Kapitel 7

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Wincent

Am nächsten Morgen werde ich von meinen Wecker geweckt. Aber anders als die vergangenen Tagen, ist es heute anders. Ich wache mit einem Grinsen auf dem Gesicht auf und schalte mein Handy aus. Sofort gehen meine Gedanken zu Romy. Sie ist so ein wundervolles Mädchen und argh, ich will es mir gar nicht eingestehen, aber ich glaube, ich habe Gefühle für sie entwickelt. Schon als ich sie in Scharbeutz sah, hat sie mich umgehauen. Seufzend setze ich mich auf und fahre mir durchs Gesicht. Auch wenn es erst kurz nach 8 Uhr ist, hat sie mir schon geschrieben. ,,Guten Morgen, hoffe du konntest noch ein bisschen schlafen. Hab einen schönen Tag und bis heute Abend. Ich freu mich ❤️." Lächelnd nehme ich das Herz wahr. Mag sie mich eventuell doch auch ein bisschen mehr? Mit klopfenden Herzen schreibe ich Romy zurück. ,,Ja, konnte noch ein Weilchen schlafen. Danke, du aber auch. Ich freue mich auch❤️." Bevor ich mich für meinen Termin fertig mache, gehe ich noch eine Runde runter um Sport zu machen. Normalerweise kann ich meine Kopf ausschalten, aber heute funktioniert das irgendwie überhaupt nicht. Meine Gedanken kreisen immer wieder zu einer gewissen Person. Eine Stunde später gebe ich auf und gehe wieder nach oben. Frisch geduscht warte ich in der Lobby auf Anna und zusammen fahren wir zur Elphilharmonie. ,,Sag mal, du bist so in Gedanken", sagt Anna als wir an einer Ampel stehen. ,,Bin ich doch gar nicht", widerspreche ich und schaue kurz zu ihr rüber. ,,Doch bist du", sagt sie, worauf ich willkürlich anfangen muss zu grinsen.

,,Wincent, was weiß ich bitte nicht", schmunzelt sie. ,,Ach nichts", winke ich ab. ,,Jetzt sag schon", bettelt sie weiter. ,,Lernst du eventuell gerade jemanden kennen?", bohrt sie weiter. Als ich nichts sage, aber anfange zu grinsen, lacht sie los. ,,Wusste ich es doch. Kenne ich sie?" ,,Ich weiß doch gar nicht, ob es in die Richtung geht, die ich mir wünsche",  seufze ich. ,,Denkst du, sie fühlt anders wie du?" ,,Ich habe keine Ahnung. Aber sie ist wundervoll", flüstere ich. ,,Wie heißt sie denn?", fragt sie neugierig. ,,Es ist Romy", gebe ich nach und blicke sie kurz an. ,,Wirklich?", fragt sie erstaunt. ,,Ja, wir hatten seit dem Dreh jeden Tag Kontakt und gestern Abend war ich bei ihr. Mit ihr fühlt es sich richtig gut an und ich habe das Gefühl als würde ich sie schon ewig kennen. Sie ist einfach total toll. Ihre Art ist einfach was besonderes", schwärme ich. ,,Da ist aber jemand verknallt", kichert sie. Schmunzelnd fahre ich auf den Parkplatz der Elbphilharmonie und parke. Das Meeting und die anschließende Pressekonferenz dauerte insgesamt 3 1/2 Stunden. Überglücklich verabschieden wir uns von den Verantwortlichen und fahren zurück ins Hotel.

