🐞Die komischen franzosen🐾

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Das Zuhause meiner Gasteltern lag mitten in der Stadt. Die Wohnung war nicht sonderlich gross und ich teilte mir mit Alya ein Zimmer. Überall am den Wänden hingen Poster einer maskierten Frau, die einen Anzug mit vielen schwarzen Punkten trägt und ein Jo-Jo um sich wirft. Scheint irgend eine aus dem Zirkus zu sein oder so. Alya versuchte es mir zu erklären und erzählte irgendwas von Superhelden... aber das muss ich falsch verstanden haben.
Ich packte also meine Sachen aus, wärend Alya irgendwas an ihrem Computer machte.

Am nächsten Morgen musste ich das erste mal in die französische Schule. Die Collège Françoise Dupont Schule war ein grosses Gebäude, dessen Eingang man über eine lange Treppe erreichte. Kaum hatte man die Schule betreten, stand man direkt im Innenhof mit freiem Himmel. Ringsum waren die Klassenzimmer. Ein bisschen erinnerte mich diese Baukonstelation an ein Gefängnis. Auf einmal wurde ich von einem Mädchen mit schwarzen Haaren, die sie zu zwei Knoten zusammengebunden hatte, angerempelt "excuse-moi" entschuldigte sie sich hastig und rannte weiter. Alya kicherte und schüttelte belustigt den Kopf. Sie räusperte sich laut "Marinette!" rief sie laut und deutete mit dem Kopf auf mich. Das Mädchen, also Marinette, blieb stehen und schaute mich kurz verwirrt an "Ah, tu es le nouvel étudiant" rief sie, hüpfte auf mich zu und schüttelte meine Hand "Je suis Marinette" sie wirkte ziemlich aufgedreht. "Ehm.. je... Mon nom est Merveille" kratzte ich mühsam die spärlichen französischfetzen hervor, die vom Unterricht hängengeblieben waren. "Attends j'ai une surprise pour toi" mit diesem Worten kramte sie eine kleine längliche Schachtel aus ihrem Rucksack hervor und hielt sie mir hin. Gerade kurz bevor ich die Schachtel nehme konnte, ließ Marinette sie zu früh los und die ganze Schachtel viel auf den Boden. Bunte Macaron's lagen auf dem Boden verteilt, wie Konfetti an Karneval. "je suis vraiment désolé" hastig sammelte Marinette das Gebäck zusammen. "Je n'en mangerais pas si j'étais toi! Sinon, vous aussi serez infecté par cette maladroite maladie" eine blondes Mädchen, mit offensichtlich teuren Designerklamotten kam zu uns gestapft und riss mir eines der Macaron's aus der Hand, welches ich aufgehoben hatte. Ich hatte zwar nichts von dem verstanden was sie gesagt hatte, aber dass es unfreundlich war bemerkte ich an ihrem Tonfall. Und auch weil Marinette eingeschüchtert wirkte und Alya die Blondine wütend anschrie. In dem Augenblick war ich froh die Sprache nicht zu können. Die Blondine stapfte hochnäsig in Begleitung eines anderen Mädchens, die zweit Taschen trug und ihr anscheinend folgte wie ein Hund, davon. Ich kramte mein Handy hervor und öffnete die Übersetzerapp Ist die immer so? tippte ich die Frage ein und hielt das Gerät mit der Übersetzung Alya hin. Sie schnaubte "Oui" antwortete sie und hielt mir den Bildschirm ihres Handys hin Halt dich am Besten von Cloe fern stand darauf geschrieben. Okay gut zu wissen. Plötzlich wurde Marinette knallrot und starrte wie hypnotisiert auf etwas hinter mir. Ich drehte mich um. Hinter mir war eine Gruppe Jungen, die sich zusammen unterhielten. Alya hatte es ebenfalls bemerkt und versucht Marinette in Richtung der Gruppe zu stoßen. "Allez-y et demandez-lui" - "Quoi? Non!" wehement stemmte diese sich dagegen. Da stolperte Marinette über ihren Rucksack und viel auf den Boden. Um ein har hätte ich gelacht, weil es so lustig aussah, aber das wäre gemein. Ein grinsen konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. Okay also wenn ich mit ihr in der Klasse bin wird es bestimmt nicht langweilig.
"Marinette Dupain-Cheng, que fais-tu par terre?" ein älterer Mann mit langem grauen Bart stand hinter uns. "Rien monsieur... je dois y aller" hastig rappelte sich Marinette auf, schnappte sich ihren Rucksack und rannte davon. Der Mann wannte sich an mich "Mme Huber (das u betonte er wie ein ü, was total lustig klang) suivez-moi dans mon bureau" und wies mit einer Handbewegung, dass ich ihm folgen soll. Wir liefen die Treppe hoch und in sein Büro. Dort erklärte er mir viele Sachen, wo ich aber nur das wenigste verstand. Dann begleitete er mich in die Klasse. Das Zimmer war gross und erinnerte mich an den Hörsaal einer Uni. Madame Bustier, die Klassenlehrerin, begrüßte mich freundlich und sagte irgendwas zur Klasse und nannte meinen Namen. Auf einmal starrten mich und auch die Lehrerin erwartungsvoll an. Das war mir sehr unangenehm. Ich musste wohl etwas machen oder sagen, doch ich hatte nichts verstanden. Am liebsten wäre ich unsichtbar geworden. " D'où viens-tu?" fragte sie anscheinend erneut. Als ich sie nur verwirrt anschaute, schien sie es zu merken und wechselte ins Englische "Where do you come from?" Aha! "German... Swiss" antwortete ich schnell. Die Klasse tauschte Blicke "Oh la Suisse. Délicieux chocolat et grandes montagnes" Madame Bustier wirkte verträumt und meinte dann "Maintenant, vous pouvez vous asseoir au dernier rang avec Lila." Eine Hand winkte ganz oben in der hintersten Reihe und ich ging hoch zu dem Mädchen mit langen, braunen Haaren und grünen Augen. "Hallo ich bin Lila" vor Schreck wäre ich fast von der Bank gefallen "Woher...?" - "Ich bin mit meinen Eltern oft auf Weltreise. Darum möchten sie, dass ich die meist gesprochen Sprachen spreche" ihr Deutsch war nahezu akzentfrei. Ich war froh hatte ich jemanden an den ich mich wenden konnte, wenn ich garnichts verstehe. Ich merkte wie wir beobachtet wurden. Marinette schaute uns misstrauisch zu, drehte sich sofort wieder nach vorne als sie meinen Blick bemerkte und sagte etwas zu Alya. Diese schaute ebenfalls kurz zu mir und schien ihre Sitznachbarin beruhigen zu wollen.

Der Unterricht verlief erstaunlich gut und war gar nicht so schlimm wie ich anfangs dachte. Madame Bustier nahm viel Rücksicht auf mich und fragte immer wieder ob ich es verstanden hatte.
In der Pause sass ich alleine auf der Bank. Mit jemandem reden konnte ich ja nicht. Ein fröhliches Mädchen mit kurzen, blonden Haaren und rosa Kleid hatte es versucht, aber sie hatte so schnell gesprochen, dass selbst wenn ich französisch gekonnt hätte, sie nicht verstanden hätte. Ich glaube sie hieß Rose.
Ich schaute mich etwas um. Die meisten Schüler unterhielten sich. Ein Junge spielte mit einem schwebenden Roboter Dings herum.
Es klingelte zur nächsten Stunde. Wir hatten Chemie bei einer sehr strengen Lehrerin. Mitten während dem Unterricht klingelte plötzlich mehrere Handys "Acuma" schrie jemand und viele sprangen auf. "Reste à votre place!" rief die Lehrerin streng, doch einige waren schon hinaus gelaufen. Da ich keine Ahnung hatte was das für ein Alarm war, rannte ich einfach den anderen hinterher. Draussen vor dem Schulgebäude war zunächst alles normal. Einige Menschen bliebten jedoch ungläubig stehen und zeigten hoch zum Himmel. Am strahlend blauen Himmel war ein dunkler Punkt deutlich sichtbar. Als er näher kam brach Panik aus. Ich schaute genauer hin und erkannte deutlich die Flügel eines Schmetterlings. Der Schmetterling flog tiefer und flog dicht über den Köpfen der Menschen hinweg, die sich ängstlich zu Boden warfen oder in Autos versteckten. Warum haben die alle so grosse Angst? Ist doch nur ein gewöhnlicher schwarzer Schmetterling...

Miraculous DragonheartWhere stories live. Discover now