Kelly x Brooks

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- Brooks -

Ein Schultag kann sich wirklich wie endlos anfühlen, wenn man sich auf etwas danach freut. Heute nach der letzten Stunde ist die Generalprobe, bis wir endlich unsere Aufführung von "Footloose" haben. Unser Theater Club hat monatelang geprobt und jetzt endlich werden sich die vielen Stunden auszahlen.

Man kann also sagen, der heutige Schultag dauert eine Ewigkeit und noch ein bisschen mehr.

Gerade stelle ich mein Chemiebuch in meinen Spind zurück und möchte die Tür schließen, als ich jemanden hinter mir spüre. Tief durchatmend wappne ich mich, dann drehe ich mich herum, mein Gesicht befreit von jeglicher Regung. Dank sei dem Theater Club!

"Hey Brooks", begrüßt mich Titus, der Choreograf für unser Stück. Auf seinem breiten Gesicht steht ein auffordernder Ausdruck. Ich muss mir eine Grimasse verkneifen, als ich sein penetrantes Aftershave einatme.

"Hi Titus, was kann ich für dich tun?"

Er grinst und ich komme nun doch nicht umhin mich zu fragen, wie Titus es bis in den Abschlussjahrgang geschafft hat. Ihn als "nicht die hellste Kerze auf der Torte" zu beschreiben wäre schon freundlich.

Ups, ich bin schon wieder schnippisch und arrogant. Aber das sind Abgründe meines Charakters, über die ich leider nicht hinweg komme. Also begnüge ich mich damit, verkniffen zu lächeln und fragend die Augenbrauen zu heben, bis Titus fertig damit ist, mich anzustarren, und endlich weiterspricht.

"Ich hatte mich gefragt, ob wir die Choreo für deine Einsätze nicht ändern wollen? Ihr steht immer so weit hinten und man sieht euch gar nicht richtig", beginnt er und ich ahne bereits, in welche Richtung das gehen wird.

Schnell tätschle ich seinen breiten Oberarm und versuche ihn abzuwimmeln: "Das ist sehr lieb von dir, Titus, aber erstens müsstest du das auch mit Lawrence, Kelly und Bobby besprechen und zweitens sind wir sehr gut zu sehen. Wenn wir hinten stehen, sollen wir vorne nicht stören, das passt schon."

Titus will noch etwas erwidern, aber ich schnappe meinen Rucksack, lächle - hoffentlich - freundlich und mache mich aus dem Staub.

Bevor das jetzt für Verwirrung sorgt: Titus steht voll auf mich. Nicht falsch verstehen, das schmeichelt mir und so, aber es ist die meiste Zeit, als würde mir ein nerviges, kleines Entlein den ganzen Tag hinterher dackeln. Es raubt mir mittlerweile einfach nur noch alle meine Nerven. Und von denen habe ich sowieso nicht so viele.

Kaum dass ich den großen Musikraum erreicht habe, empfängt mich der Geräuschpegel von leisen, entspannten Gesprächen und ich atme bei all den vertrauten Gesichtern durch. Lucy, die die weibliche Hauptrolle der Ariel spielt, grinst mich an.

"Na du siehst aber aus, als hättest du einen Geist gesehen!"

Ich schnaube nur und rolle theatralisch mit den Augen. "Titus." Daraufhin gluckst sie erheitert, denn sie hat sofort verstanden. Ich stelle währenddessen meinen Rucksack samt Jacke beiseite und halte automatisch nach einer gewissen Person Ausschau.

Als ich seine kurzen, schwarzen Haare sehe und im nächsten Moment die breiten Schultern, über denen der Stoff seines weißen T-Shirts spannt, obwohl es locker um seine Hüfte fällt, spüre ich die altbekannten Schmetterlinge in meiner Magengegend. Es lässt sich nicht verhindern. Ich stehe voll auf ihn.

Und er denkt, ich kann ihn nicht leiden.

- Kelly -

Endlich ist der schlimmste Teil des Tages rum. Das leise Murmeln der anderen empfängt mich, als ich den großen Musikraum betrete und die Hand zum Gruß hebe. Der Rest des Theater Clubs erwidert die Geste, dann konzentriert sich wieder jeder auf sein Ding.

Waves - Oneshots BoyxBoyWhere stories live. Discover now