsmoment auf unserer Seite."
,, Aber wie werden sie zu zweit nicht bewältigen können? Sollen wir unsere Freunde nach Unterstützung fragen?"
Genau nachdem ich die Frage ausgesprochen hatte, merkte ich, wie unüberlegt sie war. ,, Das würde viel zu lange dauern", bestätigte Gray meine Bedenken. Er setzte sich auf und lief zum Fenster, wo man einen perfekten Ausblick auf die Hauptstraße und somit auch auf das Geschehen der Stadt hatte.
,, Moment mal, was ist das denn?" Sein alarmierender Ton ließ mich mich aufhorchen.
,, Was ist denn los?"
,, Irgendwas stimmt da nicht.""
Ich trat an seiner Seite und was ich sah ließ auch mich misstrauisch werden. Ich machte das Fenster auf um besser sehen zu können. Die komplette Hauptstraße war menschenleer, alle schienen sich in ihren Häusern und Läden eingeschlossen zu haben, außerdem waren alle Vorhänge vorgeschoben worden. Es lag etwas Unheilvolles in der Luft. Plötzlich hörten wir ein lautes Krachen. Obwohl es bis zu uns herdrang, konnten wir wegen der Entfernung aus dem Fenster nichts erkennen. ,, Komm, lass uns nachsehen was das war."
Wir eilten nach unten und rannten die Straße hoch, bis wir vom Weiten die Ursache des Lärms sehen konnten.

-Währendessen im Lager der dunklen Gilde-

Ein lautes Scheppern ertönte, als der Bürgermeister mit den schweren Eisenketten auf den Boden aufkam. ,, Wieso so stur? Erspar dir die Schmerzen und rück schon mit der Sprache raus." sagte Gildrim im boshaften Ton und rieb sich das Handgelenk. Der Bürgermeister vermutete, dass er schmerzen hatte und er verstand nicht, wie ein solch schmächtiger Typ ein Folterknecht werden konnte. Es lag wahrscheinlich an den Schlagringen, dass sein Kinn von dem Schlag schmerzhaft pochte.

Er saß in der Mitte eines improvisorischen Kerkers, wenn man ihn so nennen konnte, denn im Grunde war es nur eine große Höhle mit Gittern aus einem seltsamen Stoff, der von einem der Männer hergezaubert wurde und erstaunlich hart war. Vor ihm stand der besagte Folterknecht und sah ihn mit einem teuflischen Grinsen an. Der Gildenmeister stand mit erhobenem Haupte und mit verschränkten Armen hinter ihm und sah zu.

Es hatte nicht lange gedauert, bis die Gilde auf das veränderte Wetter reagiert hatten und runter in die Stadt gegangen waren, um herauszufinden, wer dafür verantwortlich war. Eine Truppe war losgegangen, um die Bürger zu verhören und eine zweite, um den Bürgermeister in Beschuss zu nehmen, weil sie bereits den Verdacht hatten, dass er Magier zu Hilfe gerufen haben könnte. Da das Verhör bei ihm nichts gebracht hatte, hatten sie ihn hierher geschleppt.

,, Ich weiß nicht woher der Regen kam."
Der Bürgermeister versuchte trotz der Schmerzen ruhig und entschlossen zu bleiben.
,, LÜGNER!", schrie der Gildenmeister plötzlich und schnellte hervor. Sein entstelltes Gesicht war so nah an seins, dass er seinen Atem spüren konnte.
,, Ich hab genug davon!"
Seine Nähe war unangenehm und machte ihm Angst, doch wr unterdrückte das Zittern und fragte mit sanfter Stimme:
,, Wieso seit ihr euch so sicher, dass es nicht einfach die Natur war?"
Seine vorgetäuschte Gelassenheit brachte den Gildenmeister in Rage. Er zerrte an der Kette, die an seinem Hals angebracht worden war und zischte mit zusammengekniffenen Augen: ,, Du verstehst es wirklich nicht oder? Wir haben die Natur unter unsere Kontrolle. Nur wir allein entscheiden darüber, ob es regnet oder nicht."
Offensichtlich ja nicht, dachte der Gefangene.

-
,, Hört sofort auf damit!"
Die Gruppe, die gerade dabei war ein kleines Geschäft mit ihren Waffen zu bearbeiteten, hielt inne und sah zu uns hinüber. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass sich jemand auf die Straße wagen würde.
,, Oh, was haben wir denn da?"
Die näselnde Stimme gehörte einem korpulenten, kleingewachsenen Mann mit Mondgesicht und kurzgeschorener Halbglatze.
,, Ein niedliches Pärchen, habt ihr euch etwa hierher verlaufen? Doch Ihr kommt uns gerade gelegen, die anderen Ratten in diesem Kaff haben sich in ihre Löcher verkrochen und wollen nicht rauskommen. Ihr müsst uns nur einpaar Fragen beantworten, dann tun wir euch kleinen Hasen nichts."
,, Es ist uns egal was ihr von uns wollt. Sag deinen Männern, sie sollen damit aufhören!"
,, Wie, meinst du hiermit?" Fragte er rhetorisch und schlug mit seiner gewaltigen, stachelbesetzten Keule den Dach des kleinen Geschäftes weg.
,, Wieso tut ihr das?!"
,, Na weil wir's können" näselte der kleine Mann. ,, Was wollt ihr schon dagegen ausrichten?" Er sah uns herausfordernd an.
Ich machte mich kampfbereit und versuchte keine Furcht zu zeigen, doch ich machte mir Sorgen. ,, Was sollen wir machen Gray? Sie sind so viele und wir wissen nicht wie stark sie sind!"
,, Nun, jetzt haben wir wohl keine andere Wahl mehr."

The second chance.Where stories live. Discover now