🐞Bonjour à Paris🐾

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"Das ist nicht euer Ernst!" wütend knallte ich die Cornflakesschale auf den Tisch. "Wir dachten es wäre eine großartige Chance für dich" meine Mutter schaute mich bedrückt an. "Wiso müsst ihr mir das antun? Ausgerechnet französisch!" - "Genau deswegen" konterte mein Vater und hielt mir das Halbjahreszeugnis unter die Nase "Woher...?" aus meinem Gesicht wich die Farbe "Das tut nichts zur Sache" rief er. Welcher normale Mensch schaut bitteschön beim kleinen Spalt unter dem Kleiderschrank nach? Anscheinend waren meine Eltern ganz und garnicht normal.
"Du wirst da hin gehen! Ende der Diskussion" mein Vater verschränkt die Arme vor der Brust und sein Blick duldete keine wiederrede. Meine Mutter kam auf mich zu und wollte mir tröstend eine Hand auf die Schulter legen "Es sind doch nur drei Monate..." Wütend schlug ich ihre Hand weg, stand auf und lief in mein Zimmer. Dort knalle ich laut die Tür zu und atmete einmal tief durch. Warum ausgerechnet Paris? London wäre viel cooler gewesen. Hätte es nicht eine französische Stadt am Meer sein können wo ich hätte an den Strand liegen können?
Zwischen rumknutschenden Pärchen sitzen und dieses eiserne Stahlgerüst anstarren? Nein Danke!
Ich stopfte meine Bücher und Hefte in den Rucksack und verließ kommentarlos die Wohnung.

In der Schule angekommen erzählte ich direkt meinen beiden Freundinnen Liv und Katrin die Neuigkeit "Hach hast du ein Glück. Pariser Jungs sollen die hübschesten sein" schwärmte Katrin und klimperte verträumt mit den Augen. Ihre Begeisterung konnte ich nicht wirklich verstehen.
Die erste Stunde war, wie sollte es anders sein, französisch. Ich hörte gar nicht richtig zu. Am Ende der Lektion rief mich die Lehrerin zu sich. "Es ist so schön, dass deine Eltern für den Sprachaufenthalt eingewilligt habe" säuselte Madame Dubois mit ihrem typisch französischen Akzent. Sie hatte also meine Eltern aufgrund meiner schlechten Noten überredet. Ich hätte echt kotzen können.

Als ich wieder zuhause ankam hatten meine Eltern schon meinen Koffer und eine grosse Reisetasche vom Dachboden geholt. Resigniert warf ich ein paar Tage später meine Kleider achtlos in den Koffer, wärend meine Mutter sie wieder sorgfältig zusammenlegte und mein Vater uns vom Türrahmen aus bei dem Schauspiel zuschaute. Meine angezettelten Diskussion waren leider nicht vom Erfolg gekrönt gewesen und ich hatte irgendwann keine Kraft mehr zu streiten.
Jetzt standen wir am Bahnhof vor dem ICE, der mich direkt nach Paris bringen sollte. Meine Eltern blieben auf dem Bahnsteig, bis der Zug losgefahren war. Vermutlich hatten sie Angst, dass ich bei der nächsten Tür gleich wieder aussteigen würde, was ich vermutlich auch getan hätte.
Zum Glück dauerte die Fahrt nur gut 3 Stunden. In Paris angekommen wurde ich von Familie Césaire empfangen, bei denen ich die nächsten drei Monate wohnen werde. So hatten es mir zumindest meine Eltern gesagt. Die beiden kleinen Zwillinge rannten um mich herum, wärend das gleichaltrige Mädchen mit Brille und deren Eltern mich auf französisch volltexteten und ich kein einziges Wort verstand. Irgendwann kam dann das Mädchen zum Glück auf die Idee eine Übersetzungsapp zur Hilfe zu nehmen. Also sie hieß anscheinend Alya und ich würde in die Selbe Klasse gehen wie sie.
Genau davor fürchtete ich mich schon die ganze Zeit. Wie wird der erste Schultag in einer Fremdsprache wohl sein?

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