,,Bleibst du eigentlich noch eine Nacht hier?", fragt Anna als wir das Hotel betreten. ,,Nein, ich fahre heute Nacht nach München", antworte ich. ,,Okay, nicht jetzt gleich?", fragt sie verwirrt. ,,Nein, ich habe noch eine Verabredung", schmunzle ich. ,,Oh, wartete da eine gewisse Romy auf dich", zwinkert sie als wir zum Aufzug laufen. ,,Vielleicht", grinse ich und drücke den Kopf zu unserer Etage. ,,Dann mal viel Spaß", zwinkert sie. ,,Werde ich haben. Fährst du gleich los?" ,,Ja, ich melde mich bei dir wegen den nächsten Terminen." ,,Okay, dann fahr vorsichtig. Ist gut", lächle ich und verabschiede mich von Anna. In meinem Zimmer packe ich meine Sachen zusammen und checke aus. Unten am Auto schmeiße ich meine Sachen ins Auto und mache mich auf den Weg zu meinem liebsten Sushi-Restaurant hier in Hamburg. Dort hole ich meine schon vorher bestellte Betstellung und mache mich anschließend auf den Weg zu Romy. Sofort werde ich wieder nervöser und mein Herz fängt augenblicklich doller an zu klopfen. Ich kann noch gar nicht sagen was diese Frau mit mir anstellt, aber eins weiß ich: Sie macht mich verrückt und verdreht mir den Kopf.

20 Minuten später halte ich vor ihrem Haus und steige aus. Kaum habe ich geklingelt, öffnet sie mir die Haustür. Als ich nach oben komme, steht sie schon in der Tür und lächelt mich an. Kurz schaue ich sie an und auch wenn sie nur bequem Klamotten an hat, sieht sie umwerfend aus. ,,Hey", sage ich leise, umarme sie und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Hey, wie war dein Tag?", fragt sie und lässt mich in die Wohnung. ,,Anstrengenden, aber schön", antworte ich und halte die Tüten hoch. ,,Ich habe uns Essen mitgemacht." ,,Super und ich habe Bier besorgt, Wein steht aber auch bereit", grinst sie. ,,Du bist echt eine Traumfrau", lache ich und folge ihr in die Küche. Ich stelle mal wieder fest, sie haben es hier echt schön. ,,Also willst du Bier?", fragt sie mich und öffnet den Kühlschrank. ,,Gerne", lächle ich. ,,Essen wir hier?", frage ich und deute auf den kleinen Tisch hier in der Küche. ,,Nein, wir gehen rüber. Kommst du?" Also schnappe ich wieder die Tüten und folge ihr rüber ins Wohn-und Esszimmer. Während dem Essen reden wir wieder ununterbrochen miteinander oder lächeln uns immer wieder ein. Gerade jetzt bin ich mir nochmal mehr sicher, ich bin gerade dabei mich in dieses wundervolle Wesen zu verlieben.

,,Wie sehen deine nächsten Tage so aus?", fragt sie als wie zu Ende gegessen haben. ,,Die nächsten Tage bin ich jetzt mal in München. Ein bisschen was besprechen und an der neuen Musik arbeiten. Dann gehen wir drei Tage Skifahren. Danach habe ich Bandproben für die Sommershows", zähle ich auf. ,,Und bei dir?", hänge ich hinten dran. ,,Ich muss ein bisschen was für die Uni machen. Unterricht habe ich auch und dann muss ich ein bisschen für meine Gesangsprüfung in knapp drei Wochen üben", erzählt sie. ,,Du musst mir unbedingt mal was vorsingen", lächle ich. ,,Mal sehen", murmelt sie und lächelt mich an. ,,Sollen wir uns ein bisschen aufs Sofa setzen?", fragt Romy als sie das Geschirr in die Küche geräumt hat. ,,Gerne, sollen wir uns einen Film anschauen?" ,,Können wir gerne machen. Auf was hast du Lust?" ,,Ach mir ist das recht egal. Vielleicht irgendeine Komödie oder so", sage ich. Kurz schauen wir und einigen uns auf einen Film mit Matthias Schweighöfer. Aber so ganz konzentrieren wir uns gar nicht auf den Film. Eigentlich reden wir die ganze Zeit miteinander. Irgendwann als wir den Film weiter schauen, merke ich wie sie meine Nähe sucht. ,,Willst du herkommen?", lächle ich und hebe meinen Arm an. Schüchtern kommt sie an mich gerückt und kuschelt sich vorsichtig an mich. Lächelnd lege ich einen Arm um sie und genieße die Nähe.

