Kapitel 5

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Grays POV

Juvia und ich wurden morgens in der Frühe von einem Matrosen geweckt. Er war wirklich jung, vermutlich der jüngste von allen, und etwas schüchtern. Kaum hatte er uns wachgerüttelt und mit piepesiger Stimme Bescheid gegeben, dass wir angekommen waren, war er schon aus der Tür raus und weg. Ich rieb mir die Augen und gähnte. ,, Was hat er gesagt? ", murmelte Juvia verschlafen von unten. ,, Wir sind angekommen".

Wir machten uns fertig und stiegen die Treppen hoch zum Deck, wo die Matrosen schon die Segel einholten und sich auf das Ankommen vorbereiteten. Die Sonne war gerade aufgegangen und tauchte alles in ein helles Orange. Ich sog die frische Morgenluft ein und sah zu der Insel rüber. Die Landschaft war felsig mit hohen Bergen und Gesteinsbrocken, es schien wohl ein karges und abgestorbenes Land zu sein mit wenig Grün. Auch der Strand vor uns war sehr steinig , trotzdem war er überfüllt von Menschen, die sich alle am Meer abkühlten, um der Hitze zu entgehen. Nun standen sie aber alle dicht zusammengedrängt und starrten neugierig zu uns her. Die Seemänner hatten Mühe damit, das Schiff richtig auflaufen zu lassen, doch schließlich schafften sie es und wir konnten stranden. Eine Leiter wurder heruntergelassen, die wir hinunterstiegen, was nicht so einfach war, da sie etwas locker und unsicher war. Unser Gepäck wurde uns unsanft hinterhergeschmissen. Kaum waren wir auf festen Boden kam uns auch schon der Bürgermeister entgegen, ein älterer, kleiner Mann mit Halbglatze, der uns eifrig die Hand schüttelte.. ,, Ihr müsst die Magier sein, stimmt das? Wie froh ich bin dass ihr heil angekommen seid!". Er schnipste mit den Fingern und winkte einen Mann herbei, der unser Gepäck aufsammelte. ,, Ich begleite euch erstmal zu euren Hotel, auf dem Weg dorthin können wir uns in Ruhe unterhalten. ". Da lief er auch schon los, durch die vielen Menschen hindurch, die alle respektvoll beiseitetraten. Ich lief ihm nach und zog Juvia am Arm mit, die stehen geblieben war, um den Seemännern zum Abschied hinterherzuwinken. Sie sah mich erst verdutzt an, doch dann breitete sich auf ihrem Gesicht ein kindliches Lächeln aus. ,, Ohhh, Gray-sama will mit Juvia Händchen halten-♥:" ,,Was, Mome-", protestierte ich, doch Juvia hatte schon nach meiner Hand gefasst und hielt sie fest. Ich versuchte garnicht erst, sie abzuschütteln, sondern seufzte nur kurz und lief, mit der Juvias Hand in meiner, den Bürgermeister hinterher.

Wir liefen durch die Stadtmitte an vielen verschiedenen Läden vorbei, die alle etwas verlassen und leer wirkten, obwohl wir einige Menschen sehen konnten, die durch die Geschäfte schlenderten. Irgendwann liefen wir an einer komplett zerstörten Bar vorbei, die in Schutt und Asche lag. Ich runzelte die Stirn und hörte wie Juvia erschrocken fragte: ,, W-Was ist hier passiert?"

Ich konnte sehen wie sich die Kiefermuskeln des Bürgermeisters anspannten. Der freundliche Glanz in seinen Augen, der ihn etwas jünger aussehen gelassen hatte, war vollkommen verschwunden. Er sah jetzt nur noch wie ein erschöpfter, alter Mann aus. ,, Nun, das ist der eigentliche Grund weshalb ihr hier seid:  Seit neustem treibt sich in unserer Stadt eine dunkle Gilde herum und verursacht Chaos. Wir vermuten, dass sie ihr Lager abseits der Stadt aufgeschlagen haben, wo früher ein üppiger Wald wuchs, jetzt aber nur eine ausgetrocknete Landschaft ist. Sie kommen seit geraumer Zeit immer wieder und wir wissen nicht was genau sie vorhaben, doch irgendwas stimmt mit ihnen nicht, denn seit sie aufgetaucht hat sich das Wetter drastisch verändert. Die Temperaturen sind fast um das Doppelte gestiegen, und es wird jeden Tag schlimmer. Die Nahrungsmittel werden immer knapper, weil die Felder austrocknen, außerdem hat es hat schon seit Wochen nicht mehr geregnet. Wenn es so weiter geht..." Der Bürgermeister atmete tief ein und es folgte ein Moment der Stille. ,, Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um euch zu helfen.", sagte ich in einem bestimmten Ton. Juvia war todernst geworden und nickte entschlossen. Gerührt sah uns der Bürgermeister an. In seinem Blick lag soviel Dankbarkeit und Hoffnung, die man nicht in Worten beschreiben konnte.

Die restliche Zeit über blieb es daraufhin still, bis wir vor einem großen Gebäude stehen blieben. Es sah nicht sehr modern aus, aber trotzdem ganz hübsch. Die Aufschrift " Hotel Daylight" zierte das große Schild am Eingang vor uns. Der Mann mit unseren Gepäck trat vor und hielt uns einladend die Tür auf.

Wir wollten gerade durchschreiten, blieben aber abprubt stehen, als wir sahen, dass der Bürgermeister sich nicht vom Fleck gerührt hatte. : ,, Ich habe nicht sonderlich viel Zeit, weil.ich gleich wieder gehen muss. Natürlich müsst ihr euer Aufenthalt im Hotel nicht bezahlen, ich trage alle Kosten. Ihr könnt euch heute erstmal ausruhen, und morgen sehen wir weiter, in Ordnung? ". Ehe wir irgendetwas erwidern konnten war er schon weggeeilt, nachdem er uns nochmal kurz die Hand geschüttelt  hatte.

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Ich hatte eigentlich vor, keine Kommentare nach den Kapiteln zu schreiben, aber ich muss mich dringend entschuldigen. Ich weiß dieses Kapitel hat ewig gedauert und es ist relativ kurz, aber ich hatte in den letzten Monat soviel Stress wegen der Schule und allgemein nicht sonderlich viel Zeit, aber jetzt kommen ja die Weihnachtsferien und da werd ich wieder mehr Zeit haben :D ♥

Vielen, vielen Dank für die ganzen lieben Kommentaren und für die Votes, ich bin euch so dankbar für eure Unterstützung <3!

The second chance.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt