Kapitel 33

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Dieses Kapitel widme ich Violett12246

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Weil uns eh nichts anderes übrig blieb, liefen wir hinter Camila her. Ich dachte auf dem Weg noch mal darüber nach, was sie gesagt hatte und musste zugeben, dass meine Freundin mit ihrer Aussage Recht gehabt hatte. Warum stellten Francesca und ich uns so an? Wir verhielten uns albern und im Nachhinein war es mir auch ein bisschen peinlich.

Gemeinsam gingen wir in die Klasse und waren grade noch rechtzeitig da. Wir schoben uns an den anderen vorbei zu drei Stühlen am Rand. Meine Tante versuchte die ganze Stunde über das Konzert zu organisieren und vermied dabei peinlich genau, zu sagen, wem das Lied jetzt gehörte, Paloma oder mir. Irgendwann kam sie allerdings nicht mehr darum herum.

,,Was haltet in davon, einen kleinen Wettbewerb zu machen, wer das Lied vortragen darf?", schlug sie vor. Die anderen waren begeistert, so wie ich auch. Nur Paloma war kein bisschen damit einverstanden. Sie sprang auf und protestierte lautstark. ,,Ich habe dieses Lied geschrieben und damit auch gleichzeitig das Recht, es vorzutragen!", rief sie so laut, dass alle verstummten. ,,Bis wir geklärt haben, wer es tatsächlich komponiert hat, ist das doch eine tolle Idee!", stimmte Andrés zu und wurde sofort von Napo und Broduey unterstützt. Resigniert ließ sich Paloma auf ihren Stuhl fallen und starrte wütend vor sich hin. Unauffällig zwinkerte Angie mir zu, weil sie mir damit gleichzeitig die Chance gegeben hatte, das Lied selbst zu singen.

,,Leute, beruhigt eich bitte wieder.", wollte sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken. ,,Wir haben nur noch zwei Wochen bis zum Auftritt." ,,Noch ein guter Grund mehr, nicht so einen Zirkus zu veranstalten!", schaltete Paloma sich wieder ein. ,,Stellst du hier etwa meine Unterrichtsmethoden infrage?", ging Angie darauf ein. ,,Das stärkt eure Kreativität, die Bühnenpräsenz und ihr könnt euch schon selbst etwas für die Inszenierung ausdenken. Wenn dir das nicht passt, kannst du den Rest der Stunde draußen verbringen.", sagte sie und zeigte zur Tür.

Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte hören können, die auf den Boden fällt. So hatte ich meine Tante noch nie erlebt und die anderen schon gar nicht. Schmollend lehnte Paloma sich wieder zurück und ließ die letzten Minuten über sich ergehen.

,,Angie, so habe ich dich ja noch nie gesehen.", staunte ich zu Hause am Esstisch. ,,Ich fand, es wäre Zeit dafür.", sagte sie grinsend. ,,Sie nimmt sich als einzelne einfach zu viele Rechte heraus. Stell dir mal vor, das würden alle im Studio machen, dann würde bestimmt nichts mehr funktionieren!"
Schmunzelnd stimmte ich ihr zu. ,,Aber ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee war.", zweifelte ich. Sie sah mich fragend an. ,,Wie meinst du das?" ,,Keine Ahnung, ich habe da nur ein schlechtes Bauchgefühl."

Violetta - Meine Zeit ist jetzt #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt