His dark secret

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Ich öffne meine Augen und fühle mich richtig gut im ersten Moment. So fit und ausgeschlafen irgendwie... Ach stimmt, ich wurde gestern entführt und habe kein Handy mehr, weshalb dieser mich auch nicht wecken konnte. Was eine Ironie. Da hier jedoch keine Uhr hängt, und auch kein Fenster ist kann ich überhaupt nicht einschätzen, wie spät es ist. Automatisch laufe ich zur Tür, um aus dem Zimmer zu kommen, aber ich habe ganz vergessen, sie ist ja abgesperrt. Na toll, das heißt dann einfach warten? Ich fühle mich auch richtig eklig, ich konnte ja nicht mehr duschen, habe nach wie vor dieselben Klamotten an und bin noch geschminkt. Doch mein Blickt dreht sich zur Tür als diese plötzlich aufgesperrt wird und Monika die Tür öffnet.

„Komm Mädchen, ich gebe dir was zum Anziehen." Wow, wie nett. Also entweder ist sie ein Morgenmuffel, oder die Arme hat die Lust am Leben verloren. Aber so wie das hier in dem Laden abläuft vermute ich eher zweiteres. Ich folge ihr aus dem Zimmer runter in den großen „Clubbereich". Wir laufen direkt hinter die Bühne in eine Umkleidekabine, wo bereits einige Mädels sitzen und sich lachend unterhalten. Es kann ihnen doch nicht sooo schlecht gehen, wenn sie hier sitzen, als hätten sie den Spaß ihres Lebens? Wieso sind diese 3 Typen dann so ekelhaft mir gegenüber? Ich verstehe gar nichts mehr. Als die Mädels mich erblicken verstummen sie alle und mustern mich von oben bis unten. „Was glotzt ihr so, habt ihr nichts Besseres zu tun?" mault Monika sie daraufhin an. Ich muss aber sagen, manche wenige lächeln mich auch an, andere verdrehen nur die Augen und kümmern sich weiter um Ihre Gesichtspflege. Aber gut, soll mir ja egal sein. Ich werde hier heute sowieso verschwinden. Monika öffnet einen Spint und nimmt eine Jogginghose, sowie ein T-Shirt raus, welche ich mir direkt überziehe und ihr dann wieder zurück in den Clubbereich folge. Es sieht ganz anders aus, wenn es so leer ist. Riechen tut es trotzdem nach Alkohol und starkem Parfum. An der Bar angekommen, reicht mir Monika ein Glas Orangensaft und etwas Obst.

„Kannst du aufhören mich anzuschweigen und mir irgendwie behilflich sein?" frage ich sie genervt. Sie schaut mich verwundert über meine Direktheit an und zieht eine Augenbraue hoch. „Ich wüsste nicht, wie ich dir behilflich sein könnte." „Du könntest mir zum Beispiel mal sagen, was hier eigentlich abgeht. Was ich hier machen soll und was es mit diesen Typen hier auf sich hat, die meinen mich hier gefangen zu halten. Oder am besten sagst du mir gleich wie ich aus diesem Drecksloch rauskomme." Sie schaut mich weiterhin verdutzt an, als würde ich eine andere Sprache sprechen. „Schau mal Püppchen, ich weiß nicht was und wie du hierhergekommen bist. Ich muss mich lediglich drum kümmern, dass du fürs erste versorgt bist und dich dann für heute Abend vorbereitest. Mit dem Rest brauchst du mich hier jetzt nicht vollzuheulen, ist nicht mein Problem und ich werde es auch nicht zu meinem machen." „Wow, danke für nichts. Hauptsache die Scheine fliegen heute Abend, richtig? Diese dreckigen bastarde..." Sie schmunzelt über meine Aussage und hält mir Ihre Zigarettenschachtel hin. Verwundert sehe ich sie an und nehme mir eine, ehe wir beide unsere Zigaretten anzünden und einen Moment ruhe ist.

„Du bist hier im Sotano del Sol*. Der Club gehört Ricardo, vorher hat er Mateo gehört. Sie sind Brüder, auch Elmo ist einer von ihnen, soweit ich weiß, haben sie noch 3 weitere Geschwister, über die weiß ich aber nichts. Sie haben mit dem Club nichts zu tun. Eine Schwester von ihnen war mal betrunken hier, das war aber kein langer Aufenthalt, weil Rico und Mateo sie nicht in der Nähe des Clubs wissen wollen. Hauptsächlich wird hier das Geld mit den Tänzerinnen verdient. Wenige hier bieten aber auch mehr an, Rico hat aber niemanden dazu gezwungen. Es ist freiwillig und man kann so seine Schulden schneller abbezahlen, obwohl keiner hier eigentlich vollkommen gezwungen arbeitet." „Außer dann wohl ich..." „Ich weiß nicht was passiert ist mit dir, aber ich weiß, dass dir nichts passieren wird. Sie haben dich nicht zum Spaß hierhergebracht. Und dass sie dich hierhergebracht haben, zeigt, dass sie dich nicht umlegen wollten. Denn glaub mir, damit hätten sie in der Regel überhaupt kein Problem."