Prolog

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Das Mädchen schlug die Augen auf.
Alles um sie herum war weiß, ihre Gedanken unübersichtlich und ihre Stimme panisch, als sie schrie:
"Mami?"
Niemand antwortete ihr. Sie war allein.
"Hallo? Ist jemand da?"
Ihre Stimme hallte durch das Nichts. Ihre Beine zitterten, und sie tat ihr Bestes, es zu verbergen, obwohl sie allein war.
Sie dachte, sie würde sterben. Aber warum eigentlich? Sie war nicht sonderlich müde, hatte keinen Hunger und verletzt war sie auch nicht, soweit sie wusste. Sie versuchte, ruhig zu atmen, aber ihr Herz raste wie verrückt, aber komischerweise auch gleichmäßig.
Beinahe dachte sie, dass die Angst, die sie verspürte, künstlich war.
Plötzlich hörte sie eine Stimme. Sie war tief, ernst und männlich.
"Mei, du tust ihr weh. Hör gefälligst auf damit."
Eine andere Stimme. Diesmal weiblich und schrill.
"Aber schau doch nur, Matoko! Ist sie nicht supersüß?! Erinnert mich ein bisschen an deine Tochter, als sie noch klein war..."
Der Mann, Matoko, knirschte mit den Zähnen.
"Soll das 'ne Beleidigung sein?!"
Das Mädchen konnte buchstäblich sehen, wie Mei die Augen verdrehte.
"Nun sei doch nicht so ernst, Mann! Trotzdem sorry."
Das Mädchen verspürte immer noch Angst, allerdings nicht so stark wie gerade eben. Matoko und Mei hatten sie abgelenkt.
Matoko seufzte.
"Entschuldigung angenommen", sagte er, obwohl er überhaupt nicht danach klang. Das Mädchen dachte, dass mit dem Typen nicht zu spaßen war.
Matoko räusperte sich, und in einem ganz anderen, glücklichen Tonfall sagte er: "Und übrigens, hallo Miku!"

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