Wir reden noch einige Stunden miteinander, bis ich zum nächsten Mal auf die Uhr schaue. Geschockt stelle ich fest, dass wir schon wieder nach 1:00 Uhr haben. ,,Mist", murmle ich. ,,Was ist denn?", fragt Romy verschlafen, da sie schon fast eingeschlafen war. ,,Ich wollte eigentlich noch losfahren. Jetzt ist schon so spät", seufze ich. Romy schaut mich an und sie wirkt, als würde sie überlegen. ,,Wenn du willst, kannst du auch hier schlafen. Ich kann dir das Schlafsofa bei mir im Zimmer fertig machen", spricht sie leise. ,,Wenn es dir nichts ausmachen würde, gerne", lächle ich. ,,Sonst hätte ich es dir nicht angeboten", kichert sie. ,,Dann gehe ich schnell ans Auto und hole meine Tasche", sage ich und schlüpfe in meine Schuhe. Als ich wieder nach oben komme, ist sie in ihrem Zimmer. Sie hat das Schlafsofa, welches am Fenster steht ausgeklappt und bezieht das Bett. ,,Danke", lächle ich und stelle meinen Rucksack ab. ,,Gerne, du hast mir auch aus der Patsche geholfen und durfte bei dir schlafen. Hoffe nur, dass es dir nichts ausmacht wenn wir im selben Zimmer schlafen", lächelt sie scheu. ,,Ach das ist doch nicht schlimm", lache ich leise. Unsicher steht sie im Raum herum. ,,Komm mal her", schmunzle ich und ziehe sie in meine Arme. ,,Danke für alles", flüstere ich. ,,Für was meinst du jetzt genau?" ,,Das ich hier schlafen kann und für die tollen Gespräche", antworte ich leise.

,,Wenn du willst, kannst du schonmal ins Badezimmer gehen", sagt sie. ,,Okay", antworte ich, schnappe mir meinen Rucksack und gehe ins Bad. Dort putze ich mir meine Zähne und ziehe mich um. Da ich mich jetzt nicht halbnackt da hin legen möchte, ziehe ich mir ein Shirt und kurze Sporthosen an. Als ich rauskomme, steht Romy in der Küche und räumt die Spülmaschine ein. ,,Brauchst du noch Hilfe?", frage ich. ,,Nein, bin fertig. Ich mach mich jetzt schnell bettfertig. Kannst ja schonmal vor gehen", lächelt sie, stellt sich auf die Zehenspitzen und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Während Romy im Badezimmer ist, gehe ich in ihr Zimmer und mache es mir auf dem Sofa bequem. Peanut, der in seinem Körbchen neben dem Schreibtisch liegt, schaut mich verwundert an. ,,Na, habt ihr heute einen Übernachtungsgast", schmunzle ich und lege mein Handy zur Seite. ,,So, hier. Hab dir noch etwas zum Trinken mitgemacht", lächelt Romy und hält mir eine Wasserflasche hin. ,,Danke", sage ich und schaue sie schmunzelnd an. Sie trägt einen Pyjama mit Donuts drauf. ,,Süß", grinse ich. Lachend lehnt sie die Tür an und kuschelt sich anschließend in ihr Bett. ,,Ich wünsche dir eine gute Nacht", sagt sie leise und dreht sich so, sodass sie mich anschauen kann. ,,Danke, du auch", lächle ich und drehe mich ebenfalls zu ihr um. Nach einiger Zeit nehme ich einen gleichmäßigen Atem vom Bett wahr. Romy liegt in ihrer Decke eingekuschelt da und schläft friedlich. Ich drehe mich auf die andere Seite und schaue aus dem Fenster. Irgendwann werde ich auch schläfriger und schlafe ein. So einen entspannten und friedlichen Schlaf hatte ich schon lange nicht mehr.

Wo die Liebe hinfälltWhere stories live. Discover now