Zwing mich doch

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Cari ist kreidebleich. Besorgt sehe ich sie an. „Geht es dir gut?", ihre Augen sind ganz trüb. Benommen nickte sie leicht. Ich wusste,dass man sie in diesem Zustand lieber in Ruhe lassen sollte, da sie schon öfter völlig von Sinnen jemanden angegriffen hatte. Ein eisiger Wind schüttelte meinen müden Körper.

Gespannt drehe ich meinen Kopf

Wann kommt jetzt endlich die Liste? Nervös stapfe ich mit meinem Fuß.

Ich japse froh auf, als ich den alten Klirr mit dem Stückchen Blatt sehe. Langsam und gemächlich schlurft er die Pflastersteinen entlang. Er musste auch öfter stehen bleiben um tief Luft zu holen. Dann hängen sie da.

Die Reihenfolgen

Hastig laufe ich dahin, Cari ist dicht hinter mir - genauso wie dreißig andere - Gespannt stehe ich schließlich vor dem weißen Blatt Papier. Keuchend sehe ich mir die Teilungsdaten an. Mein Name taucht nicht auf! Verzweifelt lese ich alles nochmal und nochmal und nochmal bis die schwarze Druckertinte alle Namen zusammenwischt und wie einen großen schwarzen Haufen aussehen lässt.Verwirrt drehe ich den Kopf. Wollen die mich hier verarschen?! Sauer werde ich von der Meute hinter mir immer weiter nach draußen gedrängt, hin und wieder wird mir auch ein Ellenbogen in die Seite gehaut, was ich der Höflichkeit halber immer zurückgebe. Alle wollen nun mal wissen wo sie hin sollen, auch die Bildung erster Grüppchen hatte stattgefunden. Hitze brannte in meinem Körper. Was soll ich jetzt bitte tun?! Mein Kopf pochte als ich den Klirr in seinem dunkelblauen Hemd erblicke. Wie die Ruhe selbst schleppt er sich langsam wieder in den Gebäudetrackt mit den verschiedenen Trainingsstätten und Büros. In einem schnellen Trab laufe ich ihm flix hinterher, und habe ihn nach kurzer Zeit auch eingeholt.

„Herr Klirr!", sage ich laut.

Eilig dreht sich der alte Mann um. Sein mit grauen Haaren durchzogener Bart wackelt hin und her. Die hellgrünen Augen blicken aus einem vom Leben gezeichneten, kantigen Gesicht hervor.

„Was gibt es denn, Kleine?", er gab jedem der Schüler einen Spitznamen und ja, meiner war Kleine denn als ich hier herkam , war ich sehr dünn, klein und schmächtig war. Mittlerweile überrage ich ihn um fünf Zentimeter.

Etwas genervt rolle ich die Augen. Man musste den alten schrulligen Mann einfach gernhaben. Im Unterricht war er es, der die Gläser kapputtmachte, darüber lachte und sie - als wäre nichts geschehen - wieder ins Regal räumt und uns sagt „Es sei schon so gewesen".

Freundlich sage ich: „ Entschuldigen sie die Störung aber mein Name ~"

„Dein Name ist nicht auf der Liste, Kleine. Das muss ich dir noch sagen, gut dass ich so ein ausgezeichnetes Gedächtnis habe. Du sollst mal kurz beim Alpha dieses Bezirks vorbeischauen", unterbricht er mich ruppig und zwinkert mir schelmisch zu.

Dann läuft er weiter und lässt mich stehen.

Über das Unterbrechen ärgere ich mich zwar ein bisschen doch was wichtiger war:

Ich sollte zu Firo!

Mein Magen verkrampfte bei der Erinnerung an seine große, startke Gestalt genauso wie seine goldenen, tiefen Augen und ich zucke merklich zusammen als mich jemand von hinten berührt. Erschrocken fahre ich herum, um Cari zu erblicken. Besorgt sieht sie mich an, was sich aber schnell wieder legt. Spielerisch stupst sie mich an.

„Und wo bist du als erstes?", quasselt sie vergnügt los

„Also ich fang gleich mit dem praktischen an!", verkündet sie stolz und winkt mit einem Zettel in mein Gesicht. Ich zupfe es ihr aus der Hand und erblicke in dicker Schrift die Zahl „2".

Sofort weiten sich meine Augen.

„Cari, .. das ist ja der Hammer! Du bist mir dann unbedingt sagen wie es war!", schrie ich sie fast - aus Freude natürlich - an. Sie grinste breit zurück und pinnte sich den Zettel wieder an.

Moon Howl - bis(s) zum EndeWhere stories live. Discover now