26. Mein Diablo

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Erst dachte ich, er würde den Kuss nicht erwidern und wollte schon zurückweichen, da spürte ich seine Hände auf meiner Hüfte, die mich davon abhielten, den Kuss zu unterbrechen – zumindest fast. Ich hätte den Kuss sofort stoppen können, wenn ich es nur gewollt hätte.

Seine Lippen waren so weich und ich vergrub meine Finger automatisch in seinen Haaren. Wäre ich nicht von dem Kuss so abgelenkt gewesen, hätte ich dieses seidige Haar bewundert.

Der Kuss war nicht wild und ungezähmt, Alexei überließ einfach nur mir die Führung. Mein schlagendes Herz nahm ein gefährliches Tempo an. Ich spürte mit einmal jede seiner Berührungen überdeutlich.

Das leichte Kratzen seines drei Tage Barts. Die Hand auf meiner Hüfte, die mich noch näher an ihn drückt. Seine andere Hand, die eine Spur über meinen Rücken zu meinem Nacken führt. Und seine sinnlichen Lippen.

Auch wenn ich meine Augen geschlossen hatte, um alles noch intensiver fühlen zu können, sah ich seine grünen Augen deutlich vor mir. Es war fast beängstigend, wie deutlich ich sie sehen konnte.

Mein Herz donnerte nun in meiner Brust und das Bild vor meinen Liedern verschwand. Es flackerte. Grüne Augen wurden zu Braunen und Alexei war nicht mehr Alexei.

Das nächste Schlagen meines Herzens schien jegliche Wärme aus mir heraus zu saugen, was ich in jeder Faser meines Körpers spüren konnte. Ich fing an, zu zittern. Noch bevor ich mich von Alexei lösen konnte, hatte er es schon bemerkt und rückte von mir ab.

Flatternd öffnete ich meine Lider und sah in seine Augen.

Sie waren grün!

Sie waren in demselben Grün, wie Diabols Augen.

Diablo.

Sie waren nicht braun!

Nicht das Braun von IHM

Sondern Diablos grün.

Diablo

Diablos grün.

Diablo.

>> Was? <<

Ich hatte wohl laut gedacht und wusste nicht ganz, was ich sagen sollte. Was hatte ich alles gesagt? Hatte er es verstanden?

>> Was ist passiert? Habe ich was falsch gemacht? <<

Meine Augen weiteten sich. Er glaubte, dass es seine Schuld war?

War es denn seine?

Nein, immerhin habe ich ihn geküsst, nicht andersherum.

Ich schüttelte langsam meinen Kopf und ließ ihn hängen, weil kein Wort aus meiner Kehle kommen wollte.

Seine Schultern wurden etwas lockerer. Alexei streckte einen Arm aus und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich wollte nicht zusammen zucken, doch ich tat es. Vielleicht hatte er es ja nicht bemerkt. Vorsichtig sah ich wieder auf, bereute es jedoch sofort. Dieser Schmerz, der in seinen Augen lag, faste meinen eigenen mit ein, so groß war er. Hatte mein Zucken ihn dermaßen verletzt?

Bitte nicht

>> Ich es tut- <<

>> Entschuldige dich nicht für Dinge, für die du gar nichts kannst. << Seine Stimme klang rau und verschaffte mir eine Gänsehaut. >> Möchtest du darüber sprechen? <<

Über meinen Traum oder meine Vergangenheit?

War das nicht das gleiche?

Ich war mir sicher, dass mein Albtraum kein Traum war. Er fühlte sich echt an, so echt.

The devil's green eyesWhere stories live. Discover now