Prolog

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Der große blonde Mann, mit dem emotionslosen Gesichtsausdruck, hielt ein braunes zerlumptes Buch in der Hand. Seine kalten, grauen Augen musterten es kritisch. Er saß im Salon seines riesigen dunklen Anwesens und grübelte, was er wohl damit tun sollte. Er hatte das Buch schon mehrere Male durchgeblättert, doch es blieb nach wie vor leer. Er nahm die Feder aus der Halterung, die neben ihm auf dem Tisch stand, und tunkte sie in die tiefschwarze Tinte.

Er setzte den Kiel auf das Pergament und begann in seiner ordentlichen, alten Handschrift zuschreiben. Nachdem er den Bogen des Os von „Hallo“ gezogen hatte, setze er die Feder wieder ab. Er starrte das Pergament an, als wartete er darauf das etwas geschehen würde. Nach 2 Sekunden verschwand die Schrift, als hätte das Papier die Tinte in sich aufgenommen. Nun lag wie zuvor ein leeres Buch vor ihm. Er seufzte entnervt, doch stockte plötzlich.

Auf der Seite direkt da, wo zuvor seine Handschrift zusehen war, erschien nun ebenfalls ein „Hallo“. Man hätte meinen können, dass er sich nur getäuscht hatte, und das die ganze Zeit nur das von ihm geschriebene Wort war. Doch es war eine komplett andere Handschrift. Seine war gerade in ordentlichen Bögen und in Schreibschrift geschrieben. Doch das Wort, das nun auf dem Pergament zu lesen war, war leicht nach rechts gebeugt und in Druckschrift.

Der Mann sah etwas schockiert auf die aufgeschlagene Seite vor ihm. Doch das lag nicht daran das gerade ein Wort verschwunden und im nächsten Moment in einer anderen Handschrift wieder aufgetaucht war, sondern dass ihm diese Handschrift sehr vertraut vorkam. Er schluckte. Konnte es wirklich möglich sein? Nein…oder…etwa doch?

Erneut verschwand das Wort vor seinen Augen und mit zittriger Hand setze er erneut die Feder auf das Pergament. "Ich bin Lucius Abraxas Malfoy und wer sind Sie?" Er wartete erneut, bis die Tinte von den Seiten des Buches aufgesogen wurde. Und er musste nicht lang warten da erschien in der ihm so bekannten Handschrift eine Antwort. "Hallo Lucius, mein alter Freund. Ich bin Lord Voldemort."

Die Hoffnung und teilweise auch Ängste des Zauberers hatten sich hiermit bestätigt. Lord Voldemort war am Leben. Natürlich hatte er schon erfahren, was sich vor kurzem in Hogwarts abgespielt hatte, aber nun dennoch es bestätigt zubekommen, dass sein Meister tatsächlich noch am Leben war, versetze ihn in einen schockartigen Zustand. Er nahm erst wieder seine Umgebung war, als sich neue Worte auf der Seite bildeten. Es war eine unmissverständliche Anweisung, was er zu tun hatte. Und er würde seinen Meister nicht enttäuschen, dafür fürchtete er sich viel zu sehr vor der Macht dieses Mannes. Und außerdem half dies nun dem unreinen Blut ein Ende zusetzten.

Die Tochter des dunklen LordsWhere stories live. Discover now