Kapitel 48

41 4 0
                                    

„Was machst du denn hier?!" begrüßte sie ein erstauntes Rufen und Hermine stand mit großen Augen vor ihr und strahlte. Sie umarmte Avessa und diese erwiderte nach kurzem Zögern die Umarmung. „Naja, ich...hielt es da nicht mehr aus...", scherzte sie und Hermine sah sie mitfühlend an. „Oh, wirklich? So schlimm?", fragte sie und Avessa schüttelte den Kopf. „Nein. Das war unangemessen. Die Malfoys waren sehr zuvorkommend zu mir und...Draco hat sich zurückgehalten. Und da ich die meiste Zeit eh in der Bibliothek verbracht habe..."

„SILVER?!", keuchte eine Stimme und schon umarmten sie von hinten zwei starke Arme und hoben sie hoch. Sie japste nach Luft und begann zu zappeln, doch Fred, der sie an sich drückte, ließ sie nicht los und als George in ihr Blickfeld trat, übergab er sie an ihn, sodass sie sich an dessen Brust geschmiegt wiederfand.

Er umarmte sie fest und sie atmete den vertrauten Duft ein, der ein sanftes Flattern in ihrem Magen verursachte und als er sie von sich hielt, strahlend in ihr Gesicht zu schauen, errötete sie leicht und strich sich verlegen eine der nun etwas zerzausten blonden Strähnen zurück. „Hey...", sagte sie schwach und fing Hermines Blick auf, die breit grinste.

Fred trat neben George, der einen Schritt zurücktrat, sie im Ganzen zu betrachten. „Oh, wow...", entkam es ihm und auch Fred sah beeindruckt auf die zierliche Erscheinung in engen Jeans und einem ebenso enganliegenden schwarzen Rollkragenpullover. „Das...du...siehst anders aus...", stammelte Fred und George nickte zustimmend, froh, dass sein Bruder etwas gesagt hatte.

„Anders, ja..." Er schluckte und Hermine verdrehte die Augen. „Oh, wirklich, Fred und George. Als ob Ihr noch nie ein Mädchen gesehen habt, das etwas Anderes als die Schuluniform anhat." „Naja, du musst zugeben, dass der Umhang einiges...", begann George und fuchtelte mit den Händen vor Avessas Gestalt rum. „...verschleiert...", beendete Fred den Satz und Avessa schlang die Arme um sich, deutlich überfordert von der Reaktion.

Hermine sah ihren hilflosen Blick und schnappte sie sich. „Komm, Avessa...lass die beiden mal wieder zu Atem kommen. Du sollst dich sicher umziehen, oder?" Avessa nickte und folgte ihr dankbar in den Schlafsaal der Mädchen, wo sie ihren Koffer vorfand, der randvoll mit all den neuen Kleidern war. Sie stöhnte und Hermine sah zu ihr. „Was ist? War das zu viel für dich?" Avessa sah irritiert auf, doch schüttelte dann den Kopf. „Nein...naja, doch, aber deswegen seufze ich nicht. Ich habe zu Weihnachten unglaublich viel Kleidung bekommen...schöne Sachen, aber..."

„Völlig ungeeignet für hier, hm?", vermutete Hermine und Avessa nickte, deutete auf die Kleider. „Oh, sind die schick! Darf ich?", fragte Hermine begeistert und Avessa nickte lächelnd. „Na klar...Narzissa hat sie ausgesucht...Dracos Mutter.", erklärte sie auf den ratlosen Blick Hermines. „Oh, ehrlich? Die hast du von ihr?" Avessa kicherte. „Nein...von meinem Vater, aber sie durfte zum Glück aussuchen. Sie hat keine eigene Tochter, da gefiel es ihr, mal shoppen zu gehen...es ist nicht alles mein Geschmack, aber...naja, sinnvoll für..."

Hermine sah sie mitfühlend an. „Bei euch trägt man nicht sehr legere Kleidung, nehme ich an?" Avessa zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich. Das ist schon okay, ich bin nicht so der...legere Typ..." Hermine kicherte. „Nicht wirklich, nein...ich beneide dich immer total darum, dass du wirklich IMMER aussiehst, als hättest du dich gerade frisch zurecht gemacht. Selbst wenn deine Haare zerzaust sind wirkt es, als wäre das Absicht und man will, dass die eigenen auch so sitzen."

Avessa sah sie erstaunt an, erleichtert, dass sie keinen echten Neid spürte. „Dein Ernst? Ich wünschte sooft, ich könnte so sein, wie du. Du bist so...locker, sagst, was du denkst, tust, was du willst...das ist so...natürlich." Sie sagte es mit so viel Sehnsucht in der Stimme, dass Hermine nicht auf die Idee kam, sie könnte es abwertend meinen.

Sie lachte. „Und ich wünschte mir deine Beherrschung." Sie sah sie listig an. „Nun, dann bringst du mir ein paar deiner gleichgültigen Blicke zu...und ja, du hast mehrere davon! Ist dir das mal aufgefallen? Ich kenne keinen, der verschiedene Nuancen von Verachtung oder Langeweile in seinen Blick legen kann. Außer Snape vielleicht, aber der hatte auch mehr Zeit zu üben."

𝒜𝒞 - Unter LöwenWhere stories live. Discover now