Kapitel 24

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Am Nachmittag ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Kissen. Es lief alles schief, was schieflaufen konnte. Deprimiert starrte ich an die Decke und ließ das Vergangene vor meinem inneren Auge ablaufen. Francesca ignorierte mich den ganzen Tag. Nicht erhobenen Hauptes, sondern etwas verschämt. Wenn wir uns begegneten, sahen wir beide schnell zur Seite. Wenn es auch nur eine Woche so weitergehen würde, wäre ich total fertig. Camila hat es allerdings noch schlimmer mit dieser Situation getroffen. Sie pendelte zwischen uns hin und her, weil sie ja die Freundin von uns beiden ist. Sie lebt mit dem Druck, einen zu bevorzugen und daraufhin eine Freundin zu verlieren. Von meiner Seite aus würde ich den Kontakt zu ihr nicht unterbrechen, aber ich kann Francesca im Moment nicht richtig einschätzen. Sie ist verliebt und da haben wir alle schon seltsame Sachen gemacht. Natürlich wäre ich trotzdem gekränkt, wenn Camila mehr mit ihr unternimmt, jedoch kann ich es ihr nicht zum Vorwurf machen.

Weil ich schon eine Ewigkeit mein Zimmer nicht mehr verlassen hatte, schaute Angie irgendwann herein. Als sie sah, dass ich zusammengerollt auf meinem Bett lag, setzte sie sich zu mir. ,,Was ist denn hier los?", fragte sie. Um ihr zu antworten, drehte ich mich herum und stopfte mir eines der plattgelegenen Kissen in den Rücken. ,,Francesca und ich sind am selben Tag mit demselben Jungen ausgegangen und ich wusste nicht, dass sie vorher von genau dem geschwärmt hat, den ich im Park getroffen habe. Dort tauschten Paolo und ich unsere Nummern aus. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr groß gewesen, dass wir beide ihn getroffen und um ein Date gebeten haben, weil erst seit kurzer Zeit in Buenos-Aires lebt.", platzte ich heraus. ,,Du sagtest, du wusstest nichts von dem Namen von Francescas Freund, bis sie dich heute morgen darauf angesprochen hat?" ,,Natürlich weiß sie es. Sie hat mich in flagranti erwischt und nun können wir nicht mehr miteinander reden. Wenn man es überhaupt ,in flagranti' nennen kann, wenn man keine Ahnung davon hat, was man getan hat. Als sie mich zur Rede stellte, und ich sie darauf angesprochen habe, dass ich nicht einmal seinen Namen wusste, ist sie irritiert weggelaufen.", berichtete ich weiter.

Angie seufzte so wie ich schon etliche Male an diesem Tag. ,,Was wirst du jetzt tun?", fragte sie. ,,Warum möchte das eigentlich in letzter Zeit jeder von mir wissen?" ,,Wer denn noch?", bohrte sie weiter. ,,Federico. Wegen meiner Beziehung zu León. Allerdings weiß ich wieder keinen Rat." ,,Das wird schon, keine Sorge. Ich bin sehr zuversichtlich, dass zumindest Francesca und du euch wieder vertragen werdet. Ihr könnt gar nicht ohneeinander.", sprach sie mir Mut zu. ,,Ich hoffe, das stimmt. Es ist fast unmöglich, im Studio nichts miteinander zu tun zu haben. Sie wollte ja auch nur eine Auszeit. Spätestens nächste Woche ist alles wieder normal."

Violetta - Meine Zeit ist jetzt #